Schädlingsbekämpfung: Wann braucht man einen Kammerjäger?

Bild einer Mausefalle, die mit Käse ihre Beute anlocken will
© pixabay.com | Manchmal hilft nur noch die Falle

Sie sind lästig, grauslich, und sehr oft auch gefährlich: Schädlinge in der Wohnung können Krankheiten übertragen und mit der Gemütlichkeit ist’s meist auch schnell vorbei. Hier erfahren Sie wie Sie Ungeziefer erkennen und bekämpfen können – auch ohne Chemiekeule, mit bewährten Hausmitteln.

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Der Silberfisch im Badezimmer, die Kakerlake am Küchenboden, die Ratte im Keller: Da kann einen schon der Ekel packen. Und das Schlimmste: sie sind meist nicht allein. Den kleinen Scheißern ist es dabei egal, wie sauber Ihr Zuhause ist. Niemand ist vor ihnen gefeit. Das einzige, was da noch helfen kann, ist eine rasche und effektive Schädlingsbekämpfung.

Doch stellen sich einige Fragen: Wo fängt man an? Was ist eigentlich alles ein Schädling? Wie gefährlich können die Motten in meinem Müsli wirklich werden? Und ab wann brauche ich einen Kammerjäger?

Was ist ein Schädling?

Grundsätzlich bezeichnet man als Ungeziefer oder auch Schädlinge sämtliche Lebewesen, die für unterschiedliche Arten von Schäden an beispielsweise Kleidung, Lebensmitteln, Möbeln, Nutzpflanzen oder Gebäuden verantwortlich sein können. Es gibt aber auch Schädlinge die Allergien oder gar Krankheiten auslösen und somit eine Gefahr für die Gesundheit des Menschen darstellen.

Die Kosten der professionellen Bekämpfung unliebsamer Mitbewohner ist abhängig von verschiedenen Faktoren, wie der Frage um welchen Schädling es sich handelt oder der Stärke des Befalls, aber eine fundierte Beratung kann den Unterschied machen zwischen einem Heim zum Wohlfühlen oder zum Grausen.

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Wann braucht man einen Kammerjäger?

Abhängig von ihrem Lebensraum und den Folgen ihres Vorkommens können diese unerwünschten Untermieter in verschiedene Kategorien eingeteilt werden. Wichtig anzumerken ist bei diesen Einteilungen auch, dass die Tierchen nicht pauschal in die Schublade Schädling, Lästling oder Nützling gesteckt werden, denn sie können abhängig von Umwelt und Umfeld verschiedene Rollen einnehmen.

Ein Beispiel dafür könnte eine Fliege oder auch der Marienkäfer sein. In der Wohnung oder im Haus sind sie zumindest Lästlinge, im Garten können sie aber wichtige Aufgaben übernehmen und sind sogar hilfreich bei der Bekämpfung von Blattläusen. Oder aber ihr Erscheinen kann auf ein anderes Problem hindeuten: Ziehen plötzlich die Silberfische bei Ihnen ein, könnte das einen Hinweis eine zu hohen Luftfeuchtigkeit oder gar Schimmelbefall sein.

Andere Arten von Krabbelgetier wie Flöhe und Läuse allerdings sollten in jedem Fall beseitigt werden, da diese Parasiten in jedem Fall schädlich für den Menschen und auch Haustiere sind. Rufen Sie bei starkem Befall auf alle Fälle einen Kammerjäger, alleine werden Sie den Tieren kaum Herr werden.

Verschiedene Arten von Schädlingen

Schädling ist nicht gleich Schädling und Nützlinge können in den eigenen vier Wänden auch zu Schädlngen werden.

Hygieneschädlinge bzw. Gesundheitsschädlinge

Diese Tierchen können Krankheiten übertragen oder auch Allergien hervorrufen und dabei nicht nur uns Menschen, sondern auch unseren erwünschten, tierischen Mitbewohnern mehr als lästig werden. Als Beispiel können hier Milben genannt werden, die oftmals gesundheitliche Probleme bereiten, indem sie etwa eine Hausstaubmilbenallergie auslösen können. Vor allem für unsere vierbeinigen Familienmitglieder sehr problematisch kann auch Flohbefall sein, da diese als Überträger für zahlreiche verschiedene Krankheiten wie Meningitis (Hirnhautentzündung) und Fleckfieber sowie Parasiten wie Bandwürmer dienen können.

Hier sollte man auf jeden Fall schnell handeln und gegebenenfalls einen Profi auf das Problem ansetzen.

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Vorratsschädlinge

Neben dem Fakt, dass Lebensmittelschädlinge wirklich eklig sind, können sie auch gesundheitsschädlich sein. Man sollte sie möglichst schnell bekämpfen, denn manche von ihnen können Krankheiten wie Typhus und Ruhr übertragen.

Vorratsschädlinge sind beispielsweise Kakerlaken, verschiedene Arten von Käfern (Speckkäfer, Mehlkäfer), Schmetterlinge (Mehlmotten, Getreidemotten), oder Gliederfüßler wie Schaben.

Materialschädlinge

Schädlinge, die unter diesem Begriff zusammengefasst werden, befallen Materialien pflanzlichen oder tierischen Ursprungs wie etwa Holz, Leder, Papier oder Textilien. Von ihnen geht zwar keine gesundheitliche Gefahr für den Menschen aus, unerwünscht sind sie trotzdem. Besonders auf Holz abgesehen hat es beispielsweise Termiten, der Holzwurm oder der Hausbock, die Kleidermotte ist oftmals für Löcher in unserer Garderobe verantwortlich und der Teppichkäfer frisst sich gern an unseren Teppichböden satt.

Lästlinge

Diese Arten sind in der Regel weder gesundheitsgefährdend noch fressen sie uns die Vorräte oder Möbel weg und sind damit eher störend als schädlich. Beispielhaft dafür während neben den Silberfischchen auch Spinnen oder Asseln. Diese können aber durchaus auch nützlich sein, indem sie andere Tiere wie Mücken oder Fliegen jagen.  

Mancherorts wird sogar dazu geraten seiner Hausspinne einen Namen zu geben, denn das soll angeblich Glück bringen.

Abhängig vom Umfeld können diese Tierchen aber auch gesundheitlichen Risiken mit sich bringen, wie etwa Silberfische, die in unseren Wohnungen harmlos sind, nur Unterschlupf suchen und uns auch zum Beispiel auf Schimmelbefall aufmerksam machen können, sind die kleinen Krabbeltierchen im Krankenhaus ein wirkliches Problem.

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Nützlinge

Längst nicht alles, was kreucht und fleucht ist aber auch als Ungeziefer einzustufen. Viele verschiedene Arten von diesen Kleintieren haben durchaus positive Eigenschaften zu bieten, indem sie Ungeziefer vertilgen – wie der Marienkäfer die Blattlaus und auch Asseln und Schnecken.

Kammerjäger rufen oder selbst bekämpfen?

Was abschließend zu sagen bleibt, ist, dass es sich immer lohnt einen Profi hinzuzuziehen, wenn es bei Ihnen kreuchen und fleuchen sollte. Lassen Sie sich beraten und finden Sie die richtige Lösung für Ihre individuelle Situation, denn kein Schädlingsbefall gleicht dem Nächsten. Damit spart man sich im Fall der Fälle nicht nur einiges an Nerven sondern vor allem auch Zeit und Geld.

Auch wichtig: Der erste Schritt der Schädlingsbekämpfung ist herauszufinden, womit man es zu tun bekommen hat und woher das Getier kommen könnte. Sie haben etwas in ihrer Wohnung herumkrabbeln sehen und sind sich nicht sicher, was das genau gewesen sein könnte? Unter diesem Link finden Sie Hilfe bei der Bestimmung von diversem Ungeziefer.

Die häufigsten Arten von Ungeziefer

Um welches Tier handelt es sich? Im Folgenden finden Sie eine kleine Orientierungshilfe. Rufen Sie bei starkem Befall immer einen Kammerjäger.

Silberfische

Viele von uns hatten bisher Kontakt mit diesen eher abstoßenden Zeitgenossen, da sie sich gerne in der Nähe des Menschen als ungebetener Mitbewohner einquartieren. Gerne mögen sie eine feuchte Umgebung mit über 80% Luftfeuchtigkeit und Temperaturen zwischen 20 und 90 Grad Celsius, wodurch sie sich in unseren Badezimmern, Küchen oder Waschräumen oft sehr wohl fühlen. Sie sind lichtscheu und verstecken sich tagsüber oft in Ritzen und Fugen, aber auch hinter Tapeten und warten ab, bis die Nacht ihre schützende Dunkelheit mit sich bringt.

» Wasserschaden? So werden Sie der Feuchtigkeit Herr.

Zu erkennen sind sie an ihren grau-silbrigen Schuppen, die sie ab ihrer dritten Häutung tragen und die einem oft bei ihren schlängelnden Bewegungen besonders ins Auge sticht. Sie sind flügellos und circa zwischen 7 und 15 Millimeter groß. Neben ihrem ‚schillernden Auftreten‘ ist vor allem die Tatsache interessant, dass die Silberfischerl zu den ältesten Tieren der Welt zählen und es weltweit um 470 verschiedenen Arten gibt.

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Die Nahrungsquellen dieser Sechsbeiner umfassen pflanzliche Vorräte und stärkehaltiges Gewebe, sowie Hautschuppen und Haare, aber auch beispielsweise Milben oder Schimmelpilze. Wie bereits erwähnt kann ihr Auftreten ein Indiz dafür sein, dass es Schimmel in der Wohnung geben könnte, weshalb es sehr ratsam ist, ihrem Ursprung auf die Spur zu kommen – auch wenn sie keine Krankheiten übertragen und ungefährlich sind.

Aber was tun, wenn diese kleinen Viecher nun in Ihrem Heim eingezogen sind? Als erstes sollte sichergestellt werden, dass Essen, Tierfutter und Reste immer gut verschlossen gelagert werden und der Mülleimer regelmäßig geleert wird, um ihnen einen Teil ihrer Nahrungsgrundlage zu entziehen. Dann sollte gecheckt werden, dass sämtliche Fugen und Nischen abgedichtet werden, um den kleinen Insekten ihre Ruckzugsmöglichkeiten in den Spalten zwischen Türzargen und Fliesen oder im Übergang zwischen der Heizung und dem Boden zu nehmen.

Es ist auch ratsam, die Wohnung nach Schimmel zu durchsuchen und zukünftig häufigeres Stoßlüften in den Alltag zu inkludieren, um die Luftfeuchtigkeit niedrig zu halten. Zusätzlich dazu kann man auf Silberfischspray, Silberfischfallen, Gift-Köder oder einige Hausmittel wie beispielsweise Zucker, Essig, Backpulver oder Lavendel zurückgreifen.

» Soforthilfe bei Silberfischen

Tipp: Spülen Sie regelmäßig Ihre Abflüsse mit heißem Wasser durch, denn Siphons können - wenn länger unbenutzt – austrocknen und so einen Weg in unsere Wohnungen sein! Trotz ihres Namens können Silberfische weder schwimmen noch tauchen.

Bettwanzen

Eigentlich galten sie als nahezu ausgestorben in unseren Breiten, aber die Reiselust in ferne Länder oder auch der Kauf alter Möbel kann diesem ungewollten Untermieter den Einzug in unsere Wohnungen ermöglichen. Ein einzelnes Weibchen kann reichen, um eine wahre Plage auszulösen, die man so schnell nicht mehr loswird. Jedoch wird der Befall oft erst spät erkannt, die Parasiten nachts bereits fleißig zustechen oder die ersten allergischen Reaktionen auftreten.

Sie gelten als Schmarotzer, weil sie sich an lebenden Organismen festbeißen und menschliches Blut ist ihre einzige Nahrungsquelle. Sie saugen sich an der Haut fest, fressen Blut und hinterlassen dabei oft juckende, rote Flecken die besonders auf Brust, Nacken, Schultern, Bauch oder dem Rücken auftreten, obwohl sie durch ihren Biss keine Krankheiten übertragen.

Die Körperform von Bettwanzen ist breit, oval und flach und ihr Körper ist mit kurzen, goldgelben Haaren bedeckt. Sie haben sechs Beine und durch ihre Nahrung – Blut – kann ihre Farbe hellgelb, braun bis rotbraun ausfallen. Ohne die Blutaufnahme sind sie fast farblos. Die Weibchen sind etwa  4 bis 9 mm groß, Männchen 4 bis 7 mm.  Sie sind flugunfähig und haben stark zurückgebildete Flügel.

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Oft bleiben sie in unseren vier Wänden lange unentdeckt, da sie sich erst in der Dunkelheit aus ihren Verstecken bewegen. Am häufigsten leben diese Quälgeister in Betten und Matratzen – wie der Name bereits erahnen lässt, denn dort gibt es perfekte Bedingungen: Die menschliche Körperwärme und der Geruch lockt sie nachts an und unter Tags finden sie hier genügend Versteckmöglichkeiten und Plätze für die Eiablage. Aber auch diverse andere Plätze in unseren Wohnungen können zum Unterschlupf der Bettwanze werden:

  • Bettgestell, Matratzen, Kissen und Decken
  • Teppiche
  • Tapeten
  • Sockelleisten
  • Polstermöbel
  • Kleidung, Wäschekörbe, Schuhe
  • Koffer, Taschen und Rucksäcke
  • Gardinen und Jalousien
  • Plüschtiere
  • Bücher, Poster, Jalousien
  • Steckdosen oder Bohrlöcher

Wenn viele dieser Wanzen an einem Fleck leben, kann es zu einem wahrnehmbaren, bittermandelartigen Geruch kommen – also sollten Sie diesem Geruch lieber aus dem Weg gehen. Auch kann ihre Anwesenheit durch eine reihenartige Bissanordnung sowie kleine Blutspritzer oder auch schwarze Spuren in der Bettwäsche erkannt werden. Besagte schwarze Spuren können auch an Wänden gefunden werden; es handelt sich dabei um den Kot der Bettwanze.

Sie glauben, einen Bettwanzenbefall in Ihrer Wohnung zu haben?
Ziehen Sie einen Profi hinzu! Denn die Bekämpfung ist sehr schwierig und es darf nichts dem Zufall überlassen werden. Sie können sehr lange ohne eine Mahlzeit überleben und auch die meisten Hausmittelchen bleiben bei den Tierchen erfolglos. Denn: Wenn auch nur ein Weibchen überleben sollt, geht der Spuk von vorne los. Normalerweise sind mehrere Besuche vom Schädlingsbekämpfer Ihres Vertrauens nötig, bis man wieder in einer wanzenfreien Umgebung wohnt.

Um erst gar nicht in den Genuss dieser lästigen Bettgefährten zu kommen, gilt es einige Tipps zu befolgen: Meist kommen diese nämlich als Urlaubssouvenir mit in unser zu Hause. Deshalb sollte bestenfalls sofort nach der Ankunft das Hotelzimmer auf Bettwanzen überprüft werden. Während der Reise sollten Koffer und Ähnliches möglichst verschlossen aufbewahrt werden. Achten Sie auf Reaktionen Ihrer Haut und waschen Sie nach Ihrer Reise alles in die Waschmaschine bei mindestens 60 Grad Celsius. Auch Rücksäcke, Koffer und Taschen können befallen werden, weswegen es ratsam ist – wenn möglich – diese in eine Tiefkühltruhe zu stecken, denn auch die Kälte ist ein wirkungsvolles Mittelgegen die kleinen Blutsauger. Vorsicht ist auch bei Second-Hand-Möbeln oder auch Kleidung geboten.

» Soforthilfe bei Bettwanzen

Milben

Ihre acht Beine machen sie zu Mitglied der Klasse der Spinnentiere. Es gibt insgesamt circa 50.000 verschiedene, bekannte Arten – unter anderem auch die Zecke, die – neben vielen anderen der Arten – als Schmarotzer gilt und auch den Menschen befallen. Die jedoch am häufigsten anzutreffende Spielform der Milben ist die Hausstaubmilbe, die in fast jedem Haushalt vor allem in beispielsweise Betten, Teppichen, Matratzen oder diversen Polstermöbeln zu finden ist und der Auslöser einer Hausstauballergie sein kann.

Der Körper der Hausstaubmilbe ist oval, meist behaart und braun bis farblos, wobei sie jedoch nur einfarbig auftreten. Kopf und Beine sind direkt am Rumpf und sie sind mit bloßem Auge nicht zu erkennen, da sie lediglich 0,1 bis 0,5 mm groß werden. Eine Ausnahme davon bildet die bereits erwähnte Zecke, die im vollgesogenen Zustand eine Größe von bis zu 3 cm erreichen kann.

An sich sind diese Anrainer ungefährlich, lediglich ihr Kot macht jenen, die sich die Bude mit ihnen teilen, oft das Leben schwer, da die Eiweißbausteine in diesen Ausscheidungen zu allergischen Reaktionen wie Juckreiz, Rötungen oder Augenbrennen führen können.

Ein einzelnes Gramm Hausstaub enthält um die 250.000 Kotkügelchen und wird von tausenden Milben bevölkert - sie vermehren sich schnell.

Eine Art der Milben kann uns jedoch wirklich krank machen – die Krätzmilbe. Sie bohrt sich unter die Haut und kann dabei die Krankheit Krätze auslösen. Die Symptome hierbei sind Juckreiz und Bläschen auf der Haut.

Eine einzelne Milbe ist kaum bis gar nicht zu erkennen – vor allem, wenn man nicht allergisch auf ihre Anwesenheit ist. Dabei sollte jedoch nicht vergessen werden: Nach Blütenpollen gilt der Kot der Milben als der häufigste Auslöser von Allergien. Die Reaktionen auf diese Allergie sind dabei ähnlich dem Heuschnupfen, können rund ums Jahr auftreten  und sollten nicht ignoriert werden, denn - wenn über viele Jahre unbehandelt - kann sich daraus Asthma entwickeln.

Aber es gibt einige Methoden, wie man den Milben das Zusammenleben etwas ungemütlicher gestalten kann:

  • Da die Milben Wärme und Feuchte sehr zu schätzen wissen, sollte darauf geachtet werden die Temperatur niedrig zu halten. Im Schlafzimmer sollte sie 18 Grad Celsius nicht übersteigen. Die Luftfeuchtigkeit sollte circa 50 Prozent betragen und auf den Gebrauch von Luftbefeuchtern im Schlafzimmer ist abzuraten. Vergessen Sie auch nicht regelmäßig zu lüften.
  • Vermeiden Sie Staubfänger in ihrem Schlafgemach! Beispielhaft dafür könnten lange Vorhänge, Kuscheltiere oder offene Regale sein.
  • Erneuern Sie mindestens alle zehn Jahre ihre Matratze, denn das ist das beliebteste Zuhause der Spinnentiere.
  • Sauberkeit hat vor allem für Allergiker hohe Priorität – diese sollten möglichst täglich feucht im Schlafzimmer wischen. Verwenden Sie keine Staubwedel, da diese den Milbenkot im Raum verteilen. Ähnliches kann beim Verwenden des Staubsaugers passieren, außer Sie statten ihn mit einem HEPA-Filter aus. Waschen Sie Ihre Bettwäsche inklusive Decken und Kissen regelmäßig bei mindestens 60 Grad und vergessen Sie nicht auch den Kuscheltieren Ihrer Kinder zumindest vierteljährlich eine Rundfahrt in der Waschmaschine zu verpassen.

Tipp: Ein wirksames Hausmittel gegen Hausstaubmilben kann Teebaumöl sein: Mischen Sie etwa 30 ml davon in eine Sprühflasche mit Wasser und besprühen Sie damit Kissen, Matratzen oder andere Gegenstände, auf und in denen sich die Krabbler wohlfühlen könnten.

Motten

Diese kleinen Schmetterlinge sind einfach lästig, egal ob sie unsere Vorräte oder unsere Kleidung anfressen. Sind sie einmal eingezogen, wird man sie schwer wieder los – das wussten auch schon die Menschen in der Antike.

Beschrieben werden können Motten wie folgt: Ihr Körper ist – verglichen zu anderen Schmetterlingen als klein oder mittegroß einzustufen und sie besitzen schmale, ausgefranste Flügel, deren Farbe diverse Variationen zwischen hellgelb und dunkelbraun annimmt. Meist kann man sie auch an der Musterung ihrer Flügel erkennen – beispielsweise durch Punkte oder Ränder. Ihre Größe findet sich im Spektrum zwischen 0,4 und 14 mm. Weniger auffällig als die ausgewachsenen Exemplare sind jedoch ihre Eier, die sehr schwer erkennbar sind oder auch die kleinen Larven, die einem nicht direkt ins Auge fallen müssen. 

Vor allem zwei Kategorien an Motten fühlen sich in unserer Mitte sehr wohl, was auch zu einem großen Teil an ihren bevorzugten Nahrungsquellen liegt: Die Lebensmittel- und die Kleidermotten.

Lebensmittelmotten – auch Mehlzünsler genannt - treten in verschiedenen Arten auf, wie beispielsweise Dörrobstmotten, Mehlmotten, Getreidemotten, Samenmotten oder auch Kornmotten. Eine der Hauptgemeinsamkeit der diversen Motten ist ihre Klassifizierung als Schädling und dass sie große Schäden anrichten können – vor allem, wenn sie sich in großen Vorratsmengen einnisten. Gerade die Dörrobstmotte verursacht wirtschaftlich großen Schaden, da sie nicht nur gerne Dörrobst, sondern auch Reis, Mais, diverse Teigwaren und Gebäck, Gewürze, Schokolade und andere Leckereien, aber auch Tierfutter vertilgt. Das Weibchen legt bis zu 500 Eier direkt auf ihre Nahrungsquelle, die sich binnen kürzester Zeit zu circa 12 bis 18mm langen Larven entwickeln, die dann zur Verpuppung vor allem leere Getreidehüllen, Ritzen oder Spalten nutzen, um von dort nach ihrer Metamorphose zum nicht-ganz-so-schönen Schmetterling diesen Kreislauf neu zu starten.

Allerdings muss gesagt werden, dass diese Plagegeister zwar ein Ärgernis sind und definitiv Schaden anrichten, aber für unsere Gesundheit sind sie nicht direkt schädlich. Nichtsdestotrotz sollte ihr Erscheinen schnell von Maßnahmen zur Bekämpfung begleitet werden, da sie sich sehr schnell ausbreiten können und unsere Lebensmittel ungenießbar machen.

» Soforthilfe bei Motten

Ebenfalls nicht gesundheitsgefährdend aber deshalb auch nicht weniger unangenehm ist die Kleider- bzw. Textilmotte. Wenn Sie diese Schädlinge in ihrem Kleiderschrank entdecken, wird am Ausmisten kein Weg vorbeiführen, bevor sich die Motten weiter ausbreiten. Damit diese Motten wachsen können benötigen sie Keratin, weswegen sie besonders gerne Textilien befallen, die komplett oder zumindest zum Teil aus Tierhaaren (Wolle, Pelze oder auch Federn) bestehen.

Die charakteristischen Schäden, die diese kleinen Flatterer mit sich bringen gehen dabei vollständig auf die Larven zurück, die sich langsam aber stetig durch die Gewebe fressen und  so Löcher hinterlassen. Aber sie sind nicht wählerisch, ob ihr Futter sich im Kleiderschrank oder am Boden befindet: Auch Teppiche oder Naturdämmstoffe werden gerne angeknabbert, wodurch es zu hohen Schäden aber auch erheblichen Baumängeln kommen kann. Sie meiden jedoch synthetische Materialien.

Die Unterscheidung dieser beiden ‚Kategorien‘ an Motten kann auf den ersten Blick gar nicht so leicht sein – vor allem weil sich hinter dem Sammelbegriff Lebensmittelmotten viele verschiedene Arten verbergen. Vor allem auf diese drei Unterscheidungsmöglichkeiten kann hier zurückgegriffen werden:

  • Das Aussehen der Motten

Die Lebensmittelmotte ist meist mehrfärbig mit gemusterten Flügeln, die dunkle Punkte oder Stiche zeigen. Ihre Farbe ist meist zwischen braun und bräunlich-rot einzuordnen. Dahingehend sind Körper und Flügel der Textilmotten eher hell- oder strohgelb und können – ins richtige Licht gerückt – silbrig glänzen. Ihre Flügel sind einfarbig und frei von Zeichnungen.

  • Der Lebensraum

Grundsätzlich sind beide Arten dort zu finden, wo es für sie auch etwas zu fressen gibt: Die Lebensmittelmotten – die sich im Übrigen auch nicht von Verpackungen aus Papier oder Plastik in ihrer Mission behindern lassen – finden sich gerne in Räumen, in denen Lebensmittel gelagert werden, wobei die Kleidermotte lieber in dunklen Kleiderschränken oder anderen Textilien, die selten bewegt werden, hockt.

  • Der verursachte Schaden

Lebensmittelmotten zählen zu den Vorratsschädlingen und werden häufig über den Handel in unser Zuhause eingeschleppt, wo sie sich dann an unseren Lebensmitteln vergreifen. Finden Sie jedoch Schäden an Textilien, gehen diese wahrscheinlich auf die Kleidermotte zurück.

Aber was tun, wenn es sich Motten bei ihren gemütlich gemacht haben? Egal, um welche Art der kleinen Schmetterlinge es sich handelt: Suchen Sie ihr Nest beziehungsweise ihre Nester. Sie mögen es gerne warm, trocken, dunkel und in der Nähe ihrer Nahrungsquelle. Im Fall der Lebensmittelmotten müssen betroffene Vorräte entsorgt und das Umfeld (Schränke, Schubladen oder Behälter) gründlich gereinigt werden – etwa mithilfe von Essigwasser.

Dabei können aber einzelne Eier zurückbleiben. Damit der ganze Spuk nicht von vorne losgeht empfiehlt es sich Fallen aufzustellen oder auf Mottenkugeln und Zedernholz zu setzen. Auch den Geruch von Nelken, Lavendel oder Lorbeeren können die kleinen Biester nicht ausstehen. Wenn man grundsätzlich kein Problem mit Krabbeltierchen in der Wohnung hat, können auch Schlupfwespen zur Mottenbekämpfung eingesetzt werden. Sie sind der natürliche Feind der Motten und legen ihre eigenen Eier in die Eier der Motten hinein, wodurch diese vernichtet werden.

Tipp: Um Lebensmittelmotten das Einnisten schwieriger zu gestalten, können dicht verschließbare Vorratsgläser verwendet werden, bei Textilmotten kann es sich auszahlen zur Prävention selten getragene Kleidungsstücke in Papier oder Plastiksäcken einzulagern, regelmäßig auch schwer zugängliche Stellen gründlich zu saugen oder auch Kleidung und andere Textilien immer mal wieder bei 60 Grad zu waschen.

Ameisen

Schon vor den Dinosauriern bevölkerten Ameisen unseren Planeten und nicht zuletzt aufgrund ihrer kollektiven Intelligenz sind sie eines der erfolgreichsten Lebewesen auf unserem Planeten und entscheidend für das Gleichgewicht der Natur und ein gesundes Ökosystem. In seinem Zuhause will man sie aber trotzdem nicht zwingend beherbergen und mitunter können sie einem viele Probleme über die Schwelle tragen.

Meist sind Ameisen nur einige Millimeter groß, aber sie werden nicht umsonst zu den stärksten Tieren der Welt gezählt. Sie können ein Mehrfaches ihres Eigengewichts stemmen – Umgemünzt auf den Menschen wären das ganze Lastwägen. Sie sind enorm widerstands- und überlebensfähig und leben in großen ‚Staaten‘, in denen strikte Arbeitsteilung gilt. Die Nahrungsversorgung wird durch die Arbeiterinnen über ein Netz an Ameisenstraßen geregelt.

Ihr Körper besteht aus drei Gliedern und sie wuseln auf sechs Beinen durchs Leben. Während der Paarungszeit lernen die Königinnen und die Männchen vieler Arten zu fliegen, um aus ihren Bauten zum Hochzeitsflug aufzubrechen. Weltweit gibt es mehr als 13.000 verschiedene Arten der Formicidae. Aber Kleinvieh macht Mist: Summiert übersteigt die Biomasse aller Ameisen die der Menschen.

Ein paar weitere Fun-Facts:

Je nach Ameisenart können die Königinnen 20 bis 30 Jahre alt werden. Sie sind in ihrer Rolle als dominante Räuber der Hauptfeind vieler anderer Insekten und Spinnen in der Welt der wirbellosen Tiere, entsorgen 90 Prozent aller toten Tiere und es gibt so genannte Sklavenstaaten, in denen der eine Staat artfremde Ameisen als Sklaven gehalten werden, indem entweder Arbeiterinnen ausgeschickt werden, fremde Brut zu stehlen, oder aber eine Sklavenhalterkönigin alle lebendigen Arbeiterinnen und auch die Königin eines anderen Verbandes eliminiert und die schlüpfende Brut durch chemische Signale umpolt, damit diese zeitlebens ihrer neuen Königin dienen. Auch können einige sozialparasitische Arten andere Ameisenhaufen unterwerfen. Aber zurück zum Thema:

Gerade, weil Ameisen so klein, sind finden sie leicht einen Weg in unsere Häuser und teilen dann über Duftstoffe ihren ‚Kolleginnen‘ mit, wo es Nahrung zu finden gibt. So kann es sehr schnell gehen, dass sich unzählige der Krabbelviecher wie selbstverständlich einen Highway durch unser Daheim einrichten und sich über unsere Lebensmittel hermachen oder auch Schaden in unseren Gärten anrichten, wobei sie sich im Freien durchaus auch als nützliche Untermieter entpuppen können.  Die Ameisenbisse sind zwar unangenehm, aber für uns Menschen meist ungefährlich – es sei denn, man ist Allergiker.

In dieser Galerie: 6 Bilder
© pixabay.com | Es ist nicht alles Gold, was glitzert.
© pixabay.com | So sieht eine 'klassische' Kakerlake aus
Eine Wanderratte sitzt auf einem Felsen und frisst.
© pixabay.com | Na, Mahlzeit.
© pixabay.com | Ein deutscher Kollege.
Eine Milbe unter dem Mikroskop
© pixelio.de | So klein und schon so gruselig: Die Milbe.
Eine Maus, die in einer Mausefalle eingefangen wurde.
© pixabay.com | Mausefalle inklusive Füllung.

Obwohl sie in der Natur die Gesundheitspolizei sind, haben wir sie nicht so gern in unseren vier Wänden. Vor allem die Schwarzgraue Wegameise, die Braune Wegameise und die Rasenameise fühlen sich aber in unseren Wohnräumen wohl. Zuerst sondieren einige Kundschafter die Lage und signalisieren dann ihren Kolleginnen, das es hier kulinarische Hochgenüsse zu holen gibt woraufhin Bewegung in den Staat kommt.

Wenn es sich vorerst nur um einzelne Ameisen handelt, kann es sinnvoll sein mit Silikon oder Spachtelmasse etwaige Eindringlöcher abzudichten, um ihnen das Hineinkommen schwieriger zu gestalten. Startet jedoch ‚das große Krabbeln‘, ist definitiv Handlungsbedarf gegeben.

Es gibt einige Hausmittel, die oft und gerne eingesetzt werden um Ameisen zu verscheuchen, da diese in hohem Maße von ihrem Geruchssinn abhängig sind. Kreide oder auch Backpulver mit Natriumhydrogencarbonat zeigen dabei oft nur kurzzeitig Wirkung, aber auch andere Düfte wie Lavendel, Essig oder Gewürznelken werden oftmals in diversen Foren empfohlen. Gute Erfahrungen machten viele jedoch mit Kieselgur-Silikat, welches natürlich vorkommt und die Ameisen austrocknet. In Ameisenfallen werden hauptsächlich Lockstoffe oder Insektizide verwendet, die die Arbeiterinnen dann mit in den Bau nehmen müssen um die ganze Population wirksam bekämpfen zu können, denn in so einem Fall ist der ‚Hauptfeind‘ die Königin der Kolonie. 

» Soforthile bei Ameisen

Umsiedlung kann eine gute Methode sein, vor allem da Ameisen ein so wichtiger Bestandteil des Bioms sind. Gerne bauen Ameisen ihre Nester im Rasen oder in Terrassenplatten, also lohnt es sich dort genauer hinzuschauen. Wurde das Nest nämlich lokalisiert, kann umgezogen werden indem man einen großen Blumentopf mit feuchtem Stroh oder Holzspänen füllt und diesen dann über das Nest stülpt. Nun dürfte es nur ein paar Tage dauern, bis sich die gesamte Kolonie freiwillig für einen Umzug entscheidet und man einfach den Topf an einem anderen, weiter vom Haus entfernten Ort aufstellen kann.

Aber in einigen Fällen lassen sich die Ameisen nur mehr vom Profi vertreiben. Vor allem Pharaoameisen bilden ein Gesundheitsrisiko und sind in Wien meldepflichtig, wie diese Verordnung genauer festlegt. Die Pharaoameise, die nur ungefähr halb so groß wie unsere heimischen Arten, ist deswegen so gefährlich, weil sie zur Nahrungsbeschaffung auch gern in Wund- oder Gipsverbände kriechen, um Wunden oder andere entzündete Hautpartien anzufressen. Aufgrund dieser Vorliebe werden sie auch vom Geruch von Blut, Eiter und Wundsekreten angelockt, was auch Krankenhäuser für sie zum interessanten Lebensraum macht. Zusätzlich dazu, dass sie dort gerne Patienten anknabbern und Equipment verunreinigen, können sie auch auf Lebensmitteln vorkommen und Keime wie Salmonellen, Staphylokokken, Streptokokken und Pseudomonas aeroginosa verbreiten.

Schaben und Kakerlaken

Sie sind wohl der lebendig gewordene Albtraum vieler – Schaben und Kakerlaken. Sie müssen aber kein Zeichen der mangelnden Hygiene sein, denn meist kommen sie über Lebensmittelverpackungen oder auch unser Urlaubsgepäck ungewollt in unser Zuhause. Aber ganz egal, wie man in den ‚Genuss‘ ihrer Gesellschaft gelangt ist – es ist schnelles Handeln geboten!

Sie sind unter der Kategorie Gesundheitsschädlinge einzuordnen, da sie Krankheiten auslösen und übertragen können und sie – vor allem – Asthmatikern das Leben schwer machen, da das Zusammenleben mit Schaben nachweislich schwere Allergien, Asthma-Attacken und Ekzeme auslöst.  Diese Probleme können nicht nur beim Menschen, sondern auch bei unseren Haus- und Nutztieren auftreten. Einige der Krankheiten, die Schaben mit sich bringen können sind etwa Pilzinfektionen, Ruhr, Tuberkulose, Cholera, Hepatitis, Kinderlähmung,  Typhus, Schwindsucht, Salmonellenvergiftungen oder auch eine Magen-Darm-Grippe. Hier sind sie zwar nicht der Wirt der Krankheit, können sie aber selbst bekommen und da dauert es dann meist nicht lang, bis sie sie auf Mensch und Tier übertragen.

Aber so einfach ist es nicht, denn die kleinen Racker lassen sich nicht nur in eine Schublade stecken, denn auch als Vorratsschädlinge kann man sie beschreiben. In ihrem natürlichen Lebensraum produzieren sie aus abgestorbenen Pflanzenteilen oder Früchten Humus und sind damit wichtiger Bestandteil des Ökosystems. Kommen sie aber in die Nähe des Menschen fressen sie auch gerne mal Textilien, Papier, Leder oder eben unsere Lebensmittel.

Blöderweise brauchen Kakerlaken und andere Schaben nicht viel zum Leben und fühlen sich schnell wohl:  Mehr als 20° Raumtemperatur, etwas zum Futtern und eine Feuchtigkeitsquelle und schon sind sie glücklich. Sie sind lichtscheu, nachtaktiv und können sich aufgrund ihrer ovalen aber flachen Körperform hervorragend in Ritzen und Spalten zwängen. Sie können lange Zeit ohne Nahrung auskommen, das 900-fache ihres eigenen Gewichtes stemmen und das Weibchen kann sich im Notfall sogar alleine fortpflanzen. 

» Soforthilfe bei Schaben und Kakerlaken

Wenn Sie tagsüber eine Schabe in ihrer Wohnung antreffen, haben wir sehr schlechte Neuigkeiten für Sie, denn dann kann schon von einer recht großen Kakerlaken-Population ausgegangen werden. Denn nur, wenn ihr Nest zu eng wird, trauen sie sich ins Licht. Wenn sie sich flach machen, sind sie nur drei Millimeter hoch, was es sehr schwierig macht Schaben in seinem Daheim zu erkennen. In einem Nest können dabei schon mal bis zu 200 Tiere hocken und in Mehrparteienhäusern ist meist nicht nur eine Wohnung betroffen.

Der offensichtlichste Hinweis auf Schaben ist, wenn sie eine zu Gesicht bekommen – tot oder lebendig. Aber sie hinterlassen auch sonst Spuren: Kakerlaken häuten sich bis zu achtmal während sie noch wachsen und lassen dabei fast durchsichtige Hautüberreste – genannt Hautpanzer – in der Nähe ihres Nests zurück. Im Nest findet man dann die Eipäckchen der Schaben. Diese sind quaderförmig und oben abgerundet, braun bis schwarz und circa einen Zentimeter lang. Neben länglichen, krümeligen Kotspuren oder angefressenen Lebensmitteln kann auch der Geruch in ihrem Wohnraum kann ein Indiz sein, da die schaben einen süßlich-muffigen Gestank absondern um miteinander zu kommunizieren.

Schon beim ersten Verdacht sollte direkt gehandelt werden, denn die Plagegeister vermehren sich schnell und in Wien ist man laut Schabenverordnung sogar dazu verpflichtet, unverzüglich Maßnahmen zur Bekämpfung einzuleiten. Wenn sie zur Miete wohnen, rufen Sie schnellstmöglich den Eigentümer an und informieren Sie ihn über den Befall. Der zweite Anruf sollte direkt an einen Schädlingsbekämpfer gehen, da Sie dieser Plage auf keinen Fall alleine Herr werden können. Die Bekämpfung von Schaben ist grundsätzlich schwierig, da unterschiedliche Arten auch verschiedene Lebensweisen aufweisen und es keine allgemeingültigen Regeln zur Bekämpfung gibt.

Mäuse und Ratten

Ratten- und Mausweibchen können alle drei bis vier Wochen jeweils vier bis zwölf Junge zur Welt bringen und vermehren sich so schnell und stark. Sie sind nicht wählerisch dabei, was ihnen auf den Teller kommt und fressen fast alles an. Auch ihre Tage als Krankheitsüberträger sind noch lange nicht gezählt, auch wenn wir die Pest eher aus Geschichtsbüchern kennen: Sie übertragen beispielsweise Tuberkulose, Typhus, Salmonellose, Hepatitis und Borreliose. Zusätzlich dazu riechen die Nager auch nicht gerade nach einer Blumenwiese.

Sie sind nicht nur ärgerlich, sondern das Auftreten von Ratten liefert auch Handlungsbedarf: In Wien sind Liegenschaftseigentümerinnen und –Eigentümer nämlich dazu verpflichtet gegen die Nager vorzugehen und auch präventive Maßnahmen zu setzen. Genaueres dazu findet sich in der Rattenverordnung. Unter anderem wird darin festgehalten, dass alle Objekte in Wien zwischen drei und sechs Mal jährlich – abhängig vom Gebiet der Liegenschaft – durch einen dazu befugten Schädlingsbekämpfer kontrolliert werden muss. Wird ein Befall festgestellt oder eine Gefahr in diese Richtung festgestellt müssen entsprechende Bekämpfungsmaßnahmen eingeleitet werden.

Ratten sind bekannt für ihre Intelligenz wie auch ihre Hartnäckigkeit. Sie leben gerne in Rudeln, wobei eine einzige Ratte einen Aktionsradius von bis zu 600 Metern haben kann.

Dabei gehen sie aber nicht besonders diskret vor, auch wenn man selbst bei starkem Befall kaum einen der Nager in flagranti erwischen wird. Beweise hinterlassen sie trotzdem, weswegen man ihnen bei genauerem Hinsehen doch auf die Spur kommen kann. Bei diesen Abzeichen sollten Sie ihr daheim definitiv nochmal genauer unter die Lupe nehmen:

  • Rattenkot: Meist findet sich dieser konzentriert an bestimmten Orten und ist zu erkennen an der dunkelbraunen Farbe und der verjüngenden Spindelform
  • Nagespuren: Ratten sind Allesfresser und alles andere als wählerisch. Neben Nahrungsmitteln knabbern sie auch gerne Plastik, Holz, Kabel und Metalle an.
  • Rattenbauten, -nester und –höhlen: Vor allem braune Ratten graben sich gerne ein System aus Tunneln und Höhlen als Unterschlupf. Diese finden sich dann vor allem in der Nähe von festen Objekten – etwa Gebäuden – oder von Wasser. Aber die Unterschlüpfe müssen nicht zwingend Outdoor sein: Auch in Lofts, Dachboden oder in Hohlwänden wird gerne gehaust. Dabei werden die vorhandenen Materialien wie beispielsweise Isolierungen oder andere weiche Gegenstände zerkleinert um ein möglichst komfortables Nest zu schaffen.
  • Etablierte Routen: Ratten sehen nicht sehr gut. Aus diesem Grund verlassen sie sich gerne auf Routen, die sie schon kennen. Sie finden plötzlich unerklärliche Schlieren und Streifen am Fuße ihrer sonst weißen Wände? Eventuell sollten Sie sich das genauer ansehen.
  • Fuß- oder Schwanzspuren: Das Hinterlassen von Spuren kann vor allem an eher weniger genutzten Bereichen des Hauses festgestellt werden.

» Soforthilfe bei Ratten- und Mäusebefall

Tipp: Wenn Sie einen Rattenbefall vermuten, streuen Sie feines Mehl oder auch Talkumpuder in der Nähe der vermuteten Abdrücke aus. Vielleicht finden Sie am nächsten Tag eine neue Spur.

Aber was tun, wenn Sie unerwünschte Nagetiere entdeckt haben?

Die Bekämpfung von Ratten und Mäusen ist nicht nur langwierig sondern auch komplex, da man ihr Verhalten verstehen muss, um einen Befall effektiv und nachhaltig bekämpfen zu können. Deshalb ist es ratsam, sich einen Profi an die Seite zu stellen. Grundsätzlich sollten vier Grundregeln beachtet werden:

  • Die Bekämpfung muss großflächig stattfinden.
  • Müll darf nicht offen gelagert, Gerümpel muss entfernt und etwaige Kanalschäden müssen saniert werden.
  • Der Wirkstoff in den Fressködern ist meist ein Cumarinderivat, das erst bei mehrmaliger Einnahme zu inneren Blutungen und dadurch zum Tod des Tieres führt. Durch diese Verzögerung wirkt es für die hinterbliebenen Rudelmitglieder als sei diese Ratte eines natürlichen Todes gestorben, wodurch eine Scheu vor den Ködern vermieden wird. Allerdings gibt’s dabei drei Probleme: Durch ein hohes Futterangebot werden diese Köder oft nur wenig gefressen, Rattengift kann ein Risiko für Kinder, Haus- oder Nutztiere darstellen und es gibt zunehmend eine Resistenzbildung gegen die verwendeten Gifte bei Ratten in Österreich.
  • Es muss so lange weiterbekämpft werden, bis keine Köder mehr angenommen werden.

Prozessionsspinner

Wie auch der Befall von Ratten ist das Auftreten dieser zuerst Krabbel-, dann Flatterviecher der Stadt zu melden. Festgehalten wird dies in der Eichenprozessionsspinner-Verordnung der Stadt Wien.

Das Gesundheitsrisiko bei diesen Nachtfaltern geht vor allem von ihren giftigen Haaren aus, die zu allem Überfluss auch noch mit Widerhaken versehen sind. Besagte Brennhaare sind für Mensch wie Tier gefährlich und lösen allergische Reaktionen aus.

Der Falter an sich ist eher ein unscheinbarer Zeitgenosse und kann eine Spannweite bis zu 30 Millimeter erreichen. Spektakulärer sehen da schon die bis zu vier Zentimeter langen Raupen aus. Diese sind stark behaart und sind farblich bläulich-schwarz. Sie leben zunächst in kleineren Familienverbänden, bis sie sich im Sommer zum gemeinsamen Verpuppen in Gespinstnestern zusammenfinden; ein durchsichtiges Geflecht aus spinnennetzartigen Fäden, das vor allem an Stamm oder dicken Ästen von Eichen auffindbar ist. So schützen sie sich vor Fressfeinden

Bei der Bekämpfung gibt es einiges zu beachten. Ist nur ein geringer Befall festzustellen kann es schon reichen den Schmetterlingen mechanisch auf die Pelle zu rücken. Das ist aber ein ebenso aufwändiges wie riskanten Unterfangen. Mechanische Bekämpfung findet vor oder während des Verpuppens der Raupen statt und die Erfahrung zeigt, dass dabei meist nicht alle Tiere erwischt werden. Als Alternative gibt es diverse Insektizide, die helfen können. Hier lohnt es sogar noch mehr, sich professionelle Hilfe zu suchen.

» Soforthilfe bei Prozessionsspinner-Befall

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Sabina

30. September 2022 - 17:03 Uhr

Ich habe es Wiener Wohnen, der Stadt Wien Schädlings..gemeldet, dem Bezirksvorsteher vom 10 eine Mail geschrieben... irgendwie tut sich nix, außer diese Ratten werden immer mehr. Migerkastraße beim O Wagen Haltestelle, in der gesamten Wiese dahinter. Neilreichgasse beim Gemüseladen den Weg rauf zu Nummer 105 in dem Grünbereich. Bitte, was soll ich noch tun, damit endlich was gegen diese Ratten unternommen wird.

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