Startschuss für die Wiener Wohnungssicherung Plus

Die Zahl der Haushalte mit Mietrückständen ist ebenso wie die Höhe dieser Rückstände seit Beginn der COVID-19-Pandemie stark gestiegen. Nach Auslaufen des Delogierungsstopps im Jahr 2021 kam es im vergangenen Jahr vermehrt zu Delogierungen in Wien.
Um dem entgegenzuwirken und die Teuerung, von der besonders finanziell schwächere Gruppen stark betroffen sind, abzufedern, hat die Stadt Wien eine weitere Unterstützungsleistung im Wohnbereich angekündigt: Die Wiener Wohnungssicherung Plus. Diese soll jenen Mietern zugutekommen, die in Mietrückstand geraten sind und denen ein Wohnungsverlust droht.
70 Prozent der Mietrückstände werden übernommen
Ob im Gemeindebau, im geförderten oder im privaten Wohnbau – die Wiener Wohnungssicherung Plus kann von allen anspruchsberechtigten Wienern beantragt werden, egal wo ihre Wohnung ist.
„Mit der Wiener Wohnungssicherung Plus bewahren wir Mieterinnen und Mieter, die weniger Geld haben, direkt vor Obdachlosigkeit. So schützen wir sie vor den Auswirkungen der Teuerung, für die sie am wenigsten können, sie aber am härtesten trifft", meint Sozialstadtrat Peter Hacker
Bei einem angenommenen Antrag werden 70 Prozent der Mietrückstände übernommen und für die restlichen 30 Prozent eine Ratenzahlung vereinbart. Eine vollständige Übernahme der Rückstände ist nur Einzelfällen angedacht. Bei Bedarf gibt es darüber hinaus Unterstützung durch Sozialarbeit.
Die Umsetzung der Wiener Wohnungssicherung Plus erfolgt im August bzw. September 2023.
Wer ist anspruchsberechtigt?
Analog zur Wiener Energieunterstützung Plus, die bei Energiekostenrückständen greift, soll die Wiener Wohnungssicherung Plus bei Mietrückständen rasch und unbürokratisch helfen. Einen Antrag für die Förderung können jene vulnerable Zielgruppen stellen, die von den hohen Wohnkosten besonders stark betroffen sind.
Darunter fallen Personen ab dem 18. Lebensjahr, die seit mindestens sechs Monaten durchgehend ihren Lebensmittelpunkt in Wien haben, sich tatsächlich in Wien aufhalten und ihren Lebensunterhalt in Wien bestreiten sowie Anspruch haben auf
- Wiener Mindestsicherung,
- Wiener Wohnbeihilfe,
- Ausgleichs- oder Ergänzungszulage,
- Arbeitslosenversicherung (Arbeitslosengeld, Notstandshilfe, Pensionsvorschuss und Umschulungsgeld),
- Krankengeld,
- Rehabilitationsgeld,
- Wiedereingliederungsgeld oder
- Übergangsgeld
- oder von der GIS-Gebührenpflicht befreit sind.
Wer einen Mietrückstand von mehr als 400 Euro hat und zu einer dieser Zielgruppen gehört, kann um Rückstandsübernahme ansuchen. Auch wenn man nicht zu einer der Gruppen zählt, können Mittel aus dem Wohnschirm des Bundes beantragt werden.
Um Wiener Wohnungssicherung Plus ansuchen
Die Wiener Wohnungssicherung Plus wird man online beantragen können. Bei bereits erfolgter gerichtlicher Einbringung im Privatwohnbereich (gerichtliche Aufkündigung, Räumungsklage und Antrag auf zwangsweise Räumung) ist eine persönliche Vorsprache nötig. Anspruchsberechtigte der Wiener Wohnungssicherung Plus erhalten weder Gutschein noch Geld, die Förderung wird direkt an den Vermieter bzw. die Hausverwaltung ausbezahlt.
Einen Überblick über die vielen Unterstützungszahlungen verschafft unser Artikel zum Teuerungspaket.
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Ratko
08. September 2023 - 11:08 Uhr
Wohnung Unterstützung plus