Ratte und Schimmel in Gemeindebau-Wohnung

Frau vor Gemeindebau
© stadt-wien.at | Die betroffene Mieterin Christine Haynie vor ihrer Stiege 16.

Untragbare Zustände, Ratte und Schimmel, dringender Sanierungsbedarf  in einem Mietobjekt der Gemeinde Wien? Anscheinend nicht für die zuständige Hausverwaltung „Wiener Wohnen“, wie eine Chronologie der Ereignisse nahelegt.

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Der betroffene Gemeindebau

Der Anton-Schrammel-Hof in Simmering ist eine jener Arbeiterburgen mit Festungscharakter, die in der Zwischenkriegszeit in vielen Teilen der Stadt errichtet wurden. Die Stiegen des seit 2006 denkmalgeschützten Baues sind nur über den Innenhof zugänglich. Im Herzen dieses Hofes liegt Stiege 16. Gleich im Hochparterre, hinter Tür 1, hat sich Christine Haynie eingerichtet.

„Ich liebe meine Wohnung“

- Christine Hayne, über ihre Gemeindewohnung im 11. Bezirk

Im Oktober 2011 ist die fünffache Mutter in die kleine Einzimmer-Wohnung eingezogen, schuf sich mit der nötigen Liebe zum Detail auf knapp 34 Quadratmetern ihren Lebensraum: Vier Fenster mit Aussicht in den Hof, Küche, Bad/WC und ein Wohn-Schlafraum um immerhin 287 Euro Kaltmiete. „Ich liebe meine Wohnung“, sagt sie heute noch stolz.

Schimmel an der Wand

Im Lauf des Jahres 2013 sei ihr zum ersten Mal der dunkle Fleck an der Wand im Eck neben der Einbauküche aufgefallen, erzählt Haynie. Der Verdacht auf Schimmelbefall bestätigte sich rasch. Umgehend informierte sie die Hausverwaltung von „Wiener Wohnen“. Ein Maler deckte daraufhin die befallene Stelle mit einer Spezialfarbe ab. Vom Schimmel war nichts mehr zu sehen. Aber er war noch da.

Schimmel breitet sich aus

Sechs Monate später hatte sich der Fleck durch die Abdeckfarbe gefressen. Erneut rief Haynie „Wiener Wohnen“ zu Hilfe. Diesmal schickte die Hausverwaltung eine Mitarbeiterin mit einer Kamera vorbei. Diese habe alles fotografiert, erinnert sich die Mieterin. Wieder kamen Maler, wieder wurde das Eck in der Küche mit Farbe behandelt. Ohne Erfolg. Der Schimmel breitete sich weiter aus, erst an der Wand hinter der Einbauküche, später auch im Wohn-Schlafraum.

Ärzte empfehlen „dringende“ Sanierung

Haynie begann, an Atembeschwerden zu leiden. Fachärzte diagnostizierten Asthma und empfahlen schließlich im Jänner 2015 eine „dringende“ Sanierung der Wohnverhältnisse.

» Bei Schimmel richtig sanieren!

Kein Baugebrechen
Die Mieterin suchte beim Kundenservice von „Wiener Wohnen“ - der Wohnberatung - um eine neue Gemeindewohnung an. Im April 2015 trudelte die schriftliche Ablehnung ein. „Leider“ könne der Antrag „nicht in Vormerkung genommen werden, weil das technische Referat von Wiener Wohnen kein Baugebrechen feststellen konnte und die von Ihnen angeführten Mängel im Wesentlichen auf Mieterverschulden zurückzuführen sind.“

Ablehnung
Haynie kämpfte weiter, machte sich auf eigene Faust auf die Suche nach einer anderen Wohnung. Ohne Erfolg. „Eine Genossenschaftswohnung kann ich mir nicht leisten“, sagt sie. Schließlich wendete sich die 57-Jährige an die Wohnungskommission der Stadt Wien. Im August erhielt sie auch von dieser Stelle eine Ablehnung. Es gebe „keinen Grund um für eine Gemeindewohnung in Evidenz genommen zu werden.“

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Ratte im Bad

Kurz darauf, im Herbst, dann der finale Schock: Vor dem Zubettgehen habe sie Geräusche aus dem Badezimmer vernommen, schildert Haynie. Als sie die Tür geöffnet habe, sei eine Ratte auf dem Spülkasten ihres WCs gesessen und habe am Toilettenpapier geknabbert. „Die Ratte ist durch das WC geflüchtet“, erzählt sie. Die Hausverwaltung habe einen Installateur geschickt. Dessen Vorschlag: Sie könne eine Art Einbahn-Klappe im Kanal einbauen lassen. Auf eigene Kosten, verstehe sich.

An alle Gemeindewohnungsmieter: Beschwerden und Anregung nachstehend posten!

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gertrude

25. Juli 2016 - 14:02 Uhr

Wo soll ich anfanhen sind im März in eine gemeinde wohnung in wien10 gezogen.Saniert waren nur die Wände(keine selsselleisten, kein neuer boden).Am wc kommt der übermalte wasserschaden durch, in der lzche beim fenster habe ich seit dem einzug schimmel(schwarz) und auf meinem balkon wachsen die Bäume aus dem beton. Ich und mein sohn(6) hanen beide bronchial asthma. Meine jleinyte 17 monate fangt auch schon an mit atembeschwerden und dauer husten.Vom super werkmeister hort man unr ich soll schimmelentferner spray auf den schimmel spruhen das reicht.Der bolkon soll durftig gerichtet werden und der wasserfleck am klo sei nicht von ihnen ( wohne im dochgeschoss) ohne aufzug.Die hohe ist ja noxh dazu das bei den unwettern der letzten Tage unser stiegenhaus unter wasser steht und das wasser inter der Wohnungstür in die wohnung läuft. Juhu kann ich da nur sagen waetw nur das das wohnhaus uns unterm hintern zusammen fällt.Dann kannst auch noch kalt für 65m2 509€ zahlen.Einfach eine Frechheit

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Nenad

22. Juli 2016 - 22:43 Uhr

Wenn ihr glaubt das es nicht das Lüften ist, holt euch einen Bausachverständiger. Kostet, aber ihr könnt der Gemeinde dies beweisen

Roswitha

22. Juli 2016 - 11:45 Uhr

Ich wohne seit 1999 in der Hanreitergasse 13 in 1210 Wien und habe im Schnitt alle zwei bis drei Jahre Schimmel (schwarz) in meinem Abstellraum und Badezimmer! Wiener Wohnen sagte mir ich möge ausreichend Lüften! Dies ist aber nich möglich, da beide Räume kein Fenster haben!!! Im anfänglich verbauten Abstellraum wurden nur Regale angebracht und die Türe ausgehängt, im Badezimmer wurde mir in die Türe ein Lüftungschlitz eingebaut ( die Tür ist Tag und Nacht offen) Achja und mit der Spezial-Farbe wurde auch bei mir mal schnell über die Pilze gemalt!!! Ansonsten fühlt sich auch bei mir niemand ZUSTÄNDIG!!!

a.t

21. Juli 2016 - 22:40 Uhr

Ich wohne auch in einen Gemeindebau 11oo WienAuf allen Seiten wo Fenster sind habe ich Schimmelaber bis auf 1.50cm ich habe Lungenasthma muss alle 1.5 Jahre auf Reha fahrenJedes mal höre ich von Wiener Wohnen wir sind selber schuld es ist das schlechte LüftenMan erreicht nichts ich kämpfe schon seit einigen Jahren mit Wiener Wohnen deswegen

michaela

21. Juli 2016 - 22:33 Uhr

Man sollte lieber etwas für UNSERE Mieter unternehmen als das unsere Regierung die Schleusen für immer mehr Ausländer öffnet. Ich selbst wohne seit über 30 Jahren in einem Gemeindebau und jetzt erst wird er komplett saniert. Man muss bei unserer Regierung komplett krank werden bevor diese erst eingreift - DAS sehe ich nicht ein.

Claudia

21. Juli 2016 - 20:36 Uhr

Das ist typisch wiener wohnen, wir haben ganz genau das selbe Problem, habe auch alles getan was diese Dame getan hat und auch die baupolizei(die ich mir holte) bestätigte das eine dringende Sanierung des wohnhauses dringend ratsam ist, und ich mich darauf einstellen kann das der Schimmel immer wieder kommen wird, 2 Unterschiede gibt es,zum einen das ich noch 2 kinder habe im Alter von 3 und 6 und die kinder deshalb unter chronischer bronchitis leiden habe auch ein ärztliches von beiden Und Ratten habe ich nichtAber sonst ist es wie bei der Dame auch bei mirGenossenschaft kann ich mir nicht leisten,sonst wären wir schon lange weg von hier

Stefanie

21. Juli 2016 - 20:20 Uhr

Die selbe Geschichte als ich ihm 14ten bezirk wohnte da wurde das selbe gemacht mit Maler und so weiter half nix sie sagten dann es sei das ich falsch Lüfter der Grund warum es schimmelt...Haben auch nix gemacht bei mir sie haben mich auch abgeschasselt und die Krönung war als ich fragte wie es aussieht wenn ich schwanger werden ob ich da eine neue Wohnung bekomme sagte mir der damalige Werkmeister als Antwort sie sind 9 Monate schwanger werden weiss ob ihr Kind lebend zu Welt kommt

Karin

21. Juli 2016 - 20:11 Uhr

Wiener wohnen interesiert es nicht in welchem zustand die wohnung ist .die kassieren nur ab und kümmernvsich um nichts .

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