Ausflugsziele
Erholungsgebiet Steinhofgründe: Wandern am Wiener Stadtrand
Wien ist laut bestcities.org die grünste Stadt der Welt 2020. Und einer der Gründe dafür liegt – im Steinhof. Denn von den mehr als 1.000 Wiener Parks und Grünflächen machen auch die Steinhofgründe mit ihren 42 Hektar Fläche einen bemerkenswerten Anteil aus.
Steinhofgründe: Anfahrt und Parken
Das Großerholungsgebiet liegt am Wiener Stadtrand, im 14. Gemeindebezirk Penzing. Wer zuerst das Otto-Wagner-Areal besichtigen möchte, sollte mit dem Bus 48A bei der Baumgartner Höhe aussteigen. Der direkte Weg ins Grüne führt aber mit dem 46A, 46B oder 52B über die Station Feuerwache Steinhof in Ottakring. Dort befindet sich auch eine WC-Anlage mit Euro-Key-Behindertenkabine. Parkplätze sind grundsätzlich an beiden der insgesamt vier Tore vorhanden.
Fakten-Box: Steinhofgründe Wien
Lage: im 14. Bezirk zwischen Johann-Staud-Straße und Heschweg
Größe: 42 Hektar
Erreichbarkeit: Bus 46A und 46B, Station Feuerwache Steinhof
Zugänge/Tore:
- Feuerwache Steinhof
- Großes Schutzhaus Rosental
- Ecke Heschweg/Rosentalgasse
- Eingänge des Otto-Wagner-Spitals
Erholungsgebiet ohne Hund
Die Steinhofgründe eignen sich hervorragend für einen Ausflug mit der ganzen Familie: Kinder können auf den weitläufigen Spielweisen ungestört ihre Drachen Steigen lassen. Und nicht weit vom Haupteingang entfernt, lädt ein großer Kinderspielplatz zum Schaukeln, Klettern und Balancieren ein. Richtig auspowern können sich die Kleinen auf einer Fußballwiese daneben, die Großen an den Trainingsgeräten am Waldrand.
Hinweis: Ferngesteuerte Geräte wie Flugzeuge und Drohnen sind hier nicht erlaubt.
Tipps für Hundebesitzer
In den gesamten Steinhofgründen gilt Hundeverbot. Den angrenzenden Dehnepark hingegen, dürfen Vierbeiner zumindest an der Leine erkunden. Und für den nötigen Auslauf gibt es direkt bei der Baumgartner Höhe die angeblich schönste Hundezone Wiens.
Wandern durch Wiesen, Wälder, Obstplantagen
Selbst eine kurze Wanderstrecke durch die Steinhofgründe zeugt bereits von Abwechslung: Über hügelige Blumenwiesen, vorbei an idyllischen Tümpeln und Obstbaumgärten geht es hinauf zum Aussichtspunkt. Dank der leichten Hanglage des Erholungsgebiets genießt man beim Ausblick Rosental bereits nach wenigen Minuten eine fantastische Aussicht über Wien.
Wanderwege im Schatten
Wer höher hinaus will, geht am besten Richtung Jubiläumswarte, auf dem Stadtwanderweg 4. In einem Rundweg von zirka drei Stunden führt dieser über die Mauern der Steinhofgründe hinaus, in den angrenzenden Dehnepark. Dessen dicht bewaldete Areale spenden im Sommer angenehmen Schatten, während Teiche und Bäche für zusätzliche Abkühlung sorgen.
Sport: Laufstrecken und Wintersport
Eine der schönsten Laufstrecken Wiens führt vom Erholungsgebiet Steinhofgründe zum Wilhelminenberg. In dieser bewaldeten Umgebung könnt ihr im Frühjahr auch Unmengen an Bärlauch pflücken. Im Winter hingegen lohnt es sich, auf die hügelige Steinbruchwiese einen Rodel mitzunehmen. Wintersportler finden hier sogar zum Langlaufen entsprechend präparierte Strecken vor. Das Radfahren ist allerdings das ganze Jahr über verboten.
Essen mit Aussicht: Picknicken und Grillstellen
Auf den weitläufigen Wiesen des Erholungsgebiets finden sich unzählige Picknick-Plätze. Wer ganz in Ruhe jausnen möchte, sollte seine Decke etwas abseits des Spielplatzes ausbreiten: Besonders idyllisch könnt ihr beim Rosental Blick picknicken, mit Sicht auf die Goldkuppel der Otto-Wagner-Kirche – und über die Stadt Wien.
Bänke und Picknick-Tische verteilen sich gut über das Areal. Zwar gibt es in den Steinhofgründen auch Feuerstellen zum Grillen – während Trockenperioden sind diese allerdings wegen Waldbrandgefahr gesperrt.
Gastronomie: Kulinarik im Umkreis
Keine Sorge, wenn ihr selbst nichts mitgebracht habt! Nach ausgiebiger Bewegung an der frischen Luft könnt ihr euch aufs wohlverdiente Einkehren freuen.
Für klassisch österreichische Küche lohnt es sich, im sogenannten Rosental Halt zu machen. Zwischen den Wiener Kleingärten besticht das Große Schutzhaus nicht nur mit täglich durchgehender Küche und preiswerten Mittagsmenüs: Absolutes Highlight ist der schattige Gastgarten, der zwischen mächtigen Fichten- und Kastanienbäumen einen einmaligem Ausblick freigibt.
Etwas weiter südlich liegt das legere Kleine Schutzhaus. Seit der Neueröffnung 2020 schwärmen Gäste nach wie vor von großzügigen Portionen. Die werden im idyllischen Gastgarten mitten im Grünen, über fließendem Gewässer, serviert.
Tipp: Für ausgefallenere Geschmäcker lohnt sich ein Abstecher auf die andere Seite des Otto-Wagner-Spitals. Denn im Asia Restaurant Tao steht innovative "Fusion Kitchen" mit einem Mix aus China und Japan auf der Karte. Kenner empfehlen Sushi essen im Schanigarten.
Jugendstil in den Steinhofgründen
Nicht nur Naturliebhaber kommen in den Steinhofgründen auf ihre Kosten. Freunde der Jugendstil-Architektur können hier ein einzigartiges Ensemble an Otto-Wagner-Bauwerken besichtigen: Der südliche Eingang zum Naturgebiet führt direkt über das Otto-Wagner-Spital, das aus einzelnen Pavillons besteht.
Die dazugehörige Kirche am Steinhof versetzt Besucher schon beim Anblick ihrer imposanten Goldkuppel ins Staunen. Und auch das märchenhafte Innere ist sehenswert. Um Enttäuschungen vorzubeugen, informiert euch unbedingt vorab über die aktuellen Öffnungszeiten der Otto-Wagner-Kirche.
Tipp: Wenn ihr die Otto Wagner Kirche von Innen sehen wollt, plant am besten einen Wochenend-Ausflug.
Geschichte der Steinhofgründe
Neben Architekten gibt es auch für Historiker einiges am Steinhof zu ergründen. Zum Beispiel die Überreste einer Sendeanlage der Alliierten aus den 1950er-Jahren. Während der Besatzungszeit sendeten die Amerikaner von hier aus ihr populäres Radio-Programm. Deshalb können heute noch die Beton-Fundamente ihres Senders "Rot-Weiss-Rot" in der grünsten Stadt der Welt 2020 begutachtet werden.
Schatzsuchende aufgepasst: Beim sogenannten Mittelwellesender RWR befindet sich ein Geo-Cashe! Um ihn zu finden, müsst ihr dieses Rätsel lösen.
Volksbefragung 1981
An der Wegkreuzung in der Nähe der Feuerwache erinnert ein Gedenkstein an eine Bürgerinitiative, die 1981 in die Geschichte einging. Denn als der damalige Garten des Otto-Wagner-Spitals verbaut werden sollte, kam es zu einer Volksbefragung. Infolgedessen sprachen sich 140.000 Wienerinnen und Wiener gegen den Bau aus und trugen somit maßgeblich zum Erhalt des Naturgebietes bei.
Bauprojekte aktuell
Seither wurde laufend über weitere Baupläne diskutiert. Im Jahr 2006 gelang es Bürgerinitiativen erneut ein Bauprojekt zu verhindern. Obwohl von ursprünglich 600 Wohnungen dennoch 185 auf dem Otto-Wagner-Areal umgesetzt werden, sei laut Standard nun keine Bebauung mehr möglich. Allerdings sollen die Pavillons zukünftig als Standort für Soziales, Kultur und Wissenschaft genutzt werden, unter anderem als Uni-Campus.
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Josef Wagner
11. August 2023 - 20:06 Uhr
Bitte koennen sie die Reparatur (Neubeplankung) der 3 laengeren Baenken unmittelbar vor dem grossen Stadl veranlassen. Ich bin vor 2 Wochen weit hinaufgegangen, habe gesehen dass dort die Sonnenhungrigen fast nur in der Wiese sitzen, und dann ueber St. Leopold wieder zum Bus. Und heute wollte ich da oben vor dem Stadl sitzen, die mittlere Bank total unbenuetzbar, die anderen beiden nur mit Nachsicht. Bitte um so schoene Reparatur wie die zahlreichen Baenke im Dehnepark. Vielen Dank im voraus.