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Ab März ist Bärlauch-Saison in Wien
Frühlingszeit ist Bärlauchzeit – in fast ganz Europa ist das Wildkraut vor allem auf feuchten Böden und in schattigen Wäldern zu finden. Unverkennbar ist Bärlauch für den Spaziergänger aufgrund seines dezenten Knoblauchduftes, weshalb er auch „wilder Knoblauch“ genannt wird. Das Gewächs ist komplett essbar, aromatisch und würzig.
Der Bärlauch: Der bevorzugte Lauch der Bären?
Doch Bärlauch schmeckt nicht nur gut, er ist zudem auch noch gesund. Auch in der Medizin und in der Naturheilkunde kommt er aufgrund des hohen Vitamin-C Gehalts und der zahlreichen, überwiegend schwefelhaltigen ätherischen Inhaltsstoffe zum Einsatz, da sie sich positiv auf den Körper auswirken. Dem Bärlauch wird eine effektive Heilwirkung bei Arteriosklerose, Bluthochdruck und Darmerkrankungen zugeschrieben, weswegen er gegen Schlaganfälle und Herzinfarkte vorbeugt. Die Herkunft des Namens ist zwar nicht eindeutig geklärt, man munkelt aber, dass sich der Bär nach seinem Winterschlaf – vom Knoblauchduft angezogen – besonders gerne das vitaminreiche Frühlingskraut einverleibt, um nach seiner langen Ruhe wieder Kraft zu schöpfen.
Bärlauch sammeln, selber pflanzen oder doch kaufen?
Die Erntezeit des Frühlingskrauts beginnt im März und endet im Mai. Zu dieser Jahreszeit ist Bärlauch in aller Munde, denn in der Küche rundet das intensive Wildkraut so manches Gericht geschmacklich ab. Das Internet ist voll von Bärlauchrezepten und Rezeptideen, Kochzeitschriften machen sich den Bärlauch zum Schwerpunkt und selbst die Gastronomie bringt den Frühlingsboten auf den Teller. Doch wo bekommen Bärlauch-Liebhaber das frische Kraut eigentlich her?
Wer im Frühling auf das Kraut nicht verzichten will, muss sich über die Anschaffung Gedanken machen. Die einfachste Variante ist es, den Bärlauch direkt im Supermarkt zu kaufen. Jedoch büßt er auf diesem Weg oft viel von seiner Frische ein, denn im Supermarkt hat Obst und Gemüse meist schon eine weite Reise hinter sich, wird oft lange gelagert und zudem sind Informationen über Anbau, Boden- und Pestizidnutzung nur sehr schwer herauszufinden. Bauernmärkte sind hier ein guter Tipp. Wien bietet da genügend Auswahl, denn besonders im Frühling haben Wochenmärkte Hochsaison. Frische und vor allem regionale Waren werden hier zu fairen Preisen angeboten.
Bärlauch selber anbauen
Den Bärlauch selber anpflanzen ist eine gute Alternative, stellt sich für den Hobbygärtner aber eher als schwieriges Unterfangen dar, da Bärlauch ein sogenannter „Kaltkeimer“ ist, was bedeutet, dass die Samen zunächst eine Frostperiode durchlebt haben müssen, was in weiterer Folge zu sehr langen Keimzeiten führt. Samen sind zwar im Handel erhältlich, die Aufzucht erweist sich aber als sehr mühselig und lange und gelingt zudem nicht oft. Sinnvoller ist es daher die Zwiebeln zu stecken oder im Idealfall bereits vorhandene Pflänzchen einzusetzen. Wem aber der nötige Platz zum selber anpflanzen fehlt, braucht keine Sorge haben, denn es gibt in Wien noch andere Möglichkeiten in den Genuss von frischem Bärlauch zu kommen.
Bärlauch sammeln #
Wer in Bezug auf Herkunft und Frische auf Nummer sicher gehen möchte, macht sich am besten selbst auf die Suche nach dem Wunderkraut und wird dabei in Wien nicht enttäuscht werden. Vorsicht jedoch: Maiglöckchen und Herbstzeitlose sehen dem Bärlauch zum Verwechseln ähnlich und können bei Verzehr zu einer tödlichen Vergiftung führen. Daher immer nur das Pflücken, was man auch wirklich kennt, erfahrene Sammler mitnehmen und im Zweifelsfall an den Blättern riechen, denn der Knoblauchduft ist ein eindeutiger Hinweis. Trotzdem daran denken, dass auch die Hände nach einer Weile den Geruch des Knoblauchs annehmen können.
Bärlauch sammeln in Wien
Auch wenn das Sammeln von Bärlauch einige Gefahren birgt, wer das Kraut gut kennt, kann sich sicher sein, auf diesem Wege am besten und schnellsten zu frischem und unbehandelten Bärlauch zu gelangen. Besonders die Außenbezirke Wiens bieten viel Grün, zudem schattige und feuchte Stellen, an denen sich der Bärlauch wohlfühlt.
Wer sich auf die Suche machen möchte, sollte unbedingt am Wilhelminenberg vorbeischauen, denn die Steinhofgründe im 14. Bezirk haben die idealen Bedingungen, um das Frühlingskraut sprießen zu lassen. Auch in der Floridsdorfer Au (mit der U6 gut erreichbar) findet man weite Flächen, die mit Bärlauch bedeckt sind. Im Prater wird man ebenfalls fündig, zB entlang des Oberen Heustadlwassers oder hinterm Lusthaus entlang des Lusthauswassers. Vor allem in den schattigen Regionen unter Bäumen wird man dort genügend Bärlauch zum Weiterverarbeiten finden.
Aber Vorsicht: Bevor es mit dem Sammeln losgeht, unbedingt vorher mit der rechtlichen Lage vertraut machen, denn in Naturschutzgebieten wie z.B.: die Donau-Auen in der Lobau ist das Pflücken von Bärlauch verboten.
Bärlauch haltbar machen
Weil die Bärlauchsaison sehr kurz ist, kommt natürlich der Wunsch auf, ihn haltbar zu machen. Trocknen oder Frieren eignen sich da leider weniger gut, denn Bärlauch ist zwar sehr aromatisch, büßt aber schnell viel seines Geschmacks und Vitamingehalts ein. Daher ist es am besten den Bärlauch zu verkochen und in haltbaren Speisen bzw. Gewürzen, wie Salze, Öle und Pestos zu verarbeiten, da diese ein höheres Haltbarkeitsdatum aufweisen.
Rezepttipp Bärlauchessig
Zutaten:
- Tafelessig
- Frischer Bärlauch
Die Blätter vom Bärlauch einfach abrupfen, in ein Gefäß mit dem Essig füllen, zwei Wochen stehen lassen und schon können die Salate den ganzen Sommer mit Bärlauchessig verfeinert werden.
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Ölinger
08. Juni 2022 - 13:09 Uhr
Bärlauchsaison ist eine super Zeit!