Wiener Tafel – Versorgen statt entsorgen

Fakten und Ziel der sozialen Spedition
"Versorgen statt Entsorgen!" – so lautet das Motto der Wiener Tafel.
Täglich werden in Österreich unzählige Tonnen einwandfreier Lebensmittel vernichtet, weil sie nicht mehr verkauft werden können. Dabei handelt es sich um Probe- oder Überproduktionen, Lagerbestände, deren Haltbarkeitsdatum bald abläuft, Saisonware, Fehletikettierungen oder kleine Verpackungsschäden. Die Entsorgung dieser Lebensmittel ist kostenintensiv und belastet die Umwelt.
Parallel dazu leben in Österreich über 1,5 Millionen Menschen in Armut – ein Drittel davon sind Kinder. Armut macht krank und einsam. Sie grenzt aus, entwürdigt den Menschen, schwächt ihn und die Gesellschaft. Mangelernährung, reduzierte Hygienemöglichkeiten, vermehrte Krankheitsanfälligkeit und soziale Isolation kennzeichnen die Armutsspirale der Betroffenen. Ihre Ernährungssituation ist oft mangelhaft, einseitig und ungesund. Die vernichteten Lebensmittel hätten sie bitter nötig.
Doch dass Wegwerf- und Armutsgesellschaft so nahe neben einander existieren, muss nicht sein.
Denn die Wiener Tafel, ein unabhängiger Wohltätigkeitsverein auf ehrenamtlicher Basis, bietet für diese Diskrepanz eine ebenso einfache wie praktische Lösung: „Versorgen statt entsorgen“. Die „Über-Lebensmittel“ unserer Gesellschaft werden eingesammelt und zu jenen gebracht, die sie am nötigsten brauchen: die Menschen am Rande unserer Gesellschaft. Das sind mehrere tausend Armutsbetroffene in anerkannten Sozialeinrichtungen in Wien (Wohnungslosenherbergen, Flüchtlingsasyle, Mutter-Kind-Heime, usw.). Schlussendlich: Essen gelangt dorthin, wo es hingehört – in den Magen und nicht in den Müll!
Die Tafel macht Geschichte

Am 9.9.1999 fing alles an! In diesem Jahr brachten Studierende der Akademie für Sozialarbeit in Wien die Tafel-Idee von Deutschland nach Österreich: Gerade zu Beginn wurde vom Gründungsteam rund um den geschäftsführenden Obmann des Vereins, Martin Haiderer, viel Überzeugungsarbeit, Optimismus und Durchsetzungskraft gefordert.
2001 gab es dann den ersten gesponserten Kleintransporter - die Geburtsstunde des Tafel-Fuhrparks. Nun erst kann ernsthaft mit regelmäßigen und zeitlich flexiblen Lieferungen begonnen werden. Die nächsten Jahre sind von kontinuierlichem Auf- und Ausbau getragen: Mehr WarenspenderInnen, mehr Lieferungen, mehr Sozialeinrichtungen, mehr freiwillige MitarbeiterInnen, mehr mediale Präsenz. Von Jahr zu Jahr wuchsen aber nicht nur die Strukturen der Wiener Tafel und ihr Netz an WarenspenderInnen und -abnehmerInnen, sondern auch die gesellschaftlichen Anforderungen.
Wussten Sie schon?
Die Wiener Tafel verteilt bis zu 400 Tonnen Lebensmittel pro Jahr an ca. 7500 Bedürftige.
Viele bewegte und abwechslungsreiche Jahre liegen hinter dem Verein für sozialen Transfer! Anfangs belächelt verteilt die Wiener Tafel mittlerweile bis zu 400 Tonnen Lebensmittel pro Jahr an über 7.500 Bedürftige in mehr als 75 Sozialeinrichtungen in Wien – dank der rund 180 PartnerInnenbetriebe, die Lebensmittel und Hygieneartikel spenden, sowie der über 120 ehrenamtlichen MitarbeiterInnen.
Längst schon gilt die „soziale Spedition“ als unverzichtbare Größe in der Wiener Soziallandschaft und als wichtige Partnerin der Wiener Wirtschaft. Als Ausdruck des Erfolges war es der Wiener Tafel in den letzten Jahren vergönnt, zahlreiche namhafte Prämierungen und Auszeichnungen zu gewinnen und dies in so unterschiedlichen Kategorien wie: Umweltschutz, Zivilcourage, Ehrenamt, Nachhaltigkeit, Partizipation, Soziales, Abfallvermeidung, …
Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!

Eine/r spendet Lebensmittel, ein/e andere/r Tankgutscheine, wieder jemand anderer Werbefläche oder seine/ihre Arbeitskraft. Manche Firmen stellen Know-How zur Verfügung, andere Geld, wieder andere spenden Ressourcen. Auch die Gemeinde Wien unterstützt vertreten durch den FSW seit 2006 die „soziale Spedition“ durch Übernahme der Mietkosten der Logistikzentrale. Durch diese Fülle an Beiträgen wird der tägliche Einsatz der Wiener Tafel erst ermöglicht. Die Wiener Tafel lebt von der Vielfalt. Diese findet ganz besonders in den Unterstützungsformen, die ihr zuteil werden, ihren Ausdruck.
Die Wiener Tafel steht – wie jeder stabile Tisch – auf vier Beinen. Sie sind das Um und Auf der Wiener Tafel. Würde eine dieser Stützen weg brechen, könnte die „soziale Spedition“ ihren gesellschaftlichen Auftrag nicht mehr erfüllen:
1. WarenspenderInnen
2. SponsorInnen
3. GeldspenderInnen
4. freiwillige MitarbeiterInnen
Seit kurzem zählt Ihre Spende an die Wiener Tafel sogar noch mehr! Nicht nur, weil immer mehr Bedürftige unsere Unterstützung brauchen, sondern auch, weil Sie Ihre Spende von der Steuer absetzen können. So unterstützen Sie die Hilfslieferungen der Wiener Tafel, ohne dass es Sie mehr kostet! Bis zu 10% Ihres Jahresbruttoeinkommens können Sie so als Spende absetzen. Als Nachweis reicht ein Einzahlungsbeleg oder Dauerauftrag. Zu beantragen ist diese auf der offiziellen Website.
Freiwilliges Engagement!
Wenn auch Sie sich in Ihrer Freizeit engagieren und die Wiener Tafel in Bewegung halten möchten, dann werden Sie aktiv! Die Wiener Tafel braucht Mithilfe bei den täglichen Transporten (Abholung, Verladung, Auslieferung), bei administrativen Arbeiten, bei der Gewinnung von neuen Warenspenden und SponsorInnen, sowie bei der Organisation von Öffentlichkeitsarbeit und Charity-Aktionen.
Möchten sie sich beteiligen und Ihre Zeit spenden? Informieren Sie sich hier!
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