Mit der Seilbahn auf den Kahlenberg gondeln

Das Bild zeigt die Seilbahn über der Donauinsel.
© ZOOMVP / Genial Tourismus- & Projektentwicklung GmbH | Eine urbane Seilbahn in Wien?

Wien soll eine urbane Seilbahn bekommen: Mit der Gondel sollen Fahrgäste künftig bequem und klimafreundlich von Heiligenstadt über Donauinsel Nord/Jedlesee und Strebersdorf auf den Kahlenberg kommen. Einen tollen Panoramablick, Verkehrsentlastung und eine Erweiterung des Öffi-Netzes – das verspricht das Seilbahnprojekt Kahlenberg.

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Neu ist die Idee nicht, in der Vergangenheit hat sie immer wieder für Aufsehen gesorgt: Eine Seilbahn auf den Kahlenberg! In das seit 2013 geplante Projekt kommt nun Bewegung. Im Sommer 2023 soll das Baubewilligungsverfahren starten, ein naturschutzbehördlicher Bescheid fehlt noch. Dann kann mit dem Bau begonnen werden. 

Das ist über die Pläne für die Seilbahn in Wien bekannt:

Trasse und Stationen

Von der U4-Station Heiligenstadt in Döbling soll die Trasse der Seilbahn über die Donauinsel nach Jedlesee in Floridsdorf und weiter nach Strebersdorf führen. Schließlich geht es hinauf auf den Kahlenberg, wo auf dem Parkplatz die Bergstation entstehen soll. Die Stationen sollen begrünt und ins Landschaftsbild integriert werden.

In dieser Galerie: 2 Bilder
Das Bild zeigt die Wegführung der Seilbahn.
© ZOOMVP / Genial Tourismus- & Projektentwicklung GmbH | Entlang dieser Strecke wird die Seilbahn Kahlenberg verlaufen.
Das Bild zeigt die Anbindung der Seilbahn ans öffentliche Verkehrsnetz.
© Genial Tourismus- & Projektentwicklung GmbH | Die Seilbahn erweitert das öffentliche Verkehrsnetz.

Stationen der Seilbahn

Heiligentstadt
Die Talstation Heiligenstadt wird direkt an die Bahnsteige der U4 angeschlossen, um einen schnellen Umstieg auf das Wiener Verkehrsnetz zu ermöglichen. Die Station ist eine Schnittstelle zu U4, S-Bahn 45 und den Buslinien 5B, 10A, 11A, 38A und 39A.

Donauinsel Nord
In nur 6 Minuten quert die Gondel von Heiligenstadt aus die Donau und erreicht die Station Donauinsel Nord/Jedlesee. Von dort aus haben Fahrgäste einen schnellen, umweltfreundlichen Zugang zum Naherholungsgebiet der nördlichen Donauinsel. 

Strebersdorf
In nur 11 Minuten von der Ausgangsstation Heiligenstadt zur Station Strebersdorf – für Bewohner von Strebersdorf, Jedlesee und Schwarzlackenau bedeutet das quasi einen direkten Anschluss zur U4. Bei dieser Station wird für Pendler und Besucher, die mit dem Auto anreisen, eine Park & Ride-Anlage mit 630 Stellplätzen sowie eine Bike & Ride-Station mit etwa 1.000 Bike-Boxen und E-Bike Ladestationen zur Verfügung stehen. 

Kahlenberg
Über die Bergstation Kahlenberg als Endstation der Seilbahn erreichen Besucher den Wienerwald klimaneutral und öffentlich. In die Station ist ein Besucherzentrum und ein Biosphären-Informations-Center integriert. 

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Das Seilbahn-Projekt in Zahlen

  • Streckenlänge von 5,6 km 
  • Fahrtzeit: rund 20 Minuten
  • 115 moderne Kabinen für jeweils 10 Personen mit Infotainmentsystem, Videoüberwachung und Gegensprechanlage zur Station und einigen Frauenkabinen und Gondeln mit Glasboden
  • 4 Stationen
  • Transportleistung von 1800 Personen pro Stunde
  • alle 20 Sekunden fährt eine Gondel in die Station ein
  • Kosten des Gondel-Projekts: 70 Millionen Euro (wird privat finanziert)
  • Geplante Bauzeit: 10 Monate

Vorteile der urbanen Seilbahn über Wien

  • Die Seilbahn ermöglicht einen barrierefreien Zugang zu den Naherholungsgebieten für Kinderwägen, Räder und Rollstühle.
  • Fahrgästen wird ein toller Panoramablick auf Wien geboten – bei guter Sicht sogar weit über die Stadtgrenzen hinaus bis zum Schneeberg und nach Bratislava. 
  • Die Naherholungsgebiete Kahlenberg und der nördlichen Donauinsel werden umweltfreundlich erschlossen.
  • Mit der Seilbahn Kahlenberg können zahlreiche Ausflugsziele schnell erreicht werden: Kahlenberg mit Rundwanderwegen und Freizeitmöglichkeiten wie dem Kletterpark Kahlenberg, Biosphärenpark Wienerwald, Leopoldsberg, Cobenzl und mehr
  • Der Bau bringt eine Verkehrsentlastung in Döbling und einen Lückenschluss in der Öffi-Anbindung des nördlichen Donauufers. Besonders der tägliche Berufsverkehr über Nordeinfahrt und Nordbrücke wird entlastet. 
  • Als ganzjähriges Transportmittel erweitert die urbane Seilbahn durch Direktanbindung an U-Bahn-/ S-Bahn-/ Buslinien das öffentliche Verkehrsnetz Wiens.
  • Mit der neuen Touristenattraktion soll der Tourismus in Wien ankurbelt werden.
  • Die Seilbahn wird ausschließlich mit Strom aus erneuerbaren Energien (etwa aus Photovoltaikanlagen) betrieben und trägt so zur Reduktion von CO2-Emissionen bei.
  • Für Wiener soll es eine Jahreskarte oder ein Multifahrtenticket zu stark vergünstigten Preisen geben.
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Privatsphäre der Anrainer wird geschützt

Um die Privatsphäre der Anrainer zu schützen, wurde bei der Planung des Streckenverlaufs der Seilbahn-Trasse darauf geachtet, dass vorhandene Verkehrsachsen, wie die ÖBB-Trasse und die Ostautobahn beim Hubertusdamm, optimal mitgenutzt werden. Die Trasse der Seilbahn Kahlenberg wurde so gewählt, dass sie keine bewohnten Liegenschaften quert. Ein wichtiges Anliegen ist es, keine neuen Flächen zu versiegeln und ein entsprechenden Abstand zu Anrainern zu gewährleisten. 

Entlang des Hubertusdamms wurde eine besonders niedrige Seilführung gewählt, sodass die Seilbahn hinter der bereits bestehenden Lärmschutzwand verlaufen kann und die Kleingartensiedlung nicht durch optische Belästigung beeinträchtigt wird. Den Kahlenberg hinauf führt die Trasse in großer Höhe unterhalb des Leopoldsberges neben dem Kahlenberger Dorf vorbei. 

Da urbane Seilbahnen nahezu lautlos über die Stadt schweben, stellt die Seilbahn Kahlenberg darüber hinaus keine Lärmbelästigung dar.

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