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Lebender Sarg: Naturbestattung im wahrsten Sinne

Sarg aus Pilzen in der Natur gewachsen
© Loop | Der lebende Sarg

Naturbestattungen sind bisher nur in einer Urne möglich. Mit dem neuen „lebenden Sarg“ der Bestattung Wien gehört dies nun der Vergangenheit an. Menschen, welche eine Feuerbestattung aus den verschiedensten Gründen ablehnen, können nun auch ohne Kremierung eine Naturbestattung in Anspruch nehmen.

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Nein, das ist kein Scherz - die Wiener Bestattung ist zwar bekannt für ihre etwas makaberen Werbungen à la "Wir sehen uns beim Aprés-Ski" in Coronazeiten, der lebende Sarg ist aber tatsächlich eine neue Innovation in Sachen Bestattung. Der lebende Sarg besteht, nicht wie ein herkömlicher Sarg aus Holz, sondern aus Pilzen.

Der eigentliche Pilz besteht aus dem Myzel, dem Pilzgeflecht. Die Myzelien werden in einer geeigneten Passform in sieben Tagen ohne Einsatz von Wärme, Strom oder Licht herangezüchtet. Sobald der Sarg seine Grundform erreicht hat, wird das Geflecht getrocknet. Das Wachstum des Pilzes wird dabei unterbrochen und er wird in eine Art Ruhestand versetzt. Es entsteht bei der Produktion des Sarges kein CO2. Nach der Beisetzung belebt das Grundwasser wieder das Myzelgeflecht und Verstorbene kommen so wieder in den Kreislauf der Natur zurück. Die Einbettung besteht aus grünem Moos.

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Der lebende Sarg wächst in nur einer Woche

Größe und Form des lebenden Sargs ähneln den klassischen Modellen, er hat aber die für das Myzel (die Pilze) typische weißliche Farbe und ist wesentlich leichter als ein Holzsarg. Statt auf Kissen wird der Tote auf weiches Moos gebettet - darin lebende Insekten inklusive, welche nach der Beisetzung ebenso wie die Pilze zur Rückführung in den Naturkreislauf dienen. Derzeit kostet der umweltfreundliche Sarg etwa 1500 €. Innerhalb nur einer Woche wächst aus dem Pilzgeflecht eine stabile Kiste.

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Lebende Särge made in Austria

„Mit dem neuen lebenden Sarg können wir nun erstmals eine Möglichkeit zur Naturbestattung anbieten, die ohne Kremierung auskommt. Das schont Ressourcen und spart CO2 ein und ermöglicht Menschen eine Naturbestattung, für die eine Kremierung nicht in Frage kommt. Wir sind stolz, diesen neuen Sarg exklusiv anbieten zu können“,

so Jürgen Sild, Geschäftsführer der Bestattung Wien.

Künftig sollen Särge auch in Österreich wachsen, um so eine ausgeglichene CO2 Bilanz zu erreichen. Zudem wird, im Vergleich zu herkömmlichen Särgen, der wertvolle Rohstoff Holz eingespart.

Die Bestattung Wien vertreibt den Sarg des Herstellers Loop Biotech exklusiv. Der Sarg kann nicht nur in speziellen Naturbestattungsanlagen eingesetzt werden, sondern auch für herkömmliche Erdbestattungen.

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