Flüchtige Schönheit: Einzigartige Sammlung zur Tabak-Kunst
19.11.2015 – 28.02.2016: Die ehemalige Austria Tabak (heute JTI) verfügt über eine der umfangreichsten Sammlungen von tabakhistorischen Exponaten, die bis auf die Weltausstellung 1873 zurückgeht. Unter der nunmehrigen Schirmherrschaft von JTI (Japan Tobacco International) werden einige der beeindruckendsten Sujets der 1920er Jahre in einer neuen Ausstellung gezeigt: Kunst auf dem Zigarettenpackerl.

Ausstellung Flüchtige Schönheit
Kunst auf Zigarettenpackungen, Sammlung der Austria Tabak
Wo: Leopold Museum, Museumsquartier
Wann: 19.11.2015 - 28.02.2016
Öffnungszeiten: Täglich (außer Dienstag) 10-18 Uhr, Donnerstag 10–21 Uhr
Kunst und Design von Zigarettenpackerln
Die österreichische Tabakregie schrieb in den Zwanzigern Werbegeschichte, da sie renommierte Künstler einlud, bei der Neugestaltung ihrer Zigaretten-Packungen mitzuwirken. So wurden einfache Gegenstände des Alltags zu Objekten der Kunst und des Designs. Die damaligen Kunstszene war mit Mitgliedern der Secession oder Hagenbund beteiligt und unter den Kunstschaffenden finden sich Werke von Josef Dobrowsky, Anton Faistauer, Oskar Laske, Carry Hauser, Franz von Zülow, Ludwig Heinrich Jungnickl, Albert Paris Güthersloh, Alfred Gerstenbrand. Aber auch die Künstlerinnen und Künstler der Wiener Werkstätte und des Werkbundes lieferten Entwürfe, darunter Gabi Lagus Möschl, Mathilde Flögl, Maria Strauss-Likarz, und Oswald Haerdtl.
Jam, Jazz und Tabak: eine Ausstellung
Neben dem modernen Design der Packungen wurde auch inhaltliche eine Öffnung zur Moderne signalisiert. So gab es etwa eine Marke mit Namen "Jam", oder eine nach einer zeitgenössischen Jazzoper von Ernst Krenek benannte Marke. Der blaue Dunst stand seit jeher aber auch im Zeichen der Amerikabegeisterung jener Zeit und so wurden auch emanzipatorische Ideen von der Werbung aufgegriffen: So stand etwa die Marke "Asta", eine spezielle Zigarette mit rotem Seidenmundstück, für die mondäne und moderne Frau der Zwanziger, Marlene Dietrich lässt grüßen.
Die Ästhetisierung eines Alltagsproduktes spiegeln nicht nur den herrschenden Zeitgeist wieder, sondern zeigen gerade in Zeiten des Tabakverbotes neue Perspektiven auf ein verbreitetes Kulturphänomen. Die Sammlung des Leopold Museums, die ohnehin für die Kunst der Zwischenkriegszeit bekannt ist, eröffnet damit einen spannungsreichen Dialog mit anderen Werken der Dauerausstellung.