Obdachlosen helfen: Winterpaket schafft zusätzliche Notquartiere

Alle Notquartiere werden im 24-Stunden-Betrieb geführt und bieten somit neben der Übernachtungsmöglichkeit auch Tagesaufenthalt. Die Plätze im niederschwelligen Bereich werden damit in der kältesten Jahreszeit auf rund 1.750 aufgestockt. Zu den bestehenden Tageszentren werden außerdem weitere Wärmestuben eröffnet.
„Mit dem Winterpaket werden die Anstrengungen in der Wiener Wohnungslosenhilfe erneut verstärkt. Gemeinsam sorgen wir dafür, dass in Wien niemand die kalte Jahreszeit auf der Straße verbringen muss. Sozialer Zusammenhalt und soziale Sicherheit sind nicht nur ob der aktuellen Krisen das Gebot der Stunde“
so Anita Bauer, Geschäftsführerin des Fonds Soziales Wien (FSW).
Neben den 1.000 Schlafplätzen für Männer, Frauen und Paare gibt es auch Unterbringungsmöglichkeiten für 20 Familien im Winterpaket. Drei zusätzliche Wärmestuben bieten neben dem 24-Stunden-Betrieb in den Notquartieren Raum für 245 Personen und ergänzen die bestehenden neun Tageszentren. Zudem werden Kapazitäten in der Beratung sowie in der Straßensozialarbeit aufgestockt.
„Die Stadt Wien und ihre Partnerorganisationen organisieren wieder ein umfangreiches Angebot für Menschen, die unsere Unterstützung brauchen. Die Wiener Wohnungslosenhilfe ist sehr gut auf den bevorstehenden Winter vorbereitet. Wir lassen Menschen in Notsituationen nicht allein“
unterstreicht Sozialstadtrat Peter Hacker die Bedeutung und Breite des Angebots.
Zusätzliche Wärmestuben im Winter 22/23
Eine der zusätzlichen Wärmestuben ist das „Obdach Sautergasse“ in Wien-Hernals, betrieben vom FSW-Tochterunternehmen Obdach Wien, das die meisten Kapazitäten im diesjährigen Winterpaket anbietet. Die Wärmestube bietet neben einem sicheren und warmen Rückzugsort von der Straße auch Verpflegung, Ruheräume, Duschmöglichkeiten und Waschmaschinen an. Zudem unterstützen die Mitarbeiter, wenn Personen etwa einen Platz in einem Notquartier brauchen. In der Wärmestube Sautergasse können sich bis zu 100 obdachlose Menschen gleichzeitig aufhalten.
Das gesamte Winterpaket wird vom FSW koordiniert und neben Obdach Wien auch gemeinsam mit den Partnern Wiener Rotes Kreuz, Caritas der Erzdiözese Wien, Samariterbund Wien, Volkshilfe Wien, Johanniter und der St. Elisabeth-Stiftung umgesetzt.
KälteApp: Aktiv werden, Unterstützung anfordern
Auch dieses Jahr können alle Wiener mit der KälteApp unkompliziert und rasch die Straßensozialarbeit von Obdach Wien informieren, wenn sie obdachlose Menschen auf der Straße sehen. Die Straßensozialarbeiter gehen den Meldungen, die über die KälteApp eintreffen, nach und suchen die obdachlosen Personen auf. Sie informieren über Angebote des Winterpakets, vermitteln in Einrichtungen der Wiener Wohnungslosenhilfe oder teilen Schlafsäcke aus. Die Straßensozialarbeit ist an 365 Tagen im Jahr in ganz Wien unterwegs.
Die KälteApp steht zum kostenlosen Download bereit:
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Achtung!
Die KälteApp ist keine Akuthilfe. In Notfällen verständigen Sie bitte die Rettung unter 144 oder nutzen Sie den Button.
Kältetelefon und Kältebus
Neben der KälteApp gibt es weitere Möglichkeiten frierenden Obdachlosen in Wien zu helfen. Wenn Sie den Schlafplatz eines obdachlosen Menschen bemerken und rasch und unkompliziert helfen möchten, rufen Sie uns bitte unter dem Kältetelefon, 01 480 45 53, an. Das Telefon ist von November bis Ende April rund um die Uhr, an sieben Tagen in der Woche besetzt. Sie können uns auch eine E-Mail an kaeltetelefon(at)caritas-wien.at schicken.
Auch der Kältebus ist täglich unterwegs, um den Meldungen nachzugehen. Ein sofortiges Einschreiten kann aufgrund der vielen Meldungen im Raum Wien nicht gewährleistet werden. In akut lebensbedrohlichen Situationen oder bei Gesundheitsgefährdung ist daher unbedingt die Rettung unter 144 zu verständigen.
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