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Open House Wien: Architekturfestival lädt zum Entdecken der Stadt

VinziRast am Land
© Michael Nagl | VinziRast am Land

Unter dem Motto „So lebt und lernt die Stadt!“ öffnet OPEN HOUSE WIEN am 9. und 10. September spannende Architekturprojekte in Wien und Umgebung und ermöglicht den Besuch von Bauwerken, die sonst nicht öffentlich zugänglich sind. Nun stehen die 62 teilnehmenden Gebäude und die drei Thementrails für das heurige Festival fest.

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Open House Wien

Wann? 9. & 10. September 2023
jeweils von 10:00 bis 17:00 Uhr

Wo? 62 Gebäude und Freiräume in Wien und Niederösterreich

» Gebäudeliste weiter unten im Artikel

Ziel von Open House Wien ist es, Architektur am Puls der Zeit zu vermitteln, die unser aller Leben beeinflusst, sowie außergewöhnliche Gebäude zu öffnen, die nicht oder nur bedingt öffentlich zugänglich sind. Stadtgestaltung und Baukultur – in einer für Laien verständlichen Sprache vermittelt – schärft den Blick für die Stadt und sensibilisiert für den öffentlichen Raum. Damit fördert OPEN HOUSE WIEN die Identifikation mit der eigenen Stadt – eine wichtige Kernkompetenz einer Gesellschaft.

Sich mit der eigenen Stadt identifizieren und gleichzeitig Verantwortung für diese übernehmen auch die rund 180 Volunteers, die bei OPEN HOUSE WIEN die einzelnen Gebäude betreuen – ohne sie wäre das Architekturvermittlungs-Wochenende nicht möglich. Volunteers können sich jederzeit online registrieren.

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Kostenlose Kurzführungen

Die Veranstaltung Open House Wien ist Jahr für Jahr für rund 35.000 Besucher:innen ein Fixpunkt in der Bundeshauptstadt. Seit Anfang des Jahres hat Festivalleiterin Barbara Libert Unterstützung durch die ausgebildete Architektin Christine Lechner bekommen, die nun gemeinsam für die Agenden des alljährlichen Architekturfestivals zuständig sind.

„Schon bei der ersten Veranstaltung im Jahr 2014 war ich Teil von OPEN HOUSE WIEN. Ich habe damals durch ein spannendes Frauen-Wohnprojekt geführt und blieb der Organisation über die Jahre als Volunteer und Besucherin sehr verbunden. Jetzt freue ich mich über diese interessante neue Aufgabe im Leitungsteam"

so Christine Lechner.

„Das bewährte Konzept der Kurzführungen, abgehalten von Volunteers, Nutzer:innen und Fachpersonen, wird es auch heuer geben, ebenso die Themen-Trails, die Gebäude zu einer thematischen Spange verbinden“

verspricht Barbara Libert. Wie jedes Jahr ist die Teilnahme an den Gebäuderundgängen bei freiem Eintritt und ohne Voranmeldung möglich.

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Open House 2023: Drei Thementrails

In den drei Themen-Trails umreißt das Architekturfestival OPEN HOUSE WIEN ausgewählte Themen, die das Leben in der Stadt beschreiben. „Wir haben teilnehmende Gebäude, die für ein bestimmtes Thema stehen, zu Trails verbunden“, sagt Barbara Libert. „So kann man sich vertiefend mit einem Themenschwerpunkt auseinandersetzen.“

Mid-Century Vienna: Der MID-CENTURY VIENNA-Trail führt zu herausragenden bekannten und noch unentdeckten Gebäuden der – vom Wiederaufbau geprägten – Epoche zwischen den 1950er und frühen 1960er-Jahren. Im magdas HOTEL City, einem ehemaligen Priesterwohnheim, haben BWM Architekten im Zuge des Umbaus den Stil des Hauses mit seiner gleichermaßen zurückhaltenden wie eleganten Architektur weitgehend erhalten. Im Originalzustand zu besichtigen sind die Don-Bosco-Kirche von Robert Kramreiter mit ihren kunstvoll gestalteten Glasfenstern und die durch Schlichtheit überzeugende Glaubenskirche von Roland Rainer aus dem Jahr 1963.

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Lebenslanges Lernen: Dieser Trail führt die Besucher:innen auf eine Erkundungstour durch die verschiedensten  Bildungseinrichtungen der Stadt ­– von Kindergärten bis zu universitären Einrichtungen, Bibliotheken und Forschungslaboren. Das Team von Shibukawa Eder Architects hat im Bildungscampus Deutschordenstraße die herkömmlichen Schulräumlichkeiten um großzügige Terrassen, Speisesäle und Kreativbereiche erweitert. Bevor die Druckwerke der Universitätsbibliothek Wien nach Floridsdorf wandern, gibt es die Gelegenheit, die schier unendlich erscheinenden Räumlichkeiten des Büchermagazins zu besichtigen.

IG Architektur Dialog – das gute Leben in der Stadt?: Die IG Architektur lädt zum Dialog zwischen Bewohner:innen, Planer:innen, Bauherr:innen und Interessierten ein. Neun beispielhafte Projekte zeigen auf, welchen Beitrag Architektur zum guten Leben in der Stadt leisten kann. Die Architekt:innen bitten zum Diskurs über den sorgsamen Umgang mit dem Bestand oder das gemeinschaftliche Bauen, Leben und Arbeiten. Städtische Nachverdichtung durch Dachgeschossausbauten haben in den letzten Jahren die Stadt geprägt. Im Skywood von Architektin Regina M. Lettner werden erstmals in einem Wohnprojekt in Wien Holz-Elemente eingesetzt, die vorwiegend im Industriebau Verwendung finden. Das Architektenteam von RATAPLAN hat in der Andreasgasse ein innovatives Bürogebäude geschaffen, das sich straßenseitig je nach Entfernung unterschiedlich wahrnehmbar in den Bestand einfügt und damit ein gelungenes Beispiel einer nachhaltigen, zukunftsfähigen Revitalisierung ist.

» Die Gebäudeliste

VinziRast am Land

Ein weiteres Projekt beispielhafter Nach- und Umnutzung findet sich im Umland von Wien, im niederösterreichischen Alland. Hier entwarfen gaupenraub+/- „Architektur fürs Mit- und Durcheinander“, wie die Architekt:innen selbst sagen.

Für ihre VinziRast am Land wurde ein Hotel adaptiert, das ehemals obdachlose Menschen ein Dach über dem Kopf und Boden unter den Füßen bietet. Nachhaltigkeit spielt auch beim Wohnprojekt Wientalterrassen eine zentrale Rolle. Dieser preisgekrönte Neubau im 14. Bezirk zeigt innovative Lösungen für verschiedene Wohnbedürfnisse und ein nachhaltiges Energiekonzept. Mit nahezu 100% erneuerbarer Energie und dem Modell "Nutzen statt Kaufen" setzt er neue Maßstäbe für ökologisches Wohnen.

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