K.O.-Tropfen Aufklärung in Wien: Immer mehr Vorfälle

Was sind K.O.-Tropfen?
K.O.-Tropfen, auch Knockout-Tropfen genannt, sind Medikamente, die eine narkotisierende Wirkung haben. Therapeutisch werden sie als Schlaf- oder Beruhigungsmittel verschrieben. Häufig werden K.O.-Tropfen leider entfremdet und im Rahmen von Straftaten wie Sexual- oder Eigentumsdelikten genutzt. Die Opfer werden mithilfe des Medikaments betäubt und damit wehrlos gemacht.
Obwohl die Substanz einen salzigen bis seifigen Geschmack aufweist, kann sie in ein Getränk oder in Nahrung gemischt kaum heraus geschmeckt werden. Speziell mit Alkohol gemischt wirken die Tropfen schnell, das Opfer wirkt betrunken und ist willenslos. Nach Erwachen können sich die meisten häufig aufgrund von retrograden Amnesien (Gedächtnislücken) nicht mehr an die Tat oder den Tathergang erinnern.
Wie erkennt man K.O.-Mittel?
- K.O.-Mittel sind verschiedene flüssige oder pulverartige Substanzen
- Sie werden meistens in ein Getränk geträufelt und sind farb- und geruchlos
- Der leicht bittere, salzige oder seifige Beigeschmack ist in Mixgetränken kaum wahrnehmbar
- Sie machen manipulierbar und wehrlos.
K.O.-Tropfen erkennen?
Mittlerweile gibt es einige Hilfsmittel am Markt, die dabei helfen den eigenen Drink im Verdachtsfall auf Substanzen zu testen. Wie beispielsweise das Xantus Drinkcheck K.O. Tropfen Schutz-Armband. Ein unauffälliges Armband hilft hierbei das Getränk auf etwaige Substanzen zu testen. Im Verdachtsfall sicher gehen und einfach 1-2 Tropfen aus dem Getränk auf das Testfeld tupfen und bis zu 2 Minuten warten. Zwei Armbänder kosten über Amazon etwa 15 €:
Anstieg der Fälle beim Beratungstelefon
Der 24-Stunden-Frauennotruf der Stadt steht unter 01/71719 für Auskünfte zu dem Thema zur Verfügung. Deren Leiterin Heidemarie Kargl berichtete von einem Anstieg der Fälle beim Beratungstelefon. Heuer hätten sich bereits rund 60 Frauen gemeldet. 2021 waren es noch 40 gewesen, zuvor hatte man jährlich etwa 20 Fälle registriert.
„Die Dunkelziffer ist aber sehr hoch“, sagte Kargl. Verstärkt sei zu bemerken, dass die Fälle im privaten Kontext zunehmen. Einladungen von Bekannten in die Wohnung oder das erste Date seien Situationen, in denen die Verabreichung stattfinden könne. Wichtig sei es vor allem, rasch ins Krankenhaus zu fahren, da die Spuren der Tropfen sonst nur mehr schwer nachzuweisen seien. „Es handelt sich um ein ganz perfides Delikt“, warnte auch Landespolizeivizepräsident Michael Lepuschitz. Wichtig sei, sofort die Polizei zu rufen, wenn etwas verdächtig erscheine.
Stadt startet Kampagne: "Nichts ist O.K. bei K.O.-Tropfen."
Die Kampagne "Ist eh alles O.K.? Nichts ist O.K. bei K.O.-Tropfen." des 24-Stunden Frauennotrufs Wien (MA 57) klärt darüber auf, was K.O.-Mittel sind, wie du dich davor schützen kannst und was du tun kannst, wenn du vermutest, Opfer geworden zu sein:
- K.O.-Mittel und ihre Wirkung
- Tipps zur Vorbeugung und Vermeidung
- Strafrechtliche Verfolgung von Tätern
Begleitend zu den Sujets gibt es drei Videos:
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