Umwelt
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Während ihr aus dem Fenster klatscht sterben Existenzen
Seit einigen Tagen geht Österreich dem Trend nach um Punkt 18:00 aus dem Fenster zu klatschen. Ein Applaus für all jene die in der Krise helfen. Pflegekräfte, Ärzte, Verkäufer, Zentrallagermitarbeiter.. Das ist auch gut so. Versteht mich nicht falsch!
Im Hintergrund passiert jedoch viel mehr, das mit einem einfachen Klatschen weder abgetan noch ausreichend goutiert wird. Der, der im Home Office sitzt und sich seines digitalen Jobs sicher ist, hat eben leicht klatschen.
Doch was ist mit den nicht-digitalen, den analogen und vor allem den Jobs die sich um den Menschen selbst ansiedeln – der ja nun brav auf seiner Couch verweilt? Physiotherapeuten, Reitlehrer, Buchläden und natürlich; der Wirt nebenan? Der Gasthof am Land, der sich nun mit Müh und Not, mit schnell eingeführten Lieferservices, über Wasser halten muss?
Helft denen, die auf uns angewiesen sind!
Wir teilen deren Aufrufe brav in den sozialen Medien. „Kauft euer Obst doch bitte dort oder dort“ – denn, die liefern jetzt. „Kauft die Bücher im kleinen Buchladen um’s Eck“ – auch die liefern jetzt. „Zahlt dem Trainer eine Stunde, ohne diese in Anspruch zu nehmen“ – denn dieser kann nicht liefern. Doch: Helfen wir?
Wir denken an, danken und beklatschen – zurecht – den Pfleger, den Busfahrer und den wiedereinberufenen Zivildiener, allen die im Krieg gegen CoVid-19 an der Front stehen. Vergessen aber, dass im Hintergrund viele gerade um ihre Existenz kämpfen.
Bis heute wurde beispielsweise keine behördliche Schließung physiotherapeutischer Praxen angeordnet. Was das bedeutet? Die Praxen sind offen, bzw. freiwillig geschlossen, doch der Kunde bleibt aus. Wer entschädigt den Verdienstentgang? Niemand.
Nicht hamstern, handeln!
Denkt also daran wenn ihr das nächste Mal für die Helden aus dem Fenster klatscht. Denkt an all die Existenzen die gefährdet sind, an die Selbstständigen, die Kleinunternehmer, die Wirte am Land und helft! Zahlt eurem Reit-, Tennis-, Gitarrelehrer, Fitnesscoach etc. eine Stunde ohne sie zu konsumieren. Unterstützt die, die vom Staat (noch) nicht unterstützt werden.
Schließt die Reinigung um's Eck nicht aus eurem Leben aus, kauft euer Obst und Gemüse nicht auf Vorrat bei den großen Lebensmittelläden, sondern lieber bei denen, die eure Unterstützung dringend brauchen.
Bestellt einen Cocktail aus der liefernden Bar um’s Eck oder gönnt euch ein Schnitzel vom Wirt am Land – zumindest bis einen Meter vor die Tür..
Wer in einem ersten Panikanfall doch gehamstert und nun 15 Gurken zu Hause liegen hat: Bevor diese vergammeln oder schlecht werden, bringt sie dem nächsten Bedürftigen. Ob dieser euer Nachbar ist, oder der Obdachlose vor eurem Haus..
#staystrong #stayhome
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Roland
19. April 2020 - 11:34 Uhr
Klatscher die von ihren Nachbarn einfordern mitzuklatschen sind am schlimmsten.
Alle Kommentare anzeigen
Beobachter
25. März 2020 - 18:39 Uhr
Themenverfehlung
Dieter
20. März 2020 - 16:48 Uhr
Danke für den Beitrag, habe diesen bereits geteilt... lG
Markus
19. März 2020 - 14:16 Uhr
Sprecht mir aus der Seele!!! Mein Bruder ist Tennislehrer und bangt um seine Existenz.. aber Hauptsache der 7te Bezirk klatscht..
Meiner
18. März 2020 - 18:15 Uhr
Und was können wir dafür?
Corinna
18. März 2020 - 13:23 Uhr
Vielen Dank für den Bericht - es stimmt 100 % an die EPUs und KMUs, etc. wird leider nicht gedacht bzw. sehen wir dann eh was aus den 4 Mrd Euro die die Regierung jetzt frei macht, wirklich ankommt bei den Richtigen, oder ob hier wieder gemauscherlt wird. Super geschrieben.