Heinrich Staudinger im Portrait: Bundes­präsidenten­wahl 2022

Heinrich Staudinger, Kandidat Bundespräsidentenwahl 2022, in seiner Werkstatt
© GEA Waldviertler | Heinrich Staudinger im Portrait

Heinrich Staudinger möchte Frieden, Gerechtigkeit und für den Wiederaufbau kämpfen. Kann er das ab Herbst aus der Wiener Hofburg?

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Heinrich „Heini“ Staudinger ist vielen in Österreich ein Begriff. Sein Unternehmen GEA / Waldviertler spielt dabei eine große Rolle. Nun möchte der Wahl-Waldviertler auch politisch wirken – und das gleich im höchsten Amt des Staates. Als Bundespräsident hat Staudinger viele Ziele. Dazu muss es aber erst einmal kommen.

Vom 68er-Geist zu den Schuhen

Geboren wird Staudinger in Oberösterreich, wo er in Schwanenstadt aufwächst und die Volksschule besucht. Anschließend geht es in ein katholisches Internat. Die Zeit dort prägt ihn sehr: Auf seiner Wahl-Website steht, dass der 68er-Geist in der Einrichtung durchaus spürbar war. Vor allem die Friedensbewegungen auf der ganzen Welt beschäftigen Staudinger sehr.

Ein Jahr nach der Matura geht es für ihn dann aber erst mal nach Tansania in Afrika. Die Afrika-Reise lehrt ihn vieles – von Werten bis hin zu Lebensweisen, die er als Bundespräsident weitergeben will. Zwischen katholischem Internat, Afrika und möglicher Politikerkarriere steht aber noch etwas ganz anderes: die GEA-Fabrik. Schuhe haben Staudinger so richtig berühmt gemacht. Was als Schuhgeschäft im 8. Wiener Gemeindebezirk startete, wurde sukzessive zu einem stattlichen Unternehmen, welches aus der hiesigen Wirtschaft längst nicht mehr wegzudenken ist.

Für Staudinger sollte es jedoch nicht nur bei Schuhen bleiben. Zum beliebten Lederschuhwerk gesellen sich Matratzen, Möbel, eine hauseigene Zeitschrift oder auch die GEA Akademie.

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Vom Unterstützer zum Kandidaten

Bei der Präsidentschaftswahl 2016 war Staudinger noch auf der anderen Seite der Wahlurne. Er unterstützte Van der Bellen, weil dieser „seine Stimme der Natur und den Armen gibt“. Diesmal tritt er gegen ihn an.

Mit teilweise ähnlichen Themen, jedoch nicht in allen Belangen. Die Tiere und die Natur sind Punkte, die Staudinger hervorhebt. Zusätzlich sind ihm vor allem Frieden und soziale Gerechtigkeit wesentliche Anliegen. Dabei pocht der Unternehmer speziell auf die Neutralität Österreichs.

Der größte Unterschied zum Programm des amtierenden Präsidenten findet sich übrigens in der Coronapolitik. Seine Ansichten dazu dürften durch Staudingers Rolle als Unternehmer stark beeinflusst sein. Staudinger wirft der Regierung vor, vehement Grundrechte missachtet und Angst propagiert zu haben. Er war unter anderem bei einer Initiative Prominenter gegen die Impfpflicht dabei und hat viele Corona-Demos besucht.

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Kann sich das ausgehen?

Der Wahlzettel der Präsidentschaftswahl dürfte sämtliche Rekorde brechen. So viele Kandidaten hat es wohl noch nie gegeben, die meisten davon sind parteilos. Auch Staudinger tritt ohne starken politischen Hintergrund an. Interessant dürfte der Spagat aus teilweise linken Themen hin zur Meinung rechter Kandidaten in der Coronafrage sein. Dabei bedient er sicher ein Publikum, welches bislang – mit Ausnahme von MFG-Kandidat Michael Brunner – kaum repräsentiert wird.

Ein Wahlerfolg gilt dennoch als unwahrscheinlich: Die anderen Kandidaten sind teils politisch deutlich erfahrener und in den Themen präsenter und bekannter. So wird es auf der einen Seite schwer Grosz, Rosenkranz und Brunner die Kritiker der Covid-Politik abzunehmen, auf der anderen Seite Van der Bellen Themen wie Umwelt und soziale Gerechtigkeit strittig zu machen.

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Johann Sporer

15. September 2022 - 17:50 Uhr

Ich habe immer nur SPÖ gewählt, obwohl ich viele Jahre selbständig war. Von alle Kandidaten der Bundespräsidenten Wahl bin ich von Hr. Staudinger am meisten überzeugt. Ich finde, daß viel zuwenig Politiker aus der Wirtschaft kommen.Jedenfalls wünsche ich Hr.Staudinger viel Glück!Meine Stimme hat er!

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