Gasheizung umrüsten: Förderung "Raus aus Öl und Gas"

Gasheizung im Hintergrund mit Geldscheinen
Jetzt Förderungsantrag stellen: Raus aus Öl und Gas

Raus aus Öl und Gas? In eine neue Heizungsanlage zu investieren, lohnt sich jetzt. Die neue Sanierungsoffensive startete am 03.01.2023. Die Online-Antragstellung ist solange möglich, wie Budget vorhanden ist.

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Die Gaspreise sind kaum noch tragbar, doch wer seine Gasheizung umrüsten will, steht vor der Frage: Fernwärme, Wärmepumpe, Pelletsheizung oder doch ein Schwedenofen, bzw. Kamin? Fakt ist: Die Gasheizung muss raus, die Frage ist aber: Womit soll man sie ersetzen? Mit welchen Kosten ist das Unterfangen verbunden und was fördert eigentlich der Staat?

Raus aus Öl und Gas 2023

Aufgrund des großen Erfolges in den Vorjahren wird die Förderungsaktion „Raus aus Öl und Gas“ fortgesetzt und im Rahmen der bundesweiten Sanierungsoffensive erneut für zwei Jahre (2023-2024) weitergeführt. Mit der Fortsetzung der Sanierungsoffensive wird der Weg zur Klimaneutralität 2040 Österreichs fortgesetzt.

Für die Förderungsaktion „raus aus Öl und Gas“ und die Sanierungsoffensive 2023/2024 stehen für Private und Betriebe insgesamt 940 Millionen Euro zur Verfügung.

Raus aus Öl und Gas: Für Privatpersonen

Förderungsanträge können folgende Personen stellen:

  • (Mit-)Eigentümer, Bauberechtigte oder Mieter eines Ein-/Zweifamilienhauses oder Reihenhauses

  • Gebäudeeigentümer bzw. deren bevollmächtigte Vertretung (z.B. die Hausverwaltung) im Namen des Eigentümers eines mehrgeschoßigen Wohnbaus oder einer Reihenhausanlage mit mindestens drei Wohneinheiten/Reihenhäusern

  • Im Fall einer Zentralisierung des klimafreundlichen Heizungssystems können auch Mieter und Wohnungseigentümer einzelner Wohnungen eine Förderung beantragen, sofern sie die Kosten der Umstellung tragen.

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Was wird gefördert?

Gefördert wird der Ersatz eines fossilen Heizungssystems (Öl, Gas, Kohle/Koks-Allesbrenner und strombetriebene Nacht- oder Direktspeicheröfen) durch ein neues klimafreundliches Heizungssystem. Gefördert wird in erster Linie der Anschluss an eine hocheffiziente oder klimafreundliche Nah-/Fernwärme. Ist diese Anschlussmöglichkeit nicht gegeben, wird der Umstieg auf eine Holzzentralheizung oder eine Wärmepumpe gefördert.

Eine Förderung ist außerdem nur für Gebäude in Österreich möglich. Es können nur Leistungen gefördert werden, die ab 1. Jänner 2023 erbracht wurden.

Förderungsbeträge:

  • Privatpersonen werden beim Tausch auf ein nachhaltiges Heizungssystem mit bis zu 7.500 Euro Förderung unterstützt.

  • Wird im Zusammenhang mit dem Kesseltausch eine thermische Solaranlage errichtet, kann zusätzlich der Solarbonus beantragt werden (höchstens 1.500 €)

  • Wird ein gasbetriebenes Heizungssystem gegen eine klimafreundliche Alternative ausgetauscht, wird zusätzlich ein "raus aus Gas"-Bonus vergeben.

» Alle Informationen für Privatpersonen auf einen Blick

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Das Ansuchen auf Förderung verläuft in zwei Schritten: Registrierung und anschließende Antragsstellung. Registrierungen können bis längstens 31. Dezember 2024 online durchgeführt werden. Nach erfolgreicher Registrierung muss der Antrag innerhalb von zwölf Monaten online gestellt werden.

Umfangreiche Informationen zu Registrierung, Antragstellung, Förderungsdetails und Formularen finden sich am Ende des Artikels.

Warum der Ausstieg aus Öl und Gas wichtig und vor allem sinnvoll ist? Erklärt wird's in folgendem Video:

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Gas-Ausstieg: Haus in Ottakring als Modell

Bis 2040 will die Stadt Wien rund 580.000 Gasthermen umrüsten. Ersetzt werden sollen sie durch klimaneutrale Heizsysteme wie Wärmepumpen. Ein Vorzeigemodell für diesen Ausstieg aus Gas ist nun ein Wohnhaus in der Huttengasse in Wien-Ottakring.

Von außen unterscheidet sich das Haus in der Huttengasse 77 nicht von den anderen Häusern in der Nachbarschaft. Im Inneren des Hauses liegt seit neuestem jedoch etwas besonderes verborgen: zwei Luftwärmepumpen auf dem Dach des sechsstöckigen Wohnhauses, haben hier das Heizen übernommen. Der Huttengasse gelang damit der Ausstieg aus dem Gasnetz, alle 17 Wohneinheiten wurden umgerüstet.

„Eine solche Lösung könnte in jedem Haushalt in Wien geschaffen werden, und die Standardtechnologie dafür ist die Wärmepumpentechnik“, sagte Klimabeauftragter Jürgen Czernohorszky (SPÖ) im Gespräch mit dem ORF. „Wo immer möglich, Erdwärmepumpen – das ist sicherlich die Technologie der Wahl.“

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Die Wohnungen konnten während des Umrüstens weiter genutzt werden

Die Umstellung von der Gasheizung auf eine Wärmepumpenheizung dauerte laut Angaben der Gemeinde nur drei Tage, vorausgegangen war jedoch eine thermische Sanierung. Der Eingriff in die Wohnung hielt sich dahingehend so gering, dass diese während der Umbauarbeiten weitergenutzt wurden. Der ehemalige Hobbyraum wird übrigens heute als Zentralheizung des Hauses genutzt.

Bis 2025 soll es in Wien 100 solcher Demonstrationsprojekte geben. Ziel ist es: De Beheizung von Gebäuden bis 2040 komplett klimaneutral zu gestalten.

Investitionsbedarf von fast 30 Milliarden Euro

Nach Angaben von Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) investiert die Stadt in den nächsten drei Jahren mehr als 4,2 Milliarden Euro in den Erdgasausstieg. Der Gesamtinvestitionsbedarf für den Gebäudebestand wird auf knapp 30 Mrd. Euro geschätzt. Etwa die Hälfte, so Hanke, seien thermische Sanierungen. „Das Wichtigste ist, die Wienerinnen und Wiener in die Energiewende einzubinden“, sagte Wohnungsbaurätin Kathrin Gaal (SPÖ) im Wiener Radio.

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Oliver

25. Jänner 2024 - 14:25 Uhr

Interessant wäre die Umbaukosten dieses Projektes zu erfahren? Und natürlich, wer diese für diese "Referenzprojekte" trägt?

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Emily

06. Dezember 2023 - 20:16 Uhr

Also es gibt von 1. Bezirk bis 23. Bezirk Gebäude wo es nicht möglich ist, auf Fernwärme umzustellen. Auch gibt es Gebäude in ganz Wien, das heißt wo man die Aussenfasade nicht Wärmedämmung machen kann, weil sie unter Denkmalschutz stehen. Auch sollte der Geschäftsführer Michael Strebl Wien Energie der Tatsache ins Auge sehen, wenn man fast eine Milliarde Euro verzockt hat (Wien Energie). Außerdem lauft doch Strafverfahren beim Gericht gegen die Wien Energie der verfassungswidrigen AGB Änderung bzw. wo Bestandskunden einfach auf den teuren Tarif umgestellt wurden und über Konsumentenschutz (VKI). Und über die E-Control aufgedeckt wurde, das heißt die Preiserhöhung von Energie war unzulässig und gesetzlich nicht gedeckt. Da hat die Wiener Stadtwerke und die MA 5 der Finanzen im Rathaus Wien ein gewaltiges Problem. Da werden einige verantwortlichen sich, die Klinke in die Hand nehmen und beim Kadi landen, was Fakt ist!

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