HOCl: Das potenzielle Corona Gegenmittel aus Österreich

Michael Winter mit verschiedenen HOCl-Produkten
© Winter | Michael Winter mit verschiedenen HOCl-Produkten

Im Frühjahr 2020 hatte der Wiener Beratungsunternehmer Michael Winter eine "Erkenntnis der anderen Art": allem Anschein nach kannte er ein Mittel gegen die gerade beginnende Corona-Pandemie.

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Hypochlorige Säure gegen SARS-CoV 2 und Covid-19

Es handelte sich bei seiner Entdeckung auch noch um bereits zugelassene und leicht erhältliche Produkte, die zu anderen medizinischen Zwecken sogar bereits in Spitälern lagernd waren: Antiseptische Wundspüllösungen, auf der Basis einer Substanz namens HOCl (Hypochlorige Säure).

Seine Entdeckung gegen SARS-CoV-2 einzusetzen, erschien im Frühjahr 2020 jedoch naturgemäß noch sehr ungewöhnlich. Zu diesem Zeitpunkt waren solche Wundspüllösungen zwar längst Teil des Konsensus für Wundantiseptik, und somit im klinischen Alltag durchaus bekannt. Dennoch erschien nach dem damaligen Erkenntnisstand der Wissenschaft die Idee einer lokalen Intervention gegen eine virale Atemwegsinfektion für medizinische Verhältnisse noch sehr unkonventionell und geradezu abenteuerlich.

Durch seine private, jahrelange Erfahrung mit HOCl-Lösungen war Michael Winter, MSc jedoch in die höchst ungewöhnliche Position geraten, eine erste Einschätzung über die potenzielle Wirksamkeit dieser speziellen Wundspüllösungen gegen SARS-CoV-2 abgeben zu können.

So hatte er bereits im Jahr 2013 bei sich selbst eine Sinusitis (Nebenhöhlenentzündung) durch eine solche lokale Applikation ungewöhnlich schnell beseitigen können. Auch als Nichtmediziner war ihm damals zwar die mögliche Bedeutsamkeit dieser Entdeckung bewusst geworden, doch hatten Rückfragen bei mehreren Ärzten keine besondere Reaktion zur Folge gehabt, und diese Entdeckung war nicht weiter verfolgt worden.

Chlorverbindungen in Natur und Zivilisation

Also führte Michael Winter nur aus privatem Interesse weitere Experimente mit der Substanz durch, und studierte alle wissenschaftlichen Erkenntnisse über HOCl, Herstellung, Qualitätsunterschiede, Dosierung und Wirkung.

So fiel ihm auf, dass Chlorverbindungen in der Natur ebenso wie unserer Zivilisation höchst verbreitet sind: selbst die menschliche Magensäure (HCl) ist eine solche Chlorverbindung.

Sehr gemischte Reaktionen gibt es auf eine andere Substanz mit Chloranteil, nämlich ClO2 (Chlordioxid bzw. „MMS“), dessen Vorstufen nach einer unbedachten Aussage von Donald Trump ohne ausreichende medizinische Evidenz manchmal sogar getrunken wurden, wovor Mediziner allerdings eindringlich warnen.

Weit verbreitet und vollkommen seriös ist dagegen der Gebrauch von Chlorhexidin (CHX) und Natriumhypochlorit (NaOCl) in der zahnärztlichen Praxis, z.B. um Wurzelkanäle zu reinigen. Oder eben der Gebrauch von Hypochloriger Säure (HOCl) für die Wundbehandlung, entsprechend dem europäischen Konsens - auch bei Operationen oder Verletzungen im Nasenbereich.

Wenig als solche bekannt, aber dennoch allgegenwärtig sind andere Chlorverbindungen wie das PVC für Trinkflaschen, oder sogar Schallplattenvinyl.

Er erkannte also, dass diese Verbindungen völlig unterschiedliche Stoffe hervorbringen. Besonders erstaunlich, dass sie in Form von Meersalz (NaCl) sogar längst auch gegen Schnupfen und Grippe eingesetzt wurden. Auch normales Salz war also eine Chlorverbindung.

So gesehen war es schon verständlicher, dass Hypochlorige Säure (HOCl) in Michael Winters Experimenten offenbar gegen verschiedene Infektionen des Nasenrachenraumes funktionierte. Umso mehr, als sich schließlich herausstellte, dass sie im Körper natürlich vorkommt, und sogar Teil des menschlichen Immunsystems ist.

Könnten HOCl-Nasensprays und Gurgellösungen gegen Covid-19 helfen?

Im Zuge seiner Versuchsreihen konnte er in den darauffolgenden Jahren mehrmals Erkältungen und andere kleinere Infektionen mit überraschender Effizienz beseitigen. Dabei kam ihm zugute, dass die hypochlorige Substanz nicht nur Viren, sondern auch Bakterien und andere Mikroorganismen bekämpfen konnte, und bei ihm offenbar keinerlei Nebenwirkungen zeigte.

Als dann im Jahr 2018 eine große Influenzawelle eintrat, hatte er bereits jahrelange Erfahrung mit HOCl-Lösungen und verschiedenen Dosierungen und Applikationsformen, vom Gurgeln bis hin zur Inhalation. Nach seiner eigenen Ansteckung beendete er durch eine solche Inhalation mit noch weiter verdünnter Lösung die fiebrige Erkrankung innerhalb eines Tages, und verzeichnete dabei einen geradezu ruckartigen Rückgang aller Symptome.

Mit diesen Vorerfahrungen nahm er bereits Anfang des Jahres 2020 an, dass sein Konzept eines HOCl-Nasensprays mit einer zusätzlichen Gurgellösung mit hoher Wahrscheinlichkeit auch gegen Covid-19 schützen und eine virale Infektion in den ersten Tagen sogar beseitigen könnte.

Dennoch erschien ihm die Idee, selbst als Privatperson die Lösung für ein weltweites Problem in den Händen zu halten, so außergewöhnlich und unwahrscheinlich, dass er neben einer neuerlichen, intensiven Recherche der aktuellsten Studienlage und der biochemischen Hintergründe eine Reihe von Medizinern kontaktierte, um die Plausibilität seines Konzeptes sicher zu stellen.

Zu seinem Erstaunen wurde von mehreren Experten die Rückmeldung abgegeben, dass das Konzept eine weitere Verfolgung wert sein könnte. Zu den wichtigsten ermutigenden Rückmeldungen in der Anfangsphase des Projektes zählt Michael Winter heute laut eigener Aussage das Feedback des Wiener Infektiologen Prof. Dr. Graninger, des Arztes und Chemikers Prof. DDr. Schön, sowie persönliche Gespräche mit einem führenden deutschen Experten für Antiseptik, Prof. Dr. Kramer, und dem bekannten Leiter der HNO-Ambulanz im Wiener AKH, Prof.Dr. Müller. Michael Winter arbeitete sich daher weiter intensiv in die Materie ein, und blieb ab diesem Zeitpunkt mit mehreren Spezialisten in Kontakt.

HOCl als Corona-Gegenmittel: Wissenschaftliche Publikation, ORF und ein besonderes Buch

Prof. Müller erschien das Konzept gegen Ende des Jahres 2020 reif für konkrete Untersuchungen und plausibel genug, um einen weiteren Experten hinzu zu ziehen: Prof.Dr. Renner aus Deutschland, Klinischer Pharmakologe und Spezialist für medizinische Studien und neue Wirkstoffe.

Zu dritt bildeten Prof. Müller, Prof. Renner und Michael Winter schließlich eine Arbeitsgruppe und verfassten nach entsprechender Vorbereitung einen Opinion-Letter mit Peer Review im deutschen Fachjournal "Thieme Drug Research".

Bei seiner Publikation im April 2021 avancierte dieser Opinion-Letter zu einem der meistgekauften Artikel der Fachzeitschrift, und befand sich auch nach fast einem Jahr in einer Spitzenposition bei den zahlungspflichtigen Downloads. Diese sehr gute Rezeption in Fachkreisen führte auch zu einer Reihe von Zeitungsartikeln und verschiedenen Berichten in den Medien.

Ab dem Jahr 2021 hat sich zudem die wissenschaftliche Datenlage zur generellen Sinnhaftigkeit lokaler Interventionen, wie auch zur Anwendung von HOCl-Lösungen direkt gegen SARS-CoV 2 weiter verdichtet, und wirkt sehr ermutigend. Immer mehr Indizien sprechen also für Michael Winters Entdeckung.

Dazu kommt, dass solche Lösungen günstig, leicht transportierbar und sogar umweltfreundlich sind. Durch ihr spezielles Wirkprinzip sind sie außerdem wahrscheinlich gegen alle Virusvarianten gleich wirksam, und werden schon kurz nach der Anwendung auf der Schleimhaut wieder restlos abgebaut.

In den Jahren 2021 und 2022 wurde zu diesem Ansatz eine ORF-Fernsehdokumentation mehrfach im ganzen deutschsprachigen Raum ausgestrahlt. Daraus entstand das Sachbuch von Wissenschaftsjournalist Christian Kugler, "Unterschätzte Virenkiller", das es bis in die deutschen Bestsellerlisten schaffte. Es setzt sich unter anderem auch intensiv mit dem hier beschriebenen Konzept auseinandersetzt.

Aktuell laufende klinische Studie

Für das Projekt wurde eine Plattform auf www.hocl.at geschaffen.

Im Jahr 2022 hat die Arbeitsgruppe ausreichende Spenden gesammelt, um eine erste wissenschaftliche Anwendungsstudie von HOCl-Lösungen gegen Covid-19  zu ermöglichen. 

Die Studie wurde in Deutschland im Frühjahr 2023 gestartet, der österreichische Arm der Studie hat im Sommer 2023 am Wiener AKH begonnen und soll für rund ein Jahr laufen. 

» Das Informationsblatt zur Studie

Die Universitätsklinik lädt darin ein, im Fall eines positiven Tests unter Tel. +43 677/646 17 991 Kontakt aufzunehmen.

Vor Selbstversuchen ohne ärztliche Aufsicht warnt die Arbeitsgruppe jedoch auch weiterhin, und betont dass man auf ein für den jeweiligen Anwendungszweck zugelassenes Produkt warten sollte.

Es gibt also durchaus gute Aussichten, dass in Zukunft eine österreichische Entdeckung mittels leicht erhältlicher Medizinprodukte zur Pandemiebekämpfung beitragen könnte.

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