S80-Ausbau ruft Bürger­initiativen auf den Plan

S80 Ausbau zwischen Hütteldorf und Meidling, Symbolbild neue Haltestelle Hietzinger Hauptstraße
© ÖBB/Feuchtenhofer | Die Hietzinger Hauptstraße erhält eine neue Haltestelle. Der geplante Ausbau sorgt aber für Kritik.

Der geplante und auch bereits genehmigte Ausbau der S-Bahn S80 zwischen Hütteldorf und Meidling soll 2024 starten. Vor allem die für eine Modernisierung notwendigen Baumfällungen führen zu Kritik seitens mehrerer Bürgerinitiativen. Seit März gibt es dafür allerdings einen rechtsgültigen Umweltverträglichkeitsbescheid.

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Ausbau der S-Bahn-Verbindung zwischen Hütteldorf und Meidling

Konkret geht es bei der Modernisierung um den Streckenabschnitt von Hütteldorf bis zum Rosenhügelsteg. Unter anderem sollen hier ein zweites Gleis, ein umfassender Lärmschutz und mit Hietzinger Hauptstraße und Stranzenbergbrücke zwei zusätzliche Stationen errichtet werden. Außerdem wird die Haltestelle Speising modernisiert.

Das Projekt der ÖBB zur Attraktivierung der Strecke ist mit der Vorplanung bereits 2016 gestartet. Seither sind im Zuge von Abstimmungen mit den betroffenen Bezirken und der Stadt Wien die Pläne konkretisiert und 2020 zur Umweltverträglichkeitsprüfung eingereicht worden. Der Umsetzung des Projektes wurde nun im März 2022 mittels positivem Umweltverträglichkeitsbescheid stattgegeben.

Bürgerinitiativen gegen Baumfällungen wegen Schnellbahn-Ausbau

Ausbau und Modernisierung der Strecke sowie vor allem die zukünftig deutlich dichteren Intervalle im S80-Fahrplan werden von den Bürgerinitiativen durchaus gutgeheißen. Ihre Kritik richtet sich gegen die umfassenden Baumfällungen, die aufgrund der teilweisen Planung als Hochbahn sowie mehrere Überführungen entlang der Strecke notwendig werden.

Das Projekt sei demnach zu groß dimensioniert und "nicht mehr zeitgemäß", viel zu viel Grün müsse weichen. Einige Anrainerinnen und Anrainer fordern daher einen kompletten Neustart des Projektes und umweltfreundlichere Alternativen. Die ÖBB kontern indes mit der Ankündigung von Ersatzpflanzungen. 

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Einspruch gegen Baubescheid für S-Bahn S80 angekündigt

Nachdem die Pläne der ÖBB vom Bundesministerium für Klimaschutz positiv bescheidet wurden und damit rechtsgültig sind, haben die Bürgerinitiativen in einer Pressekonferenz angekündigt, dagegen per Einspruch am Bundesverwaltungsgericht vorzugehen. Außerdem wurde eine neue Petition angekündigt, die eine "Tieferlegung mit sanften Überplattungen" fordert, erklärt Matthias Schönauer von der Initiative "Lebenswertes Unter St. Veit".

Die Kritik am Vorhaben findet mit Schauspieler und aktivist Cornelius Oboya sowie Rechtsanwalt Stephan Messner auch prominente Unterstützer. Letzterer hatte bereits im August 2020 den Verein "Keine Teilung Hietzings durch die Verbindungsbahn Neu" sowie eine entsprechende Bürgerinitiative begründet und vertritt die Initiativen im Vorgehen gegen den S80-Ausbau.

ÖBB halten an Bauvorhaben der Verbindungsstrecke S80 fest

Trotz des Widerstandes von Bürgerseite sehen die ÖBB den für 2024 geplanten Baustart nicht gefährdet. Hier räumte man zwar ein, dass für den Ausbau Bäume gefällt werden müssten. "Es werden aber entlang der Strecke 430 Bäume gepflanzt und es kommen 200 zusätzlich in den Bezirk und darüber hinaus werden tausend neue Sträucher gepflanzt", entgegnete Thomas Schöfmann, ÖBB-Projektleiter Verbindungsbahn.

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