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Internationaler Protesttag für die Freilassung von Julian Assange

Julian Assange
© Candles4Assange | Protestplakate der Initiative Candles4Assange
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Protesttag und Mahnwache für die Freilassung von Julian Asssange

Wann: Montag, 24. Februar 2020

Mahnwache: 12:00 - 20:00 Uhr
Redebeiträge: ab 17:00 Uhr

Wo: Vor der Karlskirche, 1040 Wien

Am Montag, den 24. Februar, beginnt in London das Verfahren über die mögliche Auslieferung von Julian Assange in die USA. Zum Prozess-Auftakt laden der Österreichische Journalisten Club (ÖJC), die europäische Journalistenorganisation Association of European Journalists (AEJ) und die Initiative #Candles4Assange zu einer Mahnwache für den australischen Journalisten und WikiLeaks-Gründer nahe der Australischen Botschaft in Wien.

Der Prozess gegen Assange gilt als Präzedenzfall für die allgemeine Pressefreiheit. Der Journalist hat 2010 auf der von ihm gegründeten Enthüllungs-Plattform Wikileaks Material über US-Kriegsverbrechen im Irak und in Afghanistan veröffentlicht.

Die USA beschuldigen ihn der Verschwörung mit der US-Whistleblowerin Chelsea Manning, die ihn mit Informationen beliefert hat. Bei einer Auslieferung in die USA drohen Assange bis zu 175 Jahre Haft und schlimmstenfalls die Todesstrafe. Der Prozess über seine mögliche Auslieferung soll nach einer Woche ausgesetzt und am 18. Mai für weitere drei Wochen wieder aufgenommen werden.

Internationale Proteste

Weltweit finden Proteste gegen die politisch motivierte, menschenrechtswidrige Behandlung des Australiers statt, der seit vergangenen April im Londoner Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh inhaftiert ist und auf Grund von monatelanger Isolationshaft lebensbedrohliche Symptome psychischer Folter aufweist.

Schwere Vorwürfe gegen die Rechtsstaatlichkeit insbesondere Schwedens, Großbritanniens und der USA erhebt der UN-Sonderberichterstatter über Folter, Prof. Nils Melzer. So seien die Vergewaltigungsvorwürfe, auf Grund derer Assange jahrelang verfolgt wurde, eine Konstruktion auf der Basis gefälschter Zeugenaussagen, sagt Melzer.
 
Mehr als 130 Prominente, darunter auch Elfriede Jelinek, Eva Menasse, Peter Turrini und Reinhold Messner, haben einen Aufruf an die deutsche Bundesregierung, sich für Assanges Freilassung einzusetzen, unterzeichnet, den der deutsche Investigativjournalist Günter Wallraff gemeinsam mit dem ehemaligen deutschen Außenminister Sigmar Gabriel, dem ehemaligen deutschen Innenminister Gerhart Baum und der Bundestagsabgeordneten Sevim Dagdelen im Februar lanciert hat.

Die Parlamentarische Versammlung des Europarates fordert die sofortige Enthaftung Assanges, der seit September nur mehr auf Grund von Fluchtgefahr eingesperrt ist. Auch das Europäische Parlament sieht die Arbeit der Whistleblower schützenswert.

Im Rahmen der Initiative #Candles4Assange finden in zahlreichen Ländern Mahnwachen für Assange statt, in Wien jeweils am Mittwoch zwischen 17 und 19 Uhr am Stephansplatz.

Programm und Filmvorführung in Wien

Im Top Kino wird bereits am Sonntag, den 23. Februar, um 15:00 Uhr der Dokumentarfilm “Hacking Justice - The Challenge: Defending Julian Assange” von Clara López Rubio und Juan Pancorbo in deutscher Fassung gezeigt, der mit bisher unveröffentlichten Bildern die Jahre seit 2012 schildert, die Assange in der ecuadorianischen Botschaft in London verbracht hat. Im Anschluss findet ein Gespräch mit Aktivisten von #Candles4Assange statt. Der Eintritt ist frei, Interessierte müssen unter der Mailadresse info(at)normale.at  reservieren.

Das Wort für Assange ergreifen werden im Rahmen der Kundgebung Prof. Fred Turnheim, Präsident des Österreichischen Journalisten Clubs (ÖJC), Annemarie Schlack, Geschäftsführerin von Amnesty International Österreich, Otmar Lahodynsky, Präsident der Association of European Journalists(AEJ), Barbara Waschmann, Candles4Assange Wien und Hannes Hofbauer, Verleger und Publizist Promedia Verlag.

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