Motivtorten selber machen

Eine hübsche Torte in weiß mit zwei Herzen und unzähligen Blüten drauf
© pixabay.com/twinklelacsamana | Eine mögliche Variation der Motivtorte

Vielbeachtet in den sozialen Medien und imposantes Geschenk: Selbstgemachte Motivtorten liegen im Trend. Die Möglichkeiten sind quasi unerschöpflich – es gibt keine Grenzen, außer vielleicht die der eigenen Fantasie. Wir haben den Selbstversuch gestartet und präsentieren neben Rezepten und allerlei Wissenswertem unser Ergebnis.

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Bei besonderen Anlässen wie Geburtstagen, Taufen oder Hochzeiten will man geliebte Personen hochleben lassen und ihnen etwas ganz Besonderes schenken. Wie wäre es da einmal mit einer selbstgemachten Motivtorte?

Das Thema – oder eben Motiv kann – jedes sein, das Ihnen in den Sinn kommt: Von einfachen Marzipanrosen und Regenbogen-Torten über gruseliges Halloween-Backwerk sind den Möglichkeiten kaum Grenzen gesetzt.

Damit die Torte ihrer Träume Gestalt annehmen kann und auch bestimmt gelingt, gibt es zahlreiche Techniken und Spezialtipps. Wichtig ist dabei an erster Stelle die Torte, die unter der schönen Verzierung schlummern soll. 

Rezepte Motivtorte

Hier haben wir für Sie drei wohlschmeckende Vorschläge, denn das Auge isst eben am Ende nur mit. 

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Rezept Torte nach Sacher-Art

Der Klassiker auf Kindergeburtstagen und zu unzähligen anderen Gelegenheiten. Wenn man eine Torte mit Fondant- oder Marzipandecke machen will, ergibt sich hier außerdem der Vorteil, dass man auf Cremen unter der Torte verzichten kann, da die Marmelade bereits als ‚Kleister‘ für die Hülle dient. 

Allerdings sollte man die fertige Torte nicht zu lange stehen lassen, denn die Flüssigkeit in der Marmelade kann dazu führen, dass sich der Fondant – was im Grunde ja nichts anderes als eine Zuckerpaste ist – langsam, aber sicher auflöst. Es sollte der Torte außerdem nicht zu warm werden, andernfalls droht dieselbe Gefahr.

Dieses Rezept nach Ewald Plachutta kommt ohne Treibmittel wie Backpulver oder Rum aus, was zu einem kompakten und saftigen Ergebnis führt.

Zutaten Sachertorte nach Ewald Plachutta

  • 130 g handwarme Butter
  • 110 g Staubzucker
  • 6 Eidotter
  • 6 Eiklar
  • 130 g Schokolade
  • 130 g Mehl
  • 110 g Kristallzucker
  • Marillenmarmelade
  • Butter und Mehl zum Ausstauben
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Zubereitung Sachertorte nach Ewald Plachutta

Zuerst werden Butter und Staubzucker miteinander zu einer schaumigen Masse verrührt. Dann nach und nach die Eidotter hinzugeben, anschließend die Schokolade schmelzen und beimengen. 

In einem weiteren Gefäß das Eiklar zu einem festen Schnee schlagen und dann vorsichtig unter den Abtrieb mengen. Als nächstes folgt das Mehl, welches ebenso vorsichtig untergerührt wird.

Nach etwa einer Stunde bei 180°C im Backrohr lässt man die Torte erkalten, nimmt sie aus der Form, schneidet sie mittig horizontal in zwei Hälften und bestreicht beide dünn mit der Marillenmarmelade.

Tipp: Wenn man die Marmelade vorher passiert und/oder leicht erhitzt, lässt sie sich leichter verstreichen.

Rezept Biskuittorte im Regenbogen-Stil

Ein weiterer Dauerbrenner – nicht zuletzt aufgrund ihrer Vielseitigkeit und Einfachheit in der Herstellung – ist die einfache Biskuit-Torte. Wir möchten uns dem Klassiker heute aus einer farbefroheren Richtung nähern, auch wenn das in Summe etwas zeitintensiver ist. Der Wow-Effekt ist das auf jeden Fall wert.

Für die Torte kann natürlich jedes beliebige andere (Familien-)Rezept verwendet werden, der Unterschied besteht dann in weiterer Folge im Einfärben des Teiges. Das hier vorgestellte Rezept stammt von der Website Kuchen-hit.

Zum Verbinden der einzelnen Böden und mit der Fondant-Decke bietet sich eine fondant-taugliche Buttercreme an.

Zutaten Regenbogen-Torte:

Torte (für circa 1,3 kg Teig)

  • 375 g Mehl
  • 4 TL Backpulver
  • 1 Prise Salz
  • 225 g Butter
  • ½ Vanilleschote
  • 220 g Zucker
  • 5 Eiklar
  • 335 g Milch

Fondant-taugliche Buttercreme

  • 500 g Butter (Raumtemperatur)
  • 150 g Puderzucker
  • 1 Prise Salz
  • 1 Pkg Vanillezucker

Regenbogen-Torte: Zubereitung Teig

Zuerstdie Form(-en) einfetten und mit Backpapier auslegen sowie das Backrohr auf 190°C vorheizen.

Sieben Sie Mehl, Backpulver und Salz gemeinsam in eine Schüssel und verrühren sie anschließend die Butter und das Mark der Vanille miteinander, bis eine cremige Masse entsteht. Dies sollte ungefähr sechs Minuten dauern.

Zu dieser Buttercreme nun nach und nach den Zucker und anschließend langsam das Eiklar unterheben und ausgiebig rühren. Ebenfalls ohne große Hast werden jeweils abwechselnd etwas Milch und etwas von dem Mehlgemisch hinzugefügt, bis die volle Menge von beiden im Teig ist.

Danach den Teig wiegen und in gleichgroße Teile teilen – je nachdem, wie viele Farben Ihr Kuchen später haben soll. Bei diesem Rezept können Sie mit einer beachtlichen Menge von 1,3 kg Teig rechnen. Wenn sie also die sechs Farben des Regenbogens verwenden wollen, teilen Sie die Masse in sechs Teile zu je ungefähr 220 g. Wird eine kleinere Torte gewünscht, muss das Rezept umgerechnet werden.

Nun die Teile des Teiges in den Farben Ihrer Wahl färben, indem die Lebensmittelfarben untergehoben wird. Achtung: Die Farbe wird meist bei Backen noch intensiver.

Jeder der bunten Böden wird bei 190°C für etwa 15 bis 20 Minuten gebacken.

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Regenbogen-Torte: Zubereitung Buttercreme

Butter langsam mit Salz und Vanillezucker verrühren und daraufhin das Tempo erhöhen. Ungefähr 10 bis 15 Minuten schlagen lassen, dann den Puderzucker hinzufügen und wieder langsam unterheben.

Mit einer Teigkarte den Zucker, der sich am Rand sammelt, so lange unterheben, bis wirklich alles Teil der Masse geworden ist. Dabei empfiehlt es sich, die Küchenmaschine auszuschalten.

Dann die Creme noch mal circa zehn Minuten lang schlagen, bis sie schön hell wird. Schon ist die Creme fertig.

Es gibt natürlich noch zahlreiche andere fondant-taugliche Varianten, die man verwenden kann, zum Beispiel Schokoladenbuttercreme und klassische Ganache oder auch fruchtige Spielarten wie eine Italian Meringue Buttercream.

Rezept Red Velvet Cake

Ein samtener, US-amerikanischer Klassiker, der sich auch hierzulande großer Beliebtheit erfreut!

Zutaten Red Velvet Cake

  • 280 g Mehl
  • 2 EL Backkakao
  • 1 Prise Salz
  • 110 g Butter (Raumtemperatur)
  • 250 g Zucker
  • 2 Eier
  • 1 TL Vanilleextrakt
  • 225 ml Buttermilch
  • Rote Lebensmittelfarbe (Gel)
  • 1 TL Backpulver
  • 1 TL heller Essig
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Zubereitung Red Velvet Cake

Den Ofen wird auf 180°C vorheizen, anschließend zwei Kuchenformen (Durchmesser von 23 cm) mit Butter und Backpapier vorbereiten.

Danach Mehl, Kakao und Salz in einer Schüssel mischen und zur Seite stellen. In einer anderen Schüssel die Butter cremig schlagen und den Zucker in zwei Portionen langsam hinzugeben. Danach passiert dasselbe mit je einem Ei und ganz zum Schluss mit der Vanille. Die Mehlmischung wird schrittweise untergehoben und gut gemischt, sodass ein zäher Teig entsteht.

Erst jetzt kommen Buttermilch und auch Lebensmittelfarbe ins Spiel. Sie zaubern aus all den Zutaten einen glatten Teig, der außerdem noch um eine Kleinigkeit ergänzt werden muss: In einem kleinen Gefäß werden Essig und Backnatron bzw. -pulver vermischt und dann rasch unter den Teig gehoben.

Der Teig wird nun auf die beiden vorbereiteten Formen verteilt und für 25 bis 30 Minuten gebacken.

Nachdem der nun gebackene Kuchen kurz in der Form ausgekühlt ist, wird er noch warm gestürzt und darf dann komplett erkalten. Daraufhin wird der Kuchen mithilfe von Frosting – klassischerweise in einer Variante mit Frischkäse – bestrichen, zusammengesetzt und auch noch rundherum bestrichen.

Die Verzierung Ihrer Motivtorte

Nun, da die Basis unserer Motivtorte gebacken wurde, stellt sich die Fragen aller Fragen: Wie soll ich mich nur für ein Design entscheiden? Welche Möglichkeiten gibt es?

Wer noch keine eigene Idee dazu hat, in welche Richtung die Verzierung gehen soll: Das Internet bietet ein Sammelsurium an Ideen und Tipps. Einer der Tummelplätze kreativer Ideen ist zum Beispiel Pinterest.

Spätestens hier wird klar: Es gibt nichts, das es nicht gibt. Egal, ob das Motiv nun eine Handtasche, ein Bienennest oder einen Phallus darstellen soll – alles ist möglich.

Zusätzlich dazu gibt es viele hilfreiche Video-Tutorials zum Thema, in denen Schritt für Schritt erklärt wird, wie Sie zu Ihrer Traum-Motivtorte kommen. Zum Hineinschnuppern hier einige Beispiele! 

Übrigens lassen sich auch andere Backwaren, etwa Rouladen, Kekse oder Muffins, auf diese Weise wunderbar verzieren.

Achtung: Wer ein solches Backvorhaben startet, sollte sich über den hohen Zeit- und Materialaufwand im Klaren sein!

Der große Selbstversuch: Star Wars-Motivtorte

Als Grundlage für diese Geburtstagstorte dienten eine Sachertorte nach Familienrezept und eine weiße Fondant-Decke.

Was wir außerdem verwendet haben:

  • Spezielle Teigrolle und Glätter für Fondant, um die Torte zu bedecken
  • Modellierwerkzeug inklusive Fondantmesser
  • Maisstärke, damit der Fondant nicht an der Arbeitsfläche anklebt
  • Frische Kosmetikschwämmchen aus dem Drogeriemarkt
  • Verschiedene flüssige Lebensmittelfarben
  • Lebensmittelkleber und passender Pinsel
  • Zeit und Geduld
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Schritt eins war das Vorbereiten der Torte – also das Bestreichen mit Marmelade und das anschließende Eindecken mit dem Fondant. Dieser muss zunächst ausgerollt, dann auf die Torte gehoben und angedrückt werden.

Normalerweise werden diese Effekte hauptsächlich mithilfe von Airbrush erzielt, jedoch sind diese Pistolen nicht sonderlich günstig, weshalb es sich nur bei häufigem Gebrauch rentiert, sich eine solche anzuschaffen. Aus diesem Grund fand hier eine einfachere und auch kostengünstigere Technik Anwendung: Um den Effekt des Farbverlaufes zu erzielen, verwendete ich zerrissene Kosmetikschwämmchen, die in – mit Alkohol leicht verdünnte, je nach gewünschter Intensität – Lebensmittelfarbe getunkt wurden. Die damit einhergehende Feuchtigkeit – und die Wahl besagter Sachertorte als Grundlage - hat jedoch den Nachteil, dass die Torte nicht ganz gerade bleibt.

In dieser Galerie: 5 Bilder
Schritt eins - gelbe Farbe wird aufgetupft
© Elisabeth Rauter | Die erste Schicht der Farbe
Farbverlauf in gelb, grün, blau, rot...
© Elisabeth Rauter | Für den Weltraum doch recht bunt.
Schablone mit Star Wars-Schriftzug
© Elisabeth Rauter | Die Auswahl der Schablone in der richtigen Größe ist schwierig.
Aufgeklebter Schriftzug plus handschiftliches 'Happy B-Day!' und Sterne
© Elisabeth Rauter
Fertige Torte auf einem Tisch inklusive Geschenken
© Elisabeth Rauter | Tadaaa!

Damit wurde dann munter drauflos getupft. Zuerst in hellen Farbtönen, die dann Schritt für Schritt von dunkleren überdeckt wurden, bis die gewünschte Färbung zu sehen war.

Für den Schriftzug kann man entweder Blütenpaste oder auch – wie in meinem Fall – die Reste des Fondants verwenden. Der Fondant wurde mit gelber Lebensmittelfarbe eingeknetet. Dann wurde mithilfe von Drucker und Papier eine Schablone in der richtigen Größe erstellt, womit ganz einfach mit einem scharfen Messer oder einem speziellen Skalpell der Schriftzug – oder auch so ziemlich alles andere – erstellt werden kann.

Die Sterne wurden aus weißem Fondant mithilfe eines Keksausstechers ausgestochen, für die weißen Punkte wurde eine spezielle, flüssige Zuckerpaste verwendet.

Nach weiterer Dekoration mit Kerzen und einem kleinen Schriftzug war die Torte fertig und bereit, vom Geburtstagskind bestaunt und verspeist zu werden.

Fazit zum "Selbstversuch Motivtorte"

Wie weiter oben angemerkt, ist der Zeitaufwand dafür, eine Motivtorte selber zu backen, Allein die Dekoration des Kuchens dauerte zwischen fünf und sechs Stunden.

Auch handelt es sich bei diesem Geschenk nicht unbedingt um eine günstige Angelegenheit. Doch die Torten kam auf der Feier wahnsinnig gut an und hat dem Geburtstagskind ein breites Lächeln aufs Gesicht gezaubert. Damit war der große Aufwand am Ende jede Sekunde wert.

Übrigens: Zuckerfondant kann man auch selbst herstellen. Weitere Informationen dazu finden Sie hier. 

» Auf dem Geschmack gekommen? Noch mehr Rezepte

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