Theatermuseum: Österreichische Bühnengeschichte

Zu sehen ist die Frontalansich auf das Theatermuseum in Wien, ein Gebäude aus der Jahrhundertwende davor der Lobkowitzplatz mit vielen Menschen und einer Kutsche.
© Theatermuseum Wien | Das Theatermuseum am Lobkowitzplatz in Wien

Keineswegs langweilig ist ein Besuch im Theatermuseum, einer Abteilung des Kunsthistorischen Museums Wien: Herbert Kappelmüller gestaltete den Rundgang im ersten Stock des Palais Lobkowitz als theatralische und abwechslungsreiche Inszenierung. Das Theatermuseum ging 1991 aus der Theatersammlung der Österreichischen Nationalbibliothek hervor

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Die Sammlung im Theatermuseum

1,6 Millionen. So viele Objekte sind es, die das Theatermuseum besitzt. Unter den spannenden, geschichtsträchtigen Ausstellungsstücken befinden sich mehr als 100.000 Handzeichnungen, knapp 1000 Bühnenbild- und Architekturmodelle, über 700.000 Fotos und rund 2000 Andenken an berühmte Schauspieler, Autoren und Komponisten. Der älteste Theaterzettel der Sammlung stammt aus dem Jahr 1713 und ist die Ankündigung einer Hanswurstiade.

Unter den Autographen befinden sich Originale von Beethoven, Goethe, Richard Wagner, Richard Strauss und Gustav Mahler. Gustav Klimts Gemälde „Nuda Veritas“ stammt aus dem Nachlass von Hermann Bahr. Zudem ist hier eine Vielzahl von Kostümen verwahrt, entworfen unter anderem von Oskar Kokoschka, Fritz Wotruba und Pablo Picasso, sowie Marionetten und Schattenfiguren. Kurz: Liebhaber der darstellenden Künste kommen am Wiener Theatermuseum nicht vorbei.

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Themenfelder

In den Hallen des Museums gibt es besondere Stücke aus den folgenden Themenbereichen zu entdecken:

  • Bühnenbildmodelle
  • Figuren und Papiertheater
  • Teschners Figurenspiegel
  • Fotografien
  • Gemälde
  • Handschriften und Nachlässe
  • Handzeichnungen
  • Kostüme
  • Künstlerandenken
  • Theatergrafiken, Plakate und Programme

Die Geschichte des Theatermuseums

Das Theatermuseum ging 1991 aus der Theatersammlung der Österreichischen Nationalbibliothek hervor. Diese wurde zwar erst 1922 gegründet, doch die Vorstufen systematischer Sammeltätigkeit diverser Theatralia an der Hofbibliothek reichen bis in die Barockzeit zurück. Als Folge der Ausstellung „Komödie“ im Prunksaal wurde 1923 die umfangreiche Sammlung des Burgtheaterdirektors Hugo Thimig erworben. 1931 gelang es, einige Räume im Burgtheater für ein „Bundestheatermuseum“ zur Verfügung gestellt zu bekommen. Doch 1938 wurde es wieder geschlossen.

Erst seit 1975 gibt es ein richtiges Österreichisches Theatermuseum. 1982 beschloss man, die Theatersammlung der Nationalbibliothek und das Theatermuseum zu vereinen. Als Ort bot sich das Palais Lobkowitz an, das soeben von der Republik angekauft worden war. Die Theatersammlung wurde schließlich aus der Nationalbibliothek ausgegliedert, das Theatermuseum erhielt den Status eines Bundesmuseums. Die Eröffnung fand am 26. Oktober 1991 statt. Ein Jahrzehnt später verlor das Theatermuseum seine Eigenständigkeit: Es wurde mit Beginn 2001 Teil des Kunsthistorischen Museums.

In dieser Galerie: 6 Bilder
Innenhof mit aufgerolltem Teppeich im Zentrum.Vor dem teppich ist ein großes Plakat mit text auf dem Boden und an der hinteren Wand ist eine meterhohe schwaz weiß Fotografie eines Schiffes auf dem meer zu erkennen.
© Theatermuseum Wien | Innenhof des Theatermuseums mit Präsentation zur Stefan Zweig Ausstellung
Ausstellungsraum des Theatermuseum mit schwarz weißen Flißen, diversen Ausstellungsvitrinen und dem Modell eines Hotels im Zentrum.
© Theatermusem Wien | Ausstellungsraum des Theatermuseums Wien
Ein aufwendig gestaltetes Kostüm zum Stück Aida. Ein Bordauxfarbener Stoff bestickt mit goldenen Elementen,Hals und Brustschmuck.
© Theatermuseum Wien | Kostüm der Aida aus der Kostümsammlung des Theatermuseums Wien
Rotes Samtkleid mit goldenenm Ziergürtel,weißen Puffärmeln und einem roten Samthut mit weißer Feder.
© Theatermuseum Wien | Frauenkostüm aus dem Stück Götz von Berlichingen aus der sammlung des Theatermuseums Wien
Eine Mann hält eine Spielpuppe hoch.
© Theatermuseum Wien | Plakatmotiv einer Aufführung von Richard Teschner
Spielpuppe on der Form eines Drachens mit langem Schwanz, hellem Körper, blauen Rückenspitzen und einem geöffnetem Maul mit spitzen Zähnen.
© Theatermuseum Wien | Drachenpuppe aus der sammlung Richard Teschners

Das Palais Lobkowitz

Das Palais Lobkowitz wurde im Auftrag von Philipp Sigmund Graf Dietrichstein ab 1687 von Giovanni Pietro Tencala geplant und zwischen1690 und 1694 unter Mitwirkung von Johann Bernhard Fischer von Erlach, der Mittelrisalit, Portal und Attika gestaltete, errichtet. 1745 gelangte der barocke Palast in den Besitz der Familie Lobkowitz. Franz Joseph Maximilian Fürst Lobkowitz, bedeutender Förderer und wichtigster Mäzen der Wiener und Böhmischen Musik- und Theaterszene seiner Zeit, selbst Musiker und später auch Hoftheaterdirektor, ließ den Festsaal 1799 für Konzerte einrichten.

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Unter den zahlreichen Werken, die Ludwig van Beethoven, der oft im Palais musizierte und im Besonderen gefördert wurde, dem Fürsten widmete, sticht die 1804 komponierte, ursprünglich „Bonaparte“ titulierte 3. Symphonie heraus, der zu Ehren der Festsaal heute den Namen „Eroica-Saal“ trägt. 1807 erfolgte im Palais Lobkowitz die Erstaufführung von Beethovens 4. Symphonie und im Dezember 1812 kam es hier mit der Eintragung der Gründungsmitglieder zur eigentlichen Gründung der „Gesellschaft der Musikfreunde“. Von 1869 an wurde das Palais vermietet, unter anderem an die französische und die tschechische Botschaft, nach dem Zweiten Weltkrieg an das französische Kulturinstitut. Seit 1979 befindet es sich im Besitz der Republik, von 1985 bis 1991 dauerten die Generalsanierung und der Umbau zum Theatermuseum.

Lokale in der Nähe

Das Restaurant Führich

Durchgehend warme Küche, typisch Wienerisch

Führichgasse 6, 1010 Wien
Phone: +43 1 513 08 80

L'Asino Che Ride

Traditionelle italienischer Küche, internationale Spezialitäten, erlesene Weine

Augustinerstraße 12, 1010 Wien
Tel./Fax: +43 1 512 71 59

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Adresse & Kontakt

Theatermuseum
Lobkowitzplatz 2 in 1010 Wien
Innere Stadt, Opernviertel

Anfahrt:
U-Bahn: U1 bis Stephansplatz U2 und U4 bis Karlsplatz
Straßenbahn: 1,2,62,71, D bis Oper
Bus: 3A und 59A

Parken:
Kurzparkzone 
Parkgaragen: Operngarage (Kärntner Straße 51), Kärntnerringgarage (Mahlerstrasse 6-8)

Tickets und Preise:
Eintritt ab 12 Euro, Ermäßigungen für Studierende, Pensionisten, Personen mit besonderen Bedürfnissen und Ihre Begleitperson, Präsenz- und Zivildiener, Arbeitslose.
» Mehr Infos zu Preisen und Ermäßigungen

Führungen:
Für Gruppen von bis zu 25 Personen. 
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Zur Website
+43 1 525 24 2729
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