Photovoltaikanlagen: So sind die Preise in Österreich

Bei der Investition werden etwa 15% für die Montage und 80 bis 85% der Anschaffungskosten für Material veranschlagt: Für die Komponenten der Anlage, Bauteile und eventuell einen Speicher. Der teuerste Punkt der Anlage sind die Solarmodule. Je nach Beschaffenheit (polykristallin, monokristallin oder Dünnschichtmodule) sind sie aufgrund ihrer Herstellung unterschiedlich preisintensiv. Ein weiterer Kostenfaktor ist hier auch das Herstellungsland, aus dem die Module stammen.
Die Kosten einer Photovoltaikanlage: So berechnet sich der Preis
Je nach Modultyp und Herstellungsland pendeln sich die Preise von Solarmodulen zwischen 1,45 und 2,00 Euro pro Watt Peak ein. Für das Einfamilienhaus mit der 5kWp-Anlage entstehen dadurch Kosten von 5.000 bis etwa 7.500 Euro für die Solarmodule. Die Kosten für einen Wechselrichter liegen bei zwischen 1.000 und 2.000 Euro.
Da die Einspeisevergütung seit Jahren rückläufig ist, wird die Produktion für den Eigenverbrauch immer attraktiver. Wer jedoch für den Eigenbedarf produziert, muss seine Anlage um einen Speicher erweitern. Die Kosten für einen Speicher variieren zwischen 6.000 und 15.000 Euro. Da Speicher aber in den meisten Bundesländern gefördert werden, wird die Summe sehr schnell wieder überschaubar.
Laufende Kosten für Photovoltaikanlagen
Zu den Anschaffungskosten fallen jährlich Kosten für den Betrieb und die Instandhaltung an. Doch diese sind verglichen zur Anschaffung sehr gering. Es handelt sich dabei um die Zählermiete beim Stromnetzbetreiber, Kosten für die Versicherung und Kosten für die jährliche Wartung, die vom Fachmann durchgeführt werden muss. Insgesamt beziffern die unterschiedlichen Anbieter diese laufenden Kosten auf ca. 250 bis 300 Euro pro Jahr für ein typisches Einfamilienhaus.
Rechenbeispiel für eine Billig-Preis-Photovoltaikanlage auf einem Einfamilienhaus
Für die Erzeugung von 1kWp Leistung wird eine Fläche von sechs Quadratmetern benötigt. Ein Einfamilienhaus rechnet man mit 5 kWp, also einer Fläche von 30 Quadratmetern. Pro kWp gilt ein Richtwert von ca. 1-500 Euro inklusive der Montage, das bedeutet für unser Einfamilienhaus einen bisherigen Preis von 7500 Euro bei einem günstigen Solarmodul.
Dazu kommt ein günstiger Wechselrichter von 1.000 Euro - unser Preisbeispiel liegt jetzt bei etwa 8.500 Euro, das um die jährlichen Wartekosten von - im günstigsten Fall - ca. 250 Euro ergänzt werden muss.
Insgesamte Richtwerte für Privathaushalte belaufen sich auf Anlagen, die eine Leistung von 4 kWp - 6 kWp erbringen. Aber schon eine Anlage ab 2,5 kWp kann sich für einen privaten Haushalt rechnen. Ab wann Ihre Anlage die Anschaffungskosten erwirtschaftet hat, beschreibt Ihnen unser Beitrag über Amortisation von Photovoltaikanlagen.
Gebrauchte Photovoltaikanlagen kaufen – und andere Tipps
Vier Fragen an den Photovoltaik-Experten Martin Reifensteiner, Schrack Technik.
Ein durchschnittlicher Haushalt verbraucht ca. 4.000 kWh im Jahr. Um eine Anlage genau planen zu können, ist eine Stromabrechnung vom Vorjahr sehr wichtig. Ein weiterer Faktor ist auch die Lebensweise: Wie wird das Haus bewohnt, sprich, welche Verbraucher werden genutzt.
Ein Beispiel: Am Morgen gehen die Erwachsenen in die Arbeit und die Kinder in die Schule, das Haus steht leer und nur die Standby-Verbraucher bzw. Kühlschränke arbeiten. In diesem Fall werden ca. 500 W benötigt. Sollte eine 5 kWp Anlage installiert sein, bringt die im optimalen Fall 5000 W. Davon werden 500 W verbraucht, und der Rest würde zu einen geringen Einspeisetarif eingespeist werden.
Hier würde es mehr Sinn machen, eine Anlage mit weniger Leistung zu definieren. Mit Zusatzkomponenten wie Energyguards, um eventuell die überschüssige Energie in Warmwasser umzuwandeln oder bestimmte Verbraucher damit anzusteuern, z.B. Waschmaschine, Klimaanlage oder E-Tankstelle für das eigne E-Auto.
Bei gebrauchten Anlagen sollte man unbedingt das klein Gedruckte, bzw. zwischen den Zeilen lesen. Wie alt ist die Anlage, warum soll verkauft werden, wo könnte der Haken sein. Möchte der Vorbesitzer seine Anlage vergrößern und ist dadurch gezwungen seine Wechselrichter zu verkaufen, sollte nichts dagegen sprechen.
Es gibt mehrere Photovoltaikförderungen, die man teilweise mit der Vielfalt von Handytarifen vergleich kann. Es braucht Zeit und Durchhaltevermögen, um die beste Lösung zu finden. Grundsätzlich gibt es aber eine Investitionsförderung, die 275 €/Wp für max 5 kWp zur Verfügung stellt. Und je nach Gemeinde gibt es auch den einen oder anderen Euro Zuschuss.
Es gab vor einigen Jahren sogenannte Bürgerbeteiligungsprojekte, wo man Anlagenteile leasen konnte. Jedoch sind die Modelle zurzeit vom Markt verschwunden. Momentan wird jede Anlage nur auf einen Besitzer, bzw Grundstückseigentümer zugelassen. Grund dafür sind Abrechnungsthemen, die bis dato noch nicht gelöst, bzw. behandelt wurden.
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