Schlafparalyse: Gefangen zwischen Traum und Wirklichkeit

Mann liegt im Bett und ist gefesselt, daraus entspringt sein Geist
© andreypopov - 123rf.com | In der Schlafparalyse gefangen? Das können Sie tun.

Hatten Sie schon einmal das Erlebnis, dass Sie während des Schlafs plötzlich aufwachen, aber sich nicht bewegen können? Sie sind zwar bei Bewusstsein, Ihr Körper ist jedoch wie versteinert. Dieses Phänomen wird als Schlafparalyse bezeichnet und kann für Betroffene sehr beängstigend sein. Im folgenden Artikel wird erläutert, wieso Schlafparalysen auftreten und was man tun kann, um sie zu vermeiden. Außerdem werden Tipps vorgestellt, um einer akuten Schlafparalyse zu entkommen.

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Schlafparalysen sind ein weit verbreitetes Phänomen, auch wenn ihre genau Häufigkeit schwer zu bestimmen ist, da sich die meisten Betroffenen keine medizinische Hilfe suchen. Studien zeigten, dass die Wahrscheinlichkeit, mindestens einmal im Leben eine Schlafparalyse zu erleben, zwischen 8% und 50% liegt.

Während des normalen Schlafzyklus durchlaufen wir verschiedene Schlafstadien. Eines dieser Stadien ist der REM-Schlaf (Rapid Eye Movement). Während des REM-Schlafes treten unsere intensivsten Träume auf. Um nicht jene Bewegungen auszuführen, von denen wir träumen, ist unser Körper während dieser Schlafphase gelähmt, lediglich die Augen bewegen sich sehr schnell hin und her. Eine Schlafparalyse entsteht, wenn diese Lähmung beim Erwachen aus dem REM-Schlaf nicht aufhört. Man könnte sagen, unser Bewusstsein ist wach, während unser Körper noch schläft. Diese Lähmung kann von wenigen Sekunden bis zu einigen Minuten dauern und kann mit ungewöhnlichen Sinneswahrnehmungen einhergehen. Betroffene berichten häufig von Halluzinationen oder dem Gefühl, nicht atmen zu können. Häufig wird auch von einem starken Druck auf der Brust berichtet.

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Was ist die Ursache für eine Schlafparalyse?

Die genaue Ursache für Schlafparalysen ist noch nicht vollständig geklärt. Es gibt jedoch einige Faktoren, die mit dem Auftreten einer Schlafparalyse in Verbindung stehen. 

Schlafstörungen wie Schlafapnoe oder Narkolepsie erhöhen das Risiko, eine Schlafparalyse zu erleben. Unregelmäßige Schlafenszeiten und Schlafentzug  stehen auch in Zusammenhang mit Schlafparalysen. Außerdem konnte in Studien gezeigt werden, dass bestimmte Schlafpositionen, vor allem die Rückenlage, die Auftretenswahrscheinlichkeit begünstigen. Die wohl ausschlaggebendsten Faktoren sind die genetische Veranlagung und psychische Belastungen beziehungsweise Erkrankungen. Stress, Ängste und Sorgen wirken sich stark auf unsere Schlafqualität aus und begünstigen Schlaflosigkeit, Alpträume und eben auch Schlafparalysen.

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Schlafparalysen vorbeugen

Leider gibt es keine Methode, die das Auftreten von Schlafparalysen garantiert verhindern kann. Es gibt jedoch einige Maßnahmen, die getroffen werden können, um das Risiko so gering wie möglich zu halten.

1. Verbesserung der Schlafhygiene

Achten Sie auf regelmäßige Schlafenszeit und Aufwachzeit. Erstellen Sie sich einen Schlafplan, den Sie strikt einhalten sollten. Auch am Wochenende und an Feiertagen, sollte ungefähr zur selben Uhrzeit aufgestanden werden. Achten Sie vor allem darauf, Schlafentzug und übermäßiges Schlafen zu vermeiden. 

2. Gesunder Lebensstil

Ein gesunder Lebensstil minimiert das Risiko, eine Schlafparalyse zu erleben. Sorgen Sie für ausreichend körperliche Aktivität im Alltag, vermeiden Sie jedoch intensives Training direkt vor dem zu Bett gehen. Vermeiden Sie außerdem Stimulanzien wie Nikotin oder Koffein, insbesondere vor dem Schlafengehen. 

3. Stressmanagement 

Versuchen Sie, Alltagsstress zu minimieren. Wenn sich gewisse Stressoren nicht entfernen lassen, versuchen Sie einen Weg zu finden, mit dem Stress zurecht zu kommen. Dabei können Meditation, Sport und Entspannungstechniken sowie Atemübungen hilfreich sein.

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Schlafparalyse: Was tun?

Schlafparalysen können für Betroffene unglaublich beängstigend sein. Gefangen im eigenen Körper liegt man da und es scheint keinen Weg zu geben, diesem Zustand zu entkommen. Tatsächlich gibt es einige Techniken, die helfen können, eine Schlafparalyse zu beenden. 

1. Ruhe bewahren

Der wichtigste Punkt ist, Ruhe zu bewahren. Seien Sie sich bewusst, dass eine Schlafparalyse ein komplett harmloser, vorübergehender Zustand ist. Angst und Panik können die Schlafparalyse sogar verschlimmern. Akzeptieren Sie die Situation, in der Sie sich befinden und denken Sie an etwas Schönes. Stellen Sie sich beispielsweise vor, dass Sie am Strand in der Sonne liegen. 

2. Kleine Bewegungen

Konzentrieren Sie sich auf ihre Finger oder ihre Zehen und versuchen Sie, sie ein kleines Bisschen zu Bewegen. Am Anfang wird ihnen das nicht gelingen, nach und nach werden Sie jedoch möglicherweise kleine Bewegungen ausführen können. Selbst kleine Bewegungen können eine Schlafparalyse graduell oder auch schlagartig enden lassen. 

3. Augenbewegungen

Wenn es ihnen nicht möglich ist, Ihre Zehen oder Finger zu bewegen, können auch Augenbewegungen Hilfreich sein. In der Regel lassen sich die Augen während der Schlafparalyse bewegen, schauen Sie von links nach rechts und von oben nach unten. Das kann dazu führen, dass die Schlafparalyse unterbrochen wird.

Sollten Sie jemals eine Schlafparalyse erleben, brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Wenn die Schlafparalysen sehr häufig auftreten oder zu großem Leidensdruck führen, können Sie sich an Fachärzt:innen oder Schlafexpert:innen wenden. Eine genaue Analyse des Schlafes kann aufschlussreich über mögliche Gründe der Schlafparalysen sein, außerdem können bestimmte Medikamente verschrieben werden, die die Häufigkeit und Intensität von Schlafparalysen mindern. 

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