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Flow: Was steckt hinter dem Leistungsrausch?
Flow – ein Konzept aus der Positiven Psychologie
Der Begriff der Positiven Psychologie entstand ursprünglich in den 1950er Jahren, wurde jedoch in den 1990er Jahren vom Psychologen Martin Seligman aufgegriffen und entwickelte sich in Folge zu einem eigenen Forschungszweig. Traditionellerweise beschäftigt sich die Psychologie mit Defiziten der menschlichen Psyche, beispielsweise mit Störungsbildern oder Erkrankungen. Die Positive Psychologie hingegen beschäftigt sich mit den positiven Aspekten der Psyche, wie beispielsweise Glück, Vertrauen oder individuellen Stärken. Ein Ziel der Positiven Psychologie ist die Aufrechterhaltung und das Verbessern des Wohlbefindens sowie die Stärkung individueller Fähigkeiten. Auch das Thema Flow ist Bestandteil der positiv psychologischen Forschung.
Der Begriff Flow stammt vom amerikanisch-ungarischen Psychologen und Glücksforscher Mihály Csíkszentmihályi. Zum Flow kommt es dann, wenn die Fähigkeiten einer Person genau im richtigen Verhältnis mit der Schwierigkeit einer Aufgabe stehen. Dabei muss die volle Konzentration auf die Aufgabe gerichtet werden, darf jedoch nicht in Überforderung oder Langeweile resultieren. Das passiert, wenn die Aufgabe zu schwer beziehungsweise zu einfach ist. Außerdem muss Klarheit darüber bestehen, wie die Aufgabe zu lösen ist, beziehungsweise muss ein konkretes Ziel ersichtlich sein. Flow beschreibt demnach einen Zustand, der dadurch gekennzeichnet ist, dass sich die Person voll und ganz der Aufgabe hingibt, in ihr aufgeht und das Rundherum vergisst.
Zeit und Raum vergessen
Bestimmt haben Sie Flow bereits selbst erlebt, beispielsweise bei der Arbeit, beim Sport und oder beim Musizieren. Der Verlust des Zeitgefühls führt häufig dazu, dass sich mehrere Stunden Arbeit wie wenige Minuten anfühlen. Das Vergessen von Raum und Zeit während dem Flow ist, wie die Wissenschaft vermutet, ein Resultat der Speicherkapazität unseres Gedächtnisses, genauer unseres Arbeitsgedächtnisses. Das Arbeitsgedächtnis ist vergleichbar mit dem Arbeitsspeicher eines Computers, in dem Inhalte kurzzeitig gespeichert werden und dann entweder weiterverarbeitet oder gelöscht werden. Unser Arbeitsgedächtnis kann ungefähr fünf bis neun Inhalte gleichzeitig speichern. Wenn unser gesamter Fokus auf der Aufgabe liegt, fehlt uns demnach die Kapazität, uns mit äußeren Reizen, die uns möglicherweise ablenken würden, zu beschäftigen. Das Nicht-Verarbeiten äußerer Reize aus der Umwelt führt dazu, dass wir Zeit und Raum vergessen und die Stunden nur so verfliegen.
Merkmale des Flow
Mihály Csíkszentmihályi definierte sechs Merkmale des Flow:
Konzentration und Fokus
Während des Flow-Zustandes sind wir hochkonzentriert, unsere ganze Aufmerksamkeit ist auf die Aufgabe gerichtet und wir blenden unsere Umgebung aus.
Klare Ziele und Kontrolle
Wir haben ein klares Ziel vor Augen, im Kontext der Arbeit könnte das das Lösen eines Problems oder die Ausführung einer Aufgabe sein. Wir haben das Gefühl, alles unter Kontrolle zu haben.
Abwesenheit von Grübeln und Selbstkritik
Nicht nur ablenkende Reize aus der Umwelt blenden wir aus, auch innere Faktoren, die uns ablenken können, werden unterdrückt. Während Überforderung häufig mit negativen und selbstkritischen Gedanken verbunden ist, steht beim Flow die Aufgabe voll und ganz im Vordergrund.
Veränderung des Zeitgefühls
Wie bereits erwähnt, ist ein wichtiges Element des Flow der Verlust beziehungsweise die Veränderung des Zeitgefühls.
Veränderung des Bewusstseins
Im Flow kann es passieren, dass uns der Bezug zu uns selbst abhandenkommt, Grübeleien, Sorgen und Ängste treten in den Hintergrund oder verblassen zur Gänze. Viele Menschen, die Sorgen haben, kennen das Gefühl, wenn beispielsweise beim Sport für ein paar Stunden abgeschaltet werden kann.
Belohnung durch die Aufgabe an sich
Während des Flow wird die Aufgabe als sinnhaft und erfüllend empfunden. Wenn die Passung zwischen Aufgabenschwierigkeit und Fähigkeit suboptimal ist und somit in Überforderung oder Langeweile resultiert, motivieren wir uns häufig durch externe Reize wie beispielsweise Bezahlung. Im Flow hingegen wird die Tätigkeit an sich als Belohnung wahrgenommen.
Das Flow-Erlebnis ist eine faszinierende Erfahrung, die uns ermöglicht, unser volles Leistungspotential auszuschöpfen. Man kann Flow nur schwer erzwingen oder künstlich erzeugen. Hauptsächlich hängt das Auftreten des Leistungsrausches von den eigenen Fähigkeiten und der Schwierigkeit der Aufgabe beziehungsweise der Aktivität ab. Doch auch das Setzen klarer Ziele und das Schaffen eines ungestörten Arbeitsplatzes, der tiefgreifende Konzentration zulässt, können dazu beitragen, in den Flow einzutauchen.
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