Intelligenz: Was ist das eigentlich und wie wird es gemessen?

Wüfel auf den I und Q steht
© dmitrydemidovich - 123rf.com | Intelligenz und emotionale Intelligenz

Die Bedeutung des Intelligenzquotienten (IQ) ist den meisten Menschen zumindest in groben Zügen bekannt. Seit Jahrzehnten forscht die Wissenschaft an geeigneten Tests, um unser kognitives Leistungsvermögen, also unsere Intelligenz, so genau und objektiv wie möglich messen zu können.

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Seit einigen Jahren ist ein sehr ähnlicher Begriff am aufsteigenden Ast: die emotionale Intelligenz. Der EQ (emotionaler Intelligenzquotient) einer Person soll Auskunft über die emotionalen Kompetenzen einer Person geben. Was die beiden Konzepte verbindet, wo ihre Unterschiede liegen und was sie genau bedeuten, erfahren Sie hier.

Was ist Intelligenz?

Es gibt keine einheitliche Definition von Intelligenz. Über die Jahrzehnte wurden unzählige Modelle vorgestellt, die eine Definition liefern sollten. Bis heute ist sich die Wissenschaft jedoch uneinig, welche kognitiven Fähigkeiten unter den Begriff fallen und welche nicht. Drei Bestandteile, die in den meisten Definitionsversuchen zu finden sind, sind Problemlösen, Entscheidungsfindung und abstraktes Denken.

Intelligenz wird häufig in zwei Kategorien aufgeteilt, die fluide und die kristalline Intelligenz. Unter fluider Intelligenz versteht man die kulturunabhängige geistige Leistungsfähigkeit. Kulturunabhängig heißt in diesem Fall, dass die Aufgaben nicht von Sprachniveau, Wissenstand oder ähnlichem beeinflusst werden dürfen. Räumliches Vorstellungsvermögen zählt beispielsweise zur fluiden Intelligenz. Kristalline Intelligenz beschreibt Fähigkeiten, die mit Vorwissen oder Erfahrung zu tun haben, wie zum Beispiel einen großen Wortschatz zu besitzen.

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Wie funktionieren Intelligenztests?

Der Wissenschaftler Edwin Boring formulierte 1923 den berüchtigten Satz „Ein Intelligenztest misst das, was ein Intelligenztest misst“.  Damit wollte er die Schwierigkeit verdeutlichen, die verschiedenen Aspekte, die zur Intelligenz gezählt werden können, in einen Test zu verpacken. Mittlerweile gibt es jedoch Tests, die sich in der Praxis bewährt haben und den kognitiven Leistungsstand einer Person relativ genau widerspiegeln können. Hiermit sind Tests gemeint, die von geschultem Fachpersonal durchgeführt oder vorgelegt werden, kostenfreie Intelligenztests im Internet liefern in der Regel stark verzerrte Ergebnisse.

Der Durchschnitts - IQ wird immer wieder an die Gesamtbevölkerung angepasst und liegt bei 100 Punkten. Wer 15 Punkte mehr oder weniger hat, ist überdurchschnittlich beziehungsweise unterdurchschnittlich intelligent. Ab 130 Punkten spricht man von einer Hochbegabung. Es muss festgehalten werden, dass Intelligenztests in den höheren Punktebereichen immer ungenauer werden.

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Was ist emotionale Intelligenz?

Der Begriff der emotionalen Intelligenz wurde 1990 von den Wissenschaftlern John D. Mayer und Peter Salovey vorgestellt. Unter dem Begriff wird die Fähigkeit verstanden, die eigenen sowie fremde Gefühle korrekt wahrnehmen zu können, empathiefähig zu sein und die eigenen emotionalen Zustände regulieren zu können.

Der Begriff der emotionalen Intelligenz erlangte Bekanntheit in der breiten Masse durch den klinischen Psychologen und Wissenschaftsjournalisten Daniel Goleman und sein Buch „EQ. emotional intelligence“. Bis heute ist sich jedoch die Wissenschaft uneinig, ob emotionale Fähigkeiten als Form von Intelligenz anzusehen sind oder ob die Bezeichnung irreführend ist. Einige ExpertInnen sind der Meinung, dass Intelligenz sich grundsätzlich auf kognitive Fähigkeiten bezieht und emotionale Fähigkeiten ein anderes Konzept darstellen. Oft wird alternativ der Begriff der Emotionsregulation verwendet.

Ob emotionale Fähigkeiten eine Form der Intelligenz darstellen, sei nun einmal dahingestellt. Was sich in Untersuchungen jedoch zeigen lässt ist, dass sowohl Intelligenz als auch emotionale Intelligenz beziehungsweise Emotionsregulation große Faktoren in puncto Erfolg und Karriere darstellen können. Wer ausgeprägte kognitive/emotionale Fähigkeiten besitzt, wird tendenziell mehr Erfolg in der Karriere, bessere Beziehungen und mehr Gesundheit und Wohlbefinden haben. 

Unabhängig davon, ob es sich um eine Form der Intelligenz handelt oder nicht, lässt sich also getrost sagen, dass sowohl kognitive als auch emotionale Fähigkeiten von großer Bedeutung sind, wenn es um den Lebenserfolg geht. Es darf jedoch nicht außer Acht gelassen werden, dass auch andere Faktoren wie Bildung und Einkommen eine große Rolle spielen.

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