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Feelgood Management in Unternehmen – Firlefanz oder Erfolgsgarant

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© berwis/ pixelio.de | Ist es wichtig, während der Arbeit gut gelaunt zu sein?

Bereitgestelltes Obst, freie Getränke und eine Karte zum Geburtstag – was früher Chef- bzw. Assistentensache war, erledigt heutzutage immer öfter ein Feelgood Manager. Wir klären auf, was es damit auf sich hat und stellen zwei Leute vor, die bereits in diesem Bereich arbeiten.

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Feelgood Management klingt hochgestochen und wird häufig als überflüssig belächelt. Wir zeigen was tatsächlich hinter dem Trend steckt und wie es ist, als Feelgood Manager zu arbeiten.

Feelgood Management als Erfolgsfaktor

Feelgood Management wird für Unternehmen ein zunehmend wichtiges Thema. Dabei stehen nicht nur kleine Aufmerksamkeiten wie Freigetränke auf der Agenda von Feelgood Managern – vor allem eine positive Beeinflussung der Atmosphäre und eine Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen und dessen Erfolg sind deren Kernaufgaben.

Dabei wird vor allem die Motivation der Angestellten gestärkt, denn wer sich wohlfühlt arbeitet gerne und bringt dadurch mehr Leistung. Darüber hinaus wird durch die Feelgood Arbeit die Unternehmenskultur maßgeblich geprägt.

Gemeinsame Kinoabende, Sportgruppen, Firmenbands, Feiern oder klassische Teambuilding-Aktivitäten fördern das Miteinander unter den Mitarbeitern. Man arbeitet nicht mehr nur für den Chef, sondern auch für sich selbst und sein Team.

Aufgaben eines Feelgood Managers

Ein klar abgestecktes Aufgabengebiet gibt es nicht – der Feelgood Manager ist Mädchen-für-alles, Streitschlichter, Animateur und bei Bedarf die Schulter zum Ausweinen. Kurz gesagt: Eine zentrale Anlaufstelle für die Angestellten.

Wohlfühlen am Arbeitsplatz beginnt bei frischem Obst und endet beim Beistand im Gespräch mit dem Vorgesetzten. Die Aufgaben eines Feelgood Managers sind vielseitig und abwechslungsreich, eines sind sie aber ganz bestimmt nicht: langweilig!

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Neumodischer Trend oder tatsächlicher Erfolgsgarant?

Der Job des Feelgood Managers findet erst langsam seinen Weg aus den USA nach Europa. Hierzulande findet man diese Position bisher hauptsächlich in IT-Unternehmen und Start-ups. Viel zu oft wird diese Stelle belächelt und als überflüssig abgetan. Schließlich sollen die Angestellten arbeiten und nicht in der Kaffeeküche Ideen für die nächste Weihnachtsfeier austauschen.

Oft hält sich hartnäckig die Annahme, dass Mitarbeiter, die viel Spaß bei der Arbeit haben, zu wenig und ineffizient arbeiten. Das genaue Gegenteil ist der Fall: Wer sich am Arbeitsplatz wohlfühlt und Spaß an der Arbeit hat, arbeitet effizienter und trägt somit zum Unternehmenserfolg bei. Wer morgens gerne zur Arbeit geht und merkt, dass die eigene Leistung wertgeschätzt wird, freut sich wenn das Unternehmen durch die eigene Arbeit noch erfolgreicher wird.

Unternehmen mit Feelgood Management

Mag. Fred Gratzer ist bei willhaben.at der „Corporate Culture Coordinator“. Er selbst findet den Begriff „Feelgood Manager“ für seinen Tätigkeitsbereich zu kurz gegriffen. Sein Aufgabenfeld erstreckt sich von klassischen HR-Aufgaben bis hin zur Förderung der Unternehmenskultur.

Seine Aufgaben sind vielfältig: Onboarding für neue Mitarbeiter, Unterstützung im Recruiting oder das Planen von Mitarbeiter-veranstaltungen sind nur einige davon.
Der Erfolg seiner Tätigkeit zeigt sich vor allem in den Ergebnissen von Mitarbeiterumfragen und den positiven Bewertungen auf kununu.com. Darüber hinaus ist die Teilnahme bei Firmenevents sehr hoch, was darauf rückschließen lässt, dass sich die Mitarbeiter wohlfühlen und gerne bei willhaben.at arbeiten.

Mag. Fred Gratzer wünscht sich, dass viele Unternehmen auf diesen Trend aufspringen und viel für die eigenen Mitarbeiter tun. „Denn glückliche Mitarbeiter sind aus meiner Sicht entscheidend für den Unternehmenserfolg“, so Gratzer.

Amanda Kühling ist bei foodora für das Wohlbefinden der Mitarbeiter verantwortlich. Als Office- und Feelgood Managerin hat sie immer ein offenes Ohr für die Angestellten - und für den Fall der Fälle auch eine Kopfschmerztablette in der Schublade. Im Rahmen ihrer Tätigkeit stellt sie Freigetränke zur Verfügung und bietet Yoga als sportlichen Ausgleich im Büro an. Darüber hinaus unterstützt sie die HR-Abteilung und hilft bei der Organisation von Teamevents.

Amanda Kühling findet, dass sich für kleinere Unternehmen die Kombination aus Office- und Feelgood Management anbiete, da man dadurch eine zentrale Anlaufstelle für die Mitarbeiter schaffe. Sie meint außerdem, dass es wichtig sei, sich als Unternehmen um seine Mitarbeiter zu kümmern, um sie langfristig zu halten und die Fluktuation gering zu halten.

In Zeiten in denen Unternehmen viel bieten müssen, um qualifizierte Kräfte langfristig zu halten, eine sicherlich zukunftsweisende und lohnenswerte Perspektive.

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Monika

06. April 2020 - 10:43 Uhr

Spannender Artikel, dem ich als Ergänzung und Schärfung zum Berufsprofil Feelgood Manager das Buch Feelgood Management mit Tipps für Führung und Mitarbeiter sowie Praxisbeispielen aus Unternehmen empfehlen kann. Blick ins Buch: https://goodplace.org/feelgood-management-buch/

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Barbara

26. April 2019 - 15:51 Uhr

Das und noch viel, viel mehr sollten die Aufgaben des Feelgoodmanagers sein, Feedback-, Fehler-, Willkommens-, Abschieds- und Meetingkultur, Wissensmanagement und ein Blick auf die Talente und Kompetenzen. Ein "Verbockt"- oder "Versemmelt"-Event hilft allen, auf dem Weg zu einer guten Fehlerkultur.

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