Messe Wien
Bräuche zur Hochzeit: Polterabend und Hochzeitstag
Hochzeitsbräuche in Österreich
In Österreich existieren vor allem in den ländlichen Gegenden einige spezielle Sitten und Bräuche zum Polterabend und Hochzeitstag.
Der Polterabend - Zerbrochenes Porzellan gegen böse Geister
Vor allem in ländlichen Gegenden werden Hochzeiten in großem Stil zelebriert und da dürfen natürlich diverse Rituale nicht fehlen. Um böse Geister und Dämonen den Garaus zu machen, wird seit vorchristlichen Zeiten der Polterabend gefeiert. Früher fand er am Tag vor der Hochzeit statt, wobei Braut und Bräutigam noch zusammen feierten. Sinn des Polterabends ist es, möglichst viel Lärm zu machen, um das Böse zu verschrecken und dafür wird am besten altes Porzellangeschirr zerbrochen.
Mit Pauken und Trompeten zum Hochzeitstag
Der Hochzeitstag beginnt traditionellerweise mit dem Wecken der Braut. Dabei versammelt sich eine Gruppe von Freunden oder sogar ein ganzes Blasorchester vor dem Haus der Braut und weckt diese mit lautem Lärm. Dieser soll gewissermaßen den neuen Lebensabschnitt "einläuten" und außerdem böse Geister vertreiben.
Die Maut zum gemeinsamen Weg
Auf dem Weg zu den Feierlichkeiten könnten die Hochzeitsgäste Zeugen des sogenannten "Staunganziagn" werden. Dabei konstruiert eine Gruppe von Kinder und Jugendlichen mit Seilen und Schnüren eine Art Hindernis. Damit die Hochzeitsgesellschaft dieses überwinden kann, muss jeder der Gäste einen "Zoll" zahlen.
Das Strumpfband läutet das Ende des Junggesellenlebens ein
Dass die frischvermählte Braut den Brautstrauß wirft und die Glückliche, die ihn fängt als nächstes vor dem Altar treten wird, ist wohl jedem bekannt. Weniger prominent dürfte dafür jener Brauch sein, bei dem die Braut ihr (meistens blaues) Strumpfband abzieht und den männlichen Junggesellen zuwirft. Derjenige, der in auffängt, wird demnach ebenfalls der nächste sein, der heiratet.
Zusammenhalt fürs Eheglück
Auch nach der Trauung wartet oft ein Hindernis: Ein Baumstamm auf zwei Sägeblöcken muss vom Brautpaar durchgesägt werden, dabei dürfen aber die Trauzeugen mithelfen. Während der Feierlichkeiten nach der Trauung wird oft das sogenannte "Kranzlabtanzen" abgehalten. Die Braut wird dabei mit Schürze, Kopftuch, Besen und Schaufel ausgestattet. Dann werfen die Gäste Kleingeld auf den Boden und das Brautpaar muss dieses einsammeln. Dieses Spiel soll den Zusammenhalt der Eheleute symbolisieren.
In Österreich noch immer gängiger Brauch ist auch das Brautstehlen. Dabei "entführen" die Angehörigen der Braut diese in ein Lokal. Nachdem der Bräutigam seine abgängige Liebste endlich ausfindig machen konnte, muss er die Rechnung übernehmen.
Hochzeitsbräuche in anderen Kulturen
Im Folgenden wollen einen kurzen Blick auf Hochzeitsbräuche in anderen Kulturen werfen, insbesondere die islamischen und jüdischen Traditionen.
Islamische Hochzeitsbräuche
Während es in vergangen Zeiten gängig war, dass die Braut von ihrer Familie mit einer Mitgift ausgestatten wurde, verhält es sich in islamischen Kulturen genau umgekehrt. Dort wird der Braut eine sogenannte Mahr überreicht. Traditionellerweise übergibt der Gatte seiner frischvermählten Angetrauten am Morgen nach der Hochzeitsnacht seine Mitgift, die aus Geld, aber auch aus anderen wertvollen Dingen bestehen kann.
Geschenkübergabe mit Moderator
Die Übergabe der Geschenke der Hochzeitsgäste wird aufwendig zelebriert: Während sich die Gäste in einer Schlange vor dem Brautpaar versammelt und nacheinander die Gaben – meist Schmuck oder Geld – überreicht werden, kommentiert ein Entertainer das Geschehen.
Henna als Brautschmuck
In vielen orientalischen Ländern ist es auch Brauch, die Füße und Hände der Frau mit Henna zu bemalen, um böse Blicke abzuwenden und Fruchtbarkeit und Glück im Eheleben zu garantieren. Bei türkischen Hochzeiten trägt die Braut manchmal es rotes Band um ihre Hüfte. Dieses ist Symbol für ihre Jungfräulichkeit.
Hochzeitszeremonie in jüdischen Kulturen
In jüdischen Kulturen wird, ähnlich wie in muslimischen Kulturen, vor der Ehe eine Art Ehevertrag, die Ketubba, aufgesetzt, der die Rechte der Eheleute beschreibt und die finanzielle Zukunft der Braut absichert. Dieser wird vor der Zeremonie vom Bräutigam unter der Aufsicht eines Rabbiners unterschrieben. Mindestens 24 Stunden vor der Trauung sollte das Brautpaar getrennt voneinander verbringen. Die Trauung findet unter einer Chuppa, einer Art Stoffdach statt, die ein Symbol für das Zuhause des Brautpaars ist. Nach der Vermählung durch den Rabbiner trinken Braut und Bräutigam Wein aus einem Glas, das anschließend vom Ehemann zertreten wird.
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