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Sigmund Freud

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Diesseits des Lustprinzips Freud und die Folgen ist der teils humoristische Versuch Sigmund Freuds Schriften und seine Biografie für das Theater nutzbar zu machen. Ab 15.01. im Schauspielhaus.

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Sigmund Freud

Diesseits des Lustprinzips Freuds und die Folgen - Sigmund Freud in der Popkultur 

von 15. Jänner bis 28. März im Schauspielhaus Wien 

Der große Erfolg von  Die Strudlhofstiege  nach Heimito von Doderer veranlasste zehn RegisseurInnen sich mit dem Leben und Werk eines Mannes zu beschäftigen, dessen einstige Ordination sich in unmittelbarer Nähe zum Schauspielhaus befand und noch heute befindet: Sigmund Freud.
Freud hat längst Einzug in die Popkultur genommen und ist zu einer Ikone zwischen Akademismus und Trivialisierung geworden.
 
Diesseits des Lustprinzips Freud und die Folgen (10) (szenischen Recherche) wird der Versuch gestartet, Freuds Schriften und seine Biografie – als Gründer der Psychoanalyse - für das Theater nutzbar zu machen. Natürlich gilt für jede Folge: Die Sitzung ist nach 50 Minuten beendet!

Mit: Christian Dolezal, Veronika Glatzner, Marion Reiser, Johannes  Zeiler

Beginn: jeweils 21 Uhr

1. Folge: Kokain (1873-1884), Regie: Daniela Kranz 15., 16., 17. Jänner
Durch spektakuläre Forschungsergebnisse  „die Welt in Atem halten“ , das ist das Ziel des jungen Freud. Am Anfang seiner Karriere steht die Droge: Kokain, d.h. deren Einnahme und Erforschung. Der Durchbruch als Wissenschaftler scheint für Sigmund Freud zum Greifen nah womit auch der Weg zum Weltruhm offen zu stehen scheint; doch das Privatleben kommt ihm dazwischen?!

2. Folge: Hysterie (1885-1894), Regie: Christian Winkler 22., 23., 24. Jänner
Studienaufenthalt in Paris. Freud studiert allerdings nicht „la vie en rose“ in den Folies Bergère, sondern die Methode der  Hypnose und deren Anwendung zur Heilung von Hysterie  im Hôpital Salpêtrière. „Theater oder Krankheit?“, diese Frage versucht Freud zu beantworten und entdeckt bei seinen Studien den Zusammenhang von Psyche und Physis, d.h. die Verbindung zwischen seelischem und körperlichem Leid. Infolgedessen legt Sigmund Freud das  Fundament für die Entwicklung der Psychoanalyse.

3. Folge: Traum (1895-1900), Regie: Eva-Maria Baumeister 29., 30., 31. Jänner
Grinzing, 1895. Freud träumt im Kurhotel Bellevue den  Traum von „Irmas Injektion“  und analysiert diesen. Er entdeckt in der Traumdeutung „die via regia zur Kenntnis des Unbewussten im Seelenleben“. Die von Sigmund Freud angewandte therapeutische Methode der Hypnose wird von der freien Assoziation abgelöst und der Begriff der  „Psychoanalyse“  manifestiert sich. 1899 schreibt Freud das letzte Kapitel des Werkes, das ihn endlich berühmt machen sollte:  „Die Traumdeutung“.

4. Folge: Witz (1901-1905), Regie: Simon Solberg 5., 6., 7. Februar
Freud befindet sich in einer „splendid isolation“: Die Anerkennung seiner wissenschaftlichen Kollegen für „Die Traumdeutung“ bleibt aus. Mit  „Der Witz und seine Beziehung zum Unbewussten“  reagiert Freud auf den Vorwurf, dass in seiner Traumdeutung nur schlechte Witze vorkämen und seine ganze Theorie quasi ein Witz sei. In dieser Folge dringen wir in die Untiefen des Humors vor und erforschen die Techniken und Wirkungen des Witzes.

5. Folge: Sex (1905-1912), Regie: Andrea Udl 12., 13., 14. Februar
Ein Skandal. Freud bricht mit seinen  „Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie“ , in denen er den Zusammenhang bestimmter neurotischer Symptome mit Störungen der psychosexuellen Entwicklung untersucht, Tabus und wird infolgedessen von vielen Kollegen als pornografischer Schriftsteller denunziert. Zu seinem 50. Geburtstag erhält Freud eine Medaille, die Ödipus und die Sphinx zeigen und deren Inschrift ein Zitat aus dem  König Ödipus  von Sophokles enthält: „Er löste das berühmte Rätsel und war ein gar mächtiger Mann“.

6. Folge: Tabu (1913-1918), Regie: Bastian Kraft 26., 27., 28. Februar
Auf dem Konstantinhügel, im Wiener Prater, wird ein Fest gefeiert, ein „Totemfest“, welches die Wiener Psychoanalytiker zum Erscheinen von Freuds  „Totem und Tabu“  veranstalten. Freud selbst bezeichnet sein Werk als „wissenschaftlichen Mythos“ und will damit die „letzten Wurzeln“ des Tabus freilegen. Sigmund Freud macht sich 1917 Hoffnungen auf den Nobelpreis, doch vergeblich. Der Erste Weltkrieg geht zu Ende und zu Freuds Leid verliert dieser sein ganzes in österreichischen Staatspapieren angelegtes Vermögen.

7. Folge: Es (1919-1923), Regie: Nora Schlocker 5., 6., 7. März
Höhen und Tiefen im Berufs- sowie Privatleben: die Geburt mehrerer Enkelkinder, der Tod seiner Tochter Sophie, die Verleihung des Professorentitels. André Breton, Arthur Schnitzler und Lou Andreas-Salomé gehören zu den Besuchern in der Berggasse. 1923, als bei Freud erste Zeichen eines Mundhöhlenkrebses entdeckt werden, erscheint  „Das Ich und das Es“ . Das „Es“: die tiefste Schicht in Freuds Theorie des psychischen Apparats. Seine Inhalte sind unbewusst, teils ererbt, teils erworben. Das „Es“ bildet den Trieb-Pol der Persönlichkeit, ist das Hauptreservoir der psychischen Energie und steht in ständigem Konflikt mit dem „Ich“ und dem „Über-Ich“. Das „Es“ als ein Ort des Chaos, zu dem wir keinen direkten Zugang haben. Oder doch?

8. Folge: Komplex (1924-1927), Regie: Clara Topic-Matutin 12., 13., 14. März
Wer kennt ihn nicht oder hat nicht schon von ihm gehört, dem  „Ödipuskomplex“?!  Doch da gibt es noch etliche weitere Komplexe, wie den „Kastrationskomplex“, „Vaterkomplex“, „Bruderkomplex“, „Mutterkomplex“, „Elternkomplex“, …. Fest steht jedoch, laut Freud: der Komplex entsteht auf der Grundlage der zwischenmenschlichen Beziehungen der Kindheitsgeschichte und kann alle psychologischen Ebenen strukturieren, sprich Emotionen, Haltungen, Verhaltensformen. Seit 1925 kann man dies alles und noch mehr in Freuds Bänden  „Die Gesammelten Schriften“  einfach nachlesen. Außerdem wird die erste Freud-Biografie veröffentlicht und die Freudsche Theorie verfilmt: Die UFA versucht Freud zur Mitarbeit an G.W. Pabsts Drehbuch zu „Geheimnisse einer Seele“ zu bewegen, doch Freud lehnt ab.

9. Folge: Penis (1928-1930), Regie: Kevin Rittberger 19., 20., 21. März
Der  „Penisneid“  ist das, laut Freud, grundlegende Element der weiblichen Sexualität und treibende Kraft ihrer Dialektik. Die pathologischen oder sublimierten Formen des Penisneids beschäftigen Freud bis zum Ende seiner wissenschaftlichen Karriere. Eine andere Form der menschlichen Triebe, nämlich den Aggressionstrieb, untersucht Sigmund Freud in  „Das Unbehagen in der Kultur“ , das 1930 publiziert wird. Ein überaus schweres Jahr für Freud: er muss aufgrund eines Herzanfalls das Rauchen einstellen, seine Mutter stirbt und er wird „im Nobelpreis endgültig übergangen“.

10. Folge: Verdrängung (1931-1939), Regie: Jan-Christoph Gockel 26., 27., 28. März
Die  „Verdrängung“ , eine Abwehrtechnik, eine Operation, bei der das Subjekt (der Mensch) versucht, mit einem Trieb zusammenhängende Vorstellungen in das Unbewusste zurückzustoßen oder dort festzuhalten. Den Menschen Freud, aber auch seine Theorie zu „verdrängen“, das versuchten die Nationalsozialisten, als sie Freuds Werke mit der Parole „Gegen die Seelen zerstörende Überschätzung des Sexuallebens und für den Adel der menschlichen Seele“ 1933 in Berlin verbrennen. 1938 emigriert Sigmund Freud nach London, wo er 1939 stirbt.

Kartenvorverkauf: Tel.: 317 0101-18 oder [email protected]
Tagekassa: Mo - Fr (werktags): 16-18 Uhr, Abendkassa: 2 Std vor Vorstellungsbeginn. Kartenbestellung auch über die Schauspielhaus-Homepage möglich.


Sigmund Freud Museum: Mehr über Sigmund Freud und die Psychoanalyse erfahren; in Sigmund Freuds ehemaligen Wohn- und Arbeitsräumen in der Berggasse 19, 1090 Wien. Es erwarten Sie originale Einrichtungsgegenstände, eine Dokumentation zu Leben und Werk des Begründers der Psychoanalyse und die  Sonderausstellung Ferdinand Schmutzer:  Freud und seine Zeit im Porträtwww.freud-museum.at

Quelle/Foto: Schauspielhaus Wien GmbH
Porzellangasse 19, 1090 Wien
Tel: +43 1 317 01 01 11
www.schauspielhaus.at

Theaterkarten / Kartenbestellung / Tickets: www.viennaticket.at 

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