Vorsorgeimpfungen: Auffrischung, Impfkalender und Impfstellen

Kleinkind, dessen Rücken dem Betrachter zugewandt ist und das geimpft wird
© Shutterstock | Wichtig für Schulkinder, Säuglinge und Kleinkinder: Vorsorgeimpfungen – Schützen Sie Ihre Kinder vor Krankheiten!

"Was? So lange ist's her?", hat mich letztens ein Patient erstaunt gefragt. Er konnte nicht glauben, dass seine letzte Zeckenimpfung bereits zehn Jahre zurücklag. Wer seine Impftermine und die Auffrischung seiner Vorsorgeimpfungen gegen Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Kinderlähmung, Hepatitis A und Hepatitis B im Auge behalten will, der kann den Impfkalender konsultieren. Neben Informationen zur Auffrischung der Zeckenimpfung und Co. und den Adressen von Impfstellen in Wien finden Sie hier auch den Link zum Impfkalender!

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Ab zur Auffrischung!

Vielen Erwachsenen ist oft nicht bewusst, dass der Impfschutz gegen gefährliche Infektionskrankheiten wie Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Kinderlähmung, Hepatitis A nicht ein Leben lang hält, sondern regelmäßig aufgefrischt werden muss. Impfungen wie die genannten sollten alle zehn Jahre und ab dem 60. Lebensjahr alle fünf Jahre aufgefrischt werden. Durch Impfen sind diese Infektionskrankheiten, die mit schwerwiegenden Komplikationen einhergehen, zu Dauerschäden führen oder sogar tödlich enden können, vermeidbar.

Impfkalender zur rechtzeitigen Auffrischung

Vom obersten Sanitätsrat wird jährlich ein Impfkalender erarbeitet. Je nachdem, ob es sich um Erwachsene handelt oder ob Schulkinder oder Säuglinge und Kleinkinder geimpft werden sollen, sieht der Impfkalender anders aus. 

Impfungen für Kinder und Schüler in Wien

Bis zum Ende des Pflichtschulalters werden für Schulkinder in Wien die vom Obersten Sanitätsrat empfohlenen Impfungen in der Schule kostenlos angeboten. Die Schulärzte organisieren in Absprache mit der Schuldirektion den Impftermin. Eltern oder Erziehungsberechtigte werden über diese Gratis-Aktion rechtzeitig von der Schule schriftlich verständigt und müssen ihre Einwilligung erteilen. Sollte ein Kind den vorgesehenen Impftermin in der Schule versäumt haben, besteht immer noch die Möglichkeit, die jeweilige Impfung kostenlos in einer der öffentlichen Impfstellen der Magistratsabteilung 15 durchführen zu lassen. Beim Hausarzt hingegen ist das Impfen kostenpflichtig.

Vorsorgeimpfung par excellence: Die Zeckenimpfung

Von Beginn der warmen Jahreszeit bis in den späten Herbst herrscht wieder Zeckenalarm und die lauernde Gefahr der Zeckenerkrankung, der sogenannten FSME oder Frühsommer-Meningoenzephalitis. In diesem Zeitraum ist der Impfstoff für Vorsorgeimpfungen, der vor 30 Jahren in Österreich entwickelt wurde, in den Apotheken verbilligt erhältlich, die Krankenkasse leistet einen Zuschuss zur Zeckenimpfung, der direkt beim Kauf in Abzug gebracht wird. Die Impfung führt in diesem Fall der praktische Arzt durch. Der Impfstoff ist aber unabhängig von der jährlichen Impfaktion auch in den Impfstellen der Magistratsabteilung 15 - Gesundheitswesen und Soziales vorrätig. Dort wird während des ganzen Jahres die Zeckenimpfung von Ärzten durchgeführt.

Im Jahr 2005 war eine immer noch traurige Opferbilanz von 100 FSME Erkrankungen und drei Todesfällen zu beklagen. Durch konsequente Information und Aufklärung ist die regelmäßige Zeckenimpfung als Vorsorgeimpfung für die meisten Österreicher jedoch schon obligat. Jeder sollte sich dessen bewusst sein, dass die Impfung den einzig möglichen Schutz vor einer FSME Erkrankung gewährleistet, eine Impfung "danach" ist nicht möglich.

Vorsorgeimpfungen: Von D wie Diphtherie über K wie Keuchhusten und Kinderlähmung bis T wie Tetanus

Impfung gegen Diphtherie

Diphtherie ist in Österreich seit 1977 nicht mehr aufgetreten, jedoch in letzter Zeit vermehrt in osteuropäischen Ländern, wodurch auch für Österreich eine latente Gefahr besteht. Die Ansteckung erfolgt meist als Tröpfcheninfektion und führt zu Entzündungen im Nasen-Rachenraum. Komplikationen und bleibende Schäden können Entzündungen des Herzmuskels und der Niere sowie Lähmungen hervorrufen.

Tetanus

Bei Tetanus, auch als Wundstarrkrampf bezeichnet, erfolgt die Ansteckung durch Verletzungen, manchmal durch kleine, kaum merkbare Wunden. Muskelkrämpfe, die auch die Atemmuskulatur betreffen können, sind die Folge. Auch heute noch sterben 20 bis 30 Prozent der Erkrankten an dieser Infektion.

Impfung gegen Keuchhusten

Keuchhusten ist zwar besonders im Säuglingsalter gefährlich, jedoch Erwachsene, deren Impfschutz nicht mehr besteht, können durch Tröpfcheninfektion angesteckt werden. Als Komplikationen können Lungen- und Mittelohrentzündungen, schwere Bronchitis und sogar Schädigungen des Gehirns auftreten.

Kinderlähmung

Die Kinderlähmung ist schon seit Jahrzehnten in hoch entwickelten Industrieländern nicht mehr aufgetreten. Diese Viruserkrankung existiert in Österreich seit Einführung der Schluckimpfung im Jahre 1961 nicht mehr.Ursprünglich war die Verbreitung weltweit. In vielen Entwicklungsländern des asiatisch- afrikanischen Raumes kommt die Kinderlähmung auch heute noch vor und kann jederzeit von Reisenden eingeschleppt werden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) appelliert an weltweite Impfmaßnahmen, um diese Erkrankung auszurotten. Anfangssymptome sind Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Verdauungsstörungen. Zunächst vermehrt sich das Virus im Darm und kann über die Blutbahn das Nervensystem schädigen. Dadurch können Lähmungen auftreten - etwa in einem von hundert Fällen.

Vorsorgeimpfungen: So geht's Hepatitis A und Hepatitis B an den Kragen

Hepatitis A 

Hepatitis A ist eine Viruserkrankung, im Zuge derer nach einigen Tagen Gelbsucht entsteht. Begleitet von Fieber, Übelkeit und Erbrechen kann sich diese Infektion bei Erwachsenen zu einer schweren und länger anhaltenden Krankheit entwickeln. Die Ansteckung erfolgt hauptsächlich in südlichen Ländern, tropischen Gebieten und Ländern mit geringem Hygienestandard. Bei fehlender Wasser-, Abwasser- und Abfallhygiene erfolgt die Übertragung meist durch verunreinigtes Wasser, Eiswürfel oder Nahrungsmittel. Sie ist weiters durch den Verzehr von Meerestieren, besonders Muscheln, Austern und Krebstieren, aber auch Milch, kaltes Fleisch und anderen Speisen möglich. Dauerschäden treten nicht auf.

Hepatitis B

Hepatitis B wird durch Blut und andere Körperflüssigkeiten von Erkrankten und Virusträgern übertragen. Weitere Ansteckungsgefahren sind Bluttransfusionen, unsterile Spritzen, Nadeln, Drogenmissbrauch, Tätowierungen und Piercing sowie ungeschützte Sexualkontakte. Frauen, die Virusträgerinnen sind, infizieren ihre Kinder vor oder während der Geburt. Die fulminante Hepatitis B ist eine besonders ausgeprägte Leberentzündung und verläuft daher oft tödlich, da das Organ in kurzer Zeit völlig zerstört werden kann. Die chronische Hepatitis B befällt etwa fünf bis zehn Prozent der Erkrankten im Erwachsenenalter. In diesen Fällen wird die Leberentzündung chronisch und die Leber über einen langen Zeitraum immer mehr geschädigt. Es kommt zur Leberzirrhose. Personen mit chronischer Hepatitis B haben ein höheres Risiko, an einem Leberkarzinom zu erkranken.

Impfstellen: Wo werden Impfungen in Wien angeboten?

Magistratsabteilung 15 - Gesundheitswesen und Soziales

Nachmittagsimpfstelle 

  • 1030 Wien,Thomas Klestil Pl. 8/2 DO: 15 bis 17 Uhr, Tel.: +43 1 531 14 87626 

Abendimpfstellen

  • 10., Laxenburger Straße 43-47/ 2. Stock/ Zimmer 231, DO: 17 bis 19 Uhr, Tel.: +43 1 605 34 10283 
  • 21., Franz-Jonas-Platz 3/ Stiege 2/ 5. Stock, MO: 17 bis 19 Uhr, Tel.: +43 1 277 34 21285
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