Altern ohne Falten im Gesicht?

Landschaft im Herbst
© Péronne vd Ham/pixelio.de | Gegen das Altern: Wie Sie auch im Herbst des Lebens noch jung bleiben.
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Ist Altern unvermeidbar?

Wir zerbrechen uns den Kopf über Zeit: Zeit in der Arbeit, Zeit mit der Familie, Zeit mit Freunden – Wir denken so viel über Zeit nach, dass wir gar nicht merken, wie sie uns entgleitet. 

Nicht die Zeit an sich ist das Problem, doch irgendwann haben wir die Zeit eingeteilt und damit begann das Dilemma. Denn seither ordnet sie unseren Tagesablauf, lässt uns älter werden, Jubiläen feiern, Angst haben vor Falten und dem Tod. Sie lässt Dinge vergehen und neu entstehen. Aber haben Sie sich schon einmal gefragt, warum Körper und Geist verfallen und was Altern mit der Planetenbewegung zu tun hat?  

Altern – eine Entscheidung?

Man ist so alt, wie man sich fühlt.  An diesem Sprichwort ist etwas dran: Eine Managerin – Mitte 40 (!) – deren 16 Stunden Tagen vor einem Jahr ein jähes Ende gesetzt wurde, weil das Unternehmen pleite ging, schrieb kürzlich in einem Brief: 

„… obwohl ich alle Zeit der Welt habe, komme ich zu nichts, und bin mit meinen paar Aufgaben völlig überfordert… ich habe es nicht mal geschafft, ein einziges Buch in einem Jahr zu lesen… sogar mein Erinnerungsvermögen lässt nach… kurz gesagt, ich fühle mich steinalt.“   

So selbstironisch das klingen mag, sie meinte es sehr ernst.  Wie alt man sich fühlt hängt also nicht nur von der verstrichenen Zeit ab, sondern auch von der Lebenssituation – und vor allem – von der Lebenseinstellung

„Berichte niemals über Alter“, schreibt Mary Baker Eddy, eine Vordenkerin des 19. Jahrhunderts, und fügt hinzu, dass Zeittafeln „Verschwörer gegen Männlichkeit und Weiblichkeit“ seien; würde der Mensch nicht alles „Gute und Schöne bemessen und begrenzen, würde er mehr als siebzig Jahre genießen“ und seine Kraft und Frische bewahren und mit jedem weiteren Jahr zunehmend an Weisheit und Schönheit gewinnen.*

Ein altes aber gutes Beispiel (aus der medizinischen Zeitschrift The Lancet) ist das einer Engländerin, die das Zerbrechen ihrer Beziehung nicht verkraften konnte, und deshalb unter psychischen Störungen litt. Sie glaubte, in der Stunde zu leben, in der ihr Geliebter sie verlassen hatte, saß zu Hause und wartete auf seine Rückkehr. Sie war sich der voranschreitenden Zeit nicht bewusst und wurde somit auch nicht älter. Mit vierundsiebzig Jahren hielt man sie für eine Frau unter zwanzig. Es scheint also Vorteile zu haben, wenn man die Gedanken nicht ständig um sich selber und jede Falte kreisen lässt. Kann es also sein, dass Altern von unserem Denken abhängt?

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Zeitlos altern

Altersforscher kennen die biologischen Prozesse des Älterwerdens ziemlich genau, und mit verschiedensten medizinischen Methoden gelingt vielleicht bald die perfekte Illusion. Aber was wäre, wenn man der Zeit seine Qualitäten, Fähigkeiten und Vitalität nicht Schritt für Schritt abtreten und in einem immerwährenden Jetzt leben würde? Es ist klar, dass wir immer nur in der Gegenwart leben können, weder in der Vergangenheit, noch in der Zukunft. Man hat zwar die Fähigkeit, das Vorangegangene aufzuarbeiten und die Zukunft (bis zu einem gewissen Grad) zu planen, erleben kann ich jedoch immer nur den Augenblick. Und vielleicht ist das Phänomen Zeit ja ohnehin nicht so festgeschrieben wie wir das allgemein annehmen.

Das immerwährende Jetzt

In seinen neuesten Erkenntnissen lässt der populäre Kosmologe Stephen Hawking die klassische Vorstellung vom Urknall als einen streng abgegrenzten Beginn von Raum und Zeit fallen. Es gibt demnach keinen definitiven Startpunkt in der Geschichte des Universums, dessen Beginn ist vielmehr "randlos".  Ähnlich der Oberfläche einer Kugel, die zwar begrenzt ist, aber keinen definierten Ursprung aufweist; ein von Quanteneffekten durchsetztes Universum, in dem der Beobachter die Geschichte bestimmt und selbst die Wirkung ihrer eigenen Ursache nicht mehr sicher ist. 

Fazit

Ich werde es Ihnen ersparen, irgendwelche Ratschläge zu erteilen, wie man dem Altern gegensteuern kann, aber darüber nachzudenken, dass wahrscheinlich viel mehr von unseren Gedanken und unserer Lebenseinstellung abhängt, als wir für möglich halten, und dass wir vielleicht gar nicht in einem Raum-Zeit-Gefüge eingebettet sind, lohnt sich allemal.

*Wissenschaft und Gesundheit, ISBN 0-87952-145-7

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