Palais Esterhazy

Palais Esterhazy

Informationen über das Palais Esterhazy in Wien. Zu den wichtigsten Besuchern und Gästen zählte Joseph Haydn.

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Palais Esterházy an der Wallnerstraße

Sage und schreibe 14 Häuser waren es, die ursprünglich auf dem Grundstück des heutigen Palais Esterházy standen. Sie alle kamen nach und nach in den Besitz der Familie Esterházy und wurden bereits mit Beginn des 16. Jahrhunderts so zusammen- und ein ganzes Jahrhundert später umgebaut, dass das Palais entstand, wie wir es heute kennen.

Zunächst erwarb 1612 durch Heirat der späteren Palatin Nikolaus die ersten beiden der Häuser. Sein Sohn Paul I., der erste Fürst, ließ an ihrer Stelle zwischen 1685 und 1695, vermutlich durch den Baumeister Francesco Martinelli, ein Palais errichten. Die dazugehörige Hauskapelle wurde 1699 geweiht. 1755 erwarb Fürst Paul Anton zwei benachbarte Häuser am Haarhof, die durch Baumeister Johann Ferdinand Mödlhammer in einen Zubau zum bestehenden Palais verwandelt wurden. 1791 wurden die fürstlichen Wohnräume modernisiert, und der Sohn von Anton Fürst Esterházy – Nikolaus II – erwarb schließlich die an das Palais angrenzenden Häuser in der Naglergasse und im Haarhof und ließ sie in den Jahren 1806 bis 1820 durch Erweiterungsbauten ersetzen.

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Hoher Besuch im Palais

Zur Zeit seiner Etablierung lockte das Palais Esterházy so manchen ehrwürdigen Gast in seine Hallen. Zu den wichtigsten zählten keine Geringeren als Joseph Haydn oder auch Admiral Horatio Nelson. Während des Wiener Kongresses wurden darüber hinaus im Palais zahlreiche Bälle und Empfänge abgehalten, an denen stets die gesamte Prominenz Europas teilnahm. Wegen der hohen Schulden, in die sich Fürst Nikolaus II. gestürzt hatte, geriet das Majoratshaus allerdings 1832 und 1865 unter Zwangsverwaltung.

Durch Immobilienverkäufe und der Veräußerung der berühmten Gemäldesammlung gelang es jedoch, bis 1900 die Finanzen der Familie wieder zu sanieren und das Gebäude wieder frei zu bekommen. Dennoch wurde es im Verlauf des 20. Jahrhunderts von den Esterhazys kaum mehr bewohnt, sondern nach Behebung der Bombenschäden des Zweiten Weltkriegs vielmehr großteils vermietet. 1990 wurde das Gebäude an eine Immobilienfirma verkauft, die es seither als Mietobjekt nützt.

Esterházykeller und Esterházystüberl

Das Palais Esterházy ist ein großer, dreigeschossiger Bau, der sich im 1. Bezirk Wiens zwischen Wallnerstraße, Haarhof, Naglergasse und Neubadgasse ausbreitet. Er besteht aus mehreren Häusern, die drei Höfe umfassen. Die etwas streng wirkende Hauptfront in der Wallnerstraße weist elf Fensterachsen auf. Sie ist durch eine flache Pilasterordnung vertikal gegliedert. Über dem Mittelfenster im ersten Stock befindet sich ein großes Familienwappen. Unter dem Fenster, bzw. über dem Haupteingang, betont ein mit einem schmiedeeisernen Gitter versehener Balkon die Mittelachse.

Die Repräsentationsräume im ersten Stock werden durch die sogenannte Fürstenstiege erschlossen. In einigen Innenräumen hat sich die Stuckverzierung erhalten. Bemerkenswert sind auch das Vieux-Laque-Zimmer und der große Empire-Ofen im Speisesaal. Die Kapelle birgt barocke Altäre und eine Orgel um 1800. Sie war eine Wirkungsstätte Joseph Haydns.

Zum Palais gehören außerdem zwei echte Wiener Institutionen: Der 1808 eröffnete, sagenumwobene Esterházykeller, der – zwei Stockwerke tief – als einer der schönsten Stadtheurigen oder "Volkskeller" Wiens gilt, und das nebenan gelegene Esterházystüberl mit seinem sehenswerten, rundum beliebten Schanigarten.

Text + Bild: www.burgen-austria.com

Ort/Adresse:
1010 Wien (1. Bezirk), Wallnerstraße 4

Besichtigung:
Nur von außen möglich

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