Wahlbeteiligung bei Nationalratswahlen in Österreich
Seit der ersten Nationalratswahl der zweiten Republik ab 1945, nahm die Wahlbeteiligung bei den Österreichern stetig etwas ab. Waren es bei der ersten Nationalratswahl 1945 noch 93,27% der Bevölkerung die den Nationalrat wählten, so waren es bei der letzten Wahl 2008 nur mehr 78,81% die sich für ihr Recht der Mitbestimmung interessierten. Die sehr hohe Wahlbeteiligung am Anfang der zweiten Republik, lässt sich allerdings durch die von 1949 – 1992 herrschende Wahlpflicht erklären.

Wahlbeteiligung der ersten Republik
Nationalratswahl Wahlbeteiligung in % Vergleich zur letzten Wahl
1919 93,27 -
1920 84,4 (−8,87)
1923 87,0 +2,6
1927 89,3 +2,3
1930 90,2 +0,9
Geschichtlicher Ausflug: Bei den Wahlen 1919 fanden keine Nationalratswahlen statt. Es fand eine Wahl der konstituierenden Nationalversammlung statt.
Wahlbeteiligung der zweiten Republik
Nationalratswahl Wahlbeteiligung in % Vergleich zur letzten Wahl
1945 93,27 -
1949 95,49 +2,22
1953 94,15 −1,34
1956 94,31 +0,16
1959 92,90 −1,41
1962 92,73 −0,17
1966 92,74 +0,01
1970 90,95 −1,79
1971 91,42 +0,47
1975 91,92 +0,50
1979 91,18 −0,74
1983 91,29 +0,11
1986 88,85 −3,07
1990 83,58 −5,27
1994 80,24 −3,34
1995 83,08 +2,84
1999 80,42 −2,66
2002 84,27 +3,85
2006 78,48 −5.79
2008 78,81 +0,33
2013 74,90 −3,91
Die Vergleichsweise hohen Werte der Wahlbeteiligung bis in die 90er Jahre lassen sich auf die Wahlpflicht zurückführen, die von 1949 - 1992 in Österreich herrschte.