Wie legal ist der Handel mit Cannabis in Österreich?

Grüne Cannabispflanze vor grünem, verschwommenem Hintergrund
© Pixabay | Cannabispflanze

Sie schießen wie Schwammerl aus dem Boden – Hanfshops. Immer mehr Leute in jeder Alters- und Berufsschicht sehen die Vorteile von Hanfprodukten und so entwickelt sich das Business immer weiter. Eine Frage, die sich vielen stellt, betrifft die Legalität. Antworten zur Gesetzeslage in Österreich gibt es hier, genauso wie eine Auflistung der Hanfshops in Wien und Begriffserklärungen rund um Cannabis.

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Suchtmittelgesetz: Derzeitige Gesetzeslage zu Marihuana

Das österreichische Suchtmittelgesetz umfasst Regelungen zum Umgang mit psychotropen Stoffen und diese sollen Missbrauch verhindern und die Gesundheit der Bevölkerung gewährleisten. Psychotrope Stoffe sind all jene, die einen Zustand der Abhängigkeit oder eine Anregung/Dämpfung des Zentralnervensystems hervorrufen. Dazu gehören Halluzinationen und Störungen der motorischen Fähigkeiten, des Denkens und Verhaltens, der Wahrnehmung und der Stimmung. 

Zu diesen Stoffen gehört auch Cannabis, dass durch dir Trennung der Blüte bzw. des Harzes von der Pflanze gewonnen wird und THC-haltig (psychotroper Stoff) ist. Deshalb ist in Österreich

  • der Anbau zwecks Suchtmittelgewinnung,
  • der Erwerb,
  • die Verarbeitung,
  • der Besitz,
  • der Verkauf,
  • das Weitergeben,
  • die Ein-, Aus- und Durchfuhr

von Cannabis, Cannabis Harz, Extrakten und Tinkturen verboten. 

Am 18. Juli 2022 hat der Verfassungsgerichtshof (VfGH) einen Antrag auf Aufhebung des Cannabis-Verbots in Österreich abgelehnt. Bubatz bleibt hierzulande also auch weiterhin illegal – eine Legalisierung könnte ausschließlich per Gesetzesbeschluss durch die Bundesregierung erfolgen, das haben ÖVP und Grüne nach aktuellem Stand jedoch nicht vor.

Ausgenommen sind Gewerbetreibende mit Berechtigung, Apotheken, wissenschaftliche Institute oder auch der Anbau zu gärtnerischen, (veterinär)medizinischen und gewerblichen Zwecken (Fasern und Samen). Das bedeutet, einzige eine gesetzliche Ermächtigung erlaubt einem den Besitz und selbst wenn man die hat, wird man strengen Kontrollen unterzogen, um die Sicherheit und korrekten Umgang mit diesem Drogenausgangsstoff zu gewährleisten.

Beim Anbau ist die Gesetzeslage allerdings ein bisschen schwammig, denn er ist nicht automatisch strafbar, sondern nur wenn er zur Gewinnung von Suchtmitteln betrieben wird. Das liegt daran, dass Setzlinge kaum THC enthalten und dieses erst in der Blüte weiblicher Pflanzen gebildet wird. So kann man straflos nicht blühende Pflanzen züchten.

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Hanfshops und das Gesetz: Was dürfen sie?

Somit erklärt sich auch, warum die Betreibung von Hanfshops bzw. der Vertrieb ihrer Produkte legal sind. Hier gibt es nämlich keine THC-haltigen Produkte und es werden auch keine Empfehlungen oder Auskünfte zum Konsum oder zur Herstellung dieser gegeben.

Ein anderer Stoff, den viele Produkte in Hanfshops (Extrakte, Öle, Tees…) enthalten ist CBD. Der Handel mit CBD ist nicht verboten, das bedeutet Nutzhanfextrakte, CBD-Düfte, Massageöle und Tees, die aus legal in der EU produziertem Nutzhanf hergestellt sind, sind frei verkäuflich.

Vor kurzem wurde CBD in die offizielle Liste der Arzneimittel innerhalb der EU aufgenommen, das heißt es ist jetzt verschreibungsFÄHIG, aber nicht verschreibungsPFLICHTIG. In anderen Worten heißt das, dass CBD-haltige Produkte, die als Arzneimittel/Medikament bezeichnet werden (Verpackung usw.) nur mehr in Apotheken verkauft werden dürfen. Damit soll verhindert werden, dass nicht als Arzneimittel lizensierte Erzeugnisse also solche in den Handel kommen. Alle Produkte, die sich selbst nicht „als Medizin ausgeben“ können aber weiterhin in Hanfshops vertrieben werden.

Eine Liste mit Hanfshops in Wien finden Sie übrigens auch bei uns!

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Erwischt! – Welche Strafe erwartet mich?

Grundsätzlich erwartet einen eine Haftstrafe von bist zu einem Jahr bzw. eine Geldstrafe von bis zu 360 Tagessätzen, wenn man im Besitz von Cannabis erwischt wird. Bei kleineren Mengen wird man auf freiem Fuß angezeigt, solang man sich ausweisen kann. Ansonsten kann es sein, dass man mit aufs Revier muss. Außerdem gibt es bei kleinen Mengen nicht automatisch ein Strafverfahren.

Stattdessen wird die Bezirksverwaltungsbehörde verständigt und wenn es sich um einen Einzelfall innerhalb von 5 Jahren handelt und die Menge nur dem persönlichen Gebrauch entspricht, erfolgt nur eine Eintragung ins Suchtmittelregister und sonst drohen keine Konsequenzen. Kommt es zu einer Wiederholung können gesundheitsbezogene Maßnahmen (ärztliche Überwachung, Entzug, psychologische Betreuung usw.) bzw. Haft- oder Geldstrafen kommen.

Hier gibt es Abstufungen, je nach Schwere des Vergehens:

  • nur für eigenen, persönlichen Gebrauch: bis zu 6 Monate Haft/360 Tagessätze
  • Dealen in der Öffentlichkeit: bis zu 2 Jahre Haft
  • gewerbsmäßiges Dealen: bis zu 3 Jahre Haft
  • Verkauf an Minderjährige: bis 3 zu Jahre Haft
  • Dealen+Mitglied einer kriminellen Vereinigung: bis zu 3 Jahre Haft
  • Anbau zwecks Inverkehrsetzung: bis zu 3 Jahre Haft
  • Menge = 15x Grenzmenge: bis zu 5 Jahre

» Mehr zum Österreichischen Suchtmittelgesetz

Grenzmengenverordnung Cannabis

Die Grenzmenge für Cannabis bezieht sich auf den THC-Gehalt von Marihuana in Straßenqualität. Dabei geht es um den Reingehalt von THC. Dieser darf 20g nicht überschreiten. Da man davon ausgeht, dass Cannabis in Straßenqualität 10% reines THC enthält beträgt die Grenzmenge also 200g Cannabisblüten.

Informieren Sie sich jetzt über die Petition zur Änderung der bestehenden Drogenpolitik im Sinne einer menschenrechtskonformen Drogenpolitik von Schadensminimierung, Eliminierung des Schwarzmarktes, Erhöhung des Jugendschutzes sowie Entkriminalisierung von Drogenkonsumenten, Kurz: "Wiener Aufruf'

» Zur Petition

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Begriffe zum Thema "Shit rauchen"

Cannabis: jede Pflanze der Gattung Cannabis, Blüten- oder Fruchtstände der Cannabispflanze, denen das Harz nicht entzogen wurde (ausgenommen Blätter und Samen)

Cannabis als Medizin: noch nicht ausreichend erforscht und daher nicht belegt, aber positive Effekte bei Schmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Glaukomen, Spastik, Epilepsie, Asthma, Bewegungsstörungen, Neurodermitis, Entzugssymptomen

CBD: Cannabidiol, schwach psychoaktiver Wirkstoff in der Cannabispflanze

Gewinnung: Trennung von Cannabisblüte und Harz von der Pflanze

Hanf Cannabis: Pflanzengattung der Cannabis-Pflanze, Nutz- und Zierpflanze

Haschisch: Harz, dass aus der Cannabispflanze gewonnen wird

Indica: Hanfart, natürliches Schmerzmittel, sorgt für ein Körperhigh

Joint: mit Haschisch oder Cannabis gefülltes Papier, das gedreht, um es zu rauchen, oft wird die Mischung mit Tabak versetzt

Marihuana: getrocknete Blüte der Cannabispflanze

Sativa: Hanfart, sorgt für ein Kopfhigh

THC: Tetrahydrocannabinol, psychotroper Stoff in der Blüte der weiblichen Hanfpflanze, THC-Säure wird erst durch Erhitzen in Tetrahydrocannabinol umgewandelt

Vaporizer/Vaporisator: Gerät, dass die eingefüllten Stoffe zum Zweck des Rauchens verdampft

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Cracky

13. Jänner 2023 - 08:50 Uhr

JA ZUR LEGALIESIERUNG!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

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Michelle

03. Dezember 2021 - 17:18 Uhr

JA - Cannabis sollte auch endlich in Österreich legalisiert werden! Meiner Meinung nach, hätte das schon viel früher passieren sollen (siehe Amerika, Niederlande,..). Der Konsum wird durch die Legalisierung nicht ansteigen, die Leute die vorher schon konsumiert haben werden es danach noch tun. Das Cannabis als Einstiegsdroge deklariert wird ist meines Erachten nicht ganz richtig, was ist mit Tabak und Alkohol? Ja es stimmt, durch den illegalen Kauf von Cannabis kommt man schneller an illegale Drogen und DAS sollte verhindert werden und zwar mit der Legalisierung! Für den medizinischen Gebrauch, jedoch auch für den Eigenkonsum plus Eigenbedarf. Man sollte auch niemals aus den Augen verlieren dass Cannabis viel weniger schädlich als Alkohol und Tabak ist. Hinter jeder Droge stecken Risiken, jedoch kann mit der Legalisierung noch mehr Aufklärungsarbeit geleistet werden. Alkohol ist auch legal und schliesslich ist auch nicht jeder Alloholiker. Cannabis ist nicht nur für den Genuss - man kann auch weitere wirtschaftliche Nutzen daraus ziehen (Herstellung von Kleidung, Energie, Bio-Sprit uvm.) Cannabis wird auch schon zur Behandlung von psychischen Krankheiten sowie Krebs verwendet. Noch ein weiterer Punkt ist, dass durch die Legalisierung den Verunreinigungen von Cannabis endlich ein Ende gesetzt wird. Also meine lieben Freunde - JA ZUR LEGALISIERUNG! Auf was warten wir denn noch? Es wird höchstens an der Zeit, die Wirtschaft wieder anzukurbeln.

Manuel

18. Juni 2020 - 19:56 Uhr

es is sehr interessant das der Beitrag von heute ist, wenn ich nicht wegen so einer scheisse vorbestraft wäre könnte ich ein normales Leben führen . Ich bekomme keine Arbeit mehr weil ich mich für was anderes wie Alkohol entschieden habe. Die Kriminellen regieren unser Land und Leute die eine Pflanze wegen Depressionen brauchen und aber keine Tabletten nehmen wollen können das nicht. Andreas Müller der Richter aus Deutschland hat einen Antrag an das Verfassungsgericht in Deutschland geschrieben weil selbst die Richter keine Menschen mehr wegen einer Pflanze ein Leben zerstören wollen oder gar ins Gefängnis müssen...

Josef

30. Dezember 2019 - 11:28 Uhr

Bitte um Unterstützung und elektronischer Zustimmung der parlamentarischen Bürgerinitiative für eine menschliche Drogenpolitik in Österreich. Der "Wiener Aufruf" fordert: "Recht auf freien Anbau für alle Erwachsenen, Legalisierung von Cannabis und Entkriminalisierung aller Drogenkonsumen*Innen, denn keine Pflanze ist illegal!"

Mxxxx

23. Oktober 2019 - 01:26 Uhr

Cannabis gehört eindeutig legalisiert, wenn man schon rauchen und saufen darf!!!Das ist Menschenrechts unwürdig hoch 10!!!Und außerdem ist noch keiner gestorben wegen Cannabis, von Alk und Zigaretten sehr wohl! Im Gegenteil, bei richtiger Anwendung ist es sogar gesundheitsfördernd.Die Prohibition stärkt nur den Schwarzmarkt und Kinder haben dadurch auch leichter Zugriff!Das sind nur ein paar Punkte von vielen.Ich bin ein 30 Jähriger fleißiger braver Bürger der seine Steuern zahlt und sich niemals etwas zu Schuld kommen hat lassen. Trotzdem wurde ich letztens erwischt wegen 2g, ich wurde behandelt wie ein Schwerverbrecher und mir wurde nahe gelegt Auszuwandern obwohl ich Österreich bis jetzt immer geliebt habe, mir macht das bis heute noch Angst, dass ich definitiv die nächsten 5 Jahre nichts anfassen werden, wenn die 5 Jahre vorbei sind feier ich meinen 2. Geburtstag!

Michael

11. Jänner 2019 - 19:05 Uhr

18;54 ,, 11'01'2019 ,, Deutschland : Guten Tag ...vielleicht wäre es ein Weg , in Venezuela ' in mehreren Klöstern des Vatikan ... Hanf und Kräuter anzulegen ... dieses Hanf aus dem Kräutergarten solle nun mit Hubschrauber nach Wien und Berlin ' geflogen werden ... die Nonne aus Venezuela darf also Hubschrauber fliegen .... wichtig beim Thema Hanf sind auch Postkarten und Briefmarken ... es solle also eine Brieffreundschaft entstehen ... Man kauft in der Apotheke in Wien ; Hanf aus Venezuela ' ... in der Apotheke solle man nun Briefe , Postkarten , Silbermünzen und Briefmarken abgeben .... Die Deutsche Nonne fliegt nun mit den Postkarten nach Venezuela ,,,,,, Mit freundlichen Grüßen Michael Hölzl ,geb 1978 ,Handwerk Maurer ... Altenmarkt an der Alz , Deutschland

Sarah

22. Oktober 2018 - 22:23 Uhr

Hanftee ist übrigens das einzige, was mir gegen meine Migräne hilft, besser als jedes chemische Schmerzmittel.

Cedric

12. Juni 2018 - 16:49 Uhr

Liebe Selina!Dein Artikel ist gut geschrieben und vor allem aus einem objektiven Blickpunkt. Ein paar Dinge möchte ich dennoch bei "Begriffe zum Thema "Shit rauchen""anfügen:Cannabis in der Medizin: "noch nicht ausreichend erforscht und daher nicht belegt", dass noch nicht ausreichend geforscht wurde könnte man theoretisch für jede Art von wissenschaftlicher Studie behaupten weil Wissenschaft ein ständig fortlaufender Prozess ist und es immer wieder auch neue Erkenntnisse zu bisherigen bewährten Annahmen gibt, daher ist deine Schlussfolgerung "es sei daher nicht belegt" so nicht legitim. Außerdem gibt es mittlerweile sehr viele Studien zu den positiven Effekten von Cannabis z.B. seit der entkriminalisierung bzw. legalisierung in einigen Staaten der USA, leider hört man aber in den Mainstream Medien nur sehr wenig davon wenn man nicht gerade diesem Thema folgt.CBD: hier hättest du anfügen können das CBD auch die Substanz ist, die die Effekte des psychoaktiven THCs eindämmt und es bei den ursprünglichen Pflanzen (vor dem THC Hype) daher nicht zur derartigen Berauschung geführt hat wie die heutzutage gängigen Sorten die viel mehr THC aufweisen aufgrund jahrelanger Züchtung.Joint: hier fehlt es auch zu erwähnen, dass die Einbeziehung von Tabak im Joint meistens zum Suchtverhalten führt weil sich das Nicotin der Zigarette einschleicht und Nicotin eine stark süchtig machende Substanz ist wie wir alle wissen.Eine persönliche Empfehlung ist die Verwendung von anderen Kräutern wie Pfefferminze, Lavendel, Damiana oder andere, schmeckt vielleicht anfangs etwas komisch aber ist immer noch ein besserer Ersatz als Tabak und auch ein guter Versuch für Nichtraucher oder Rauchabgewöhnung.Marihuana: Dieser Begriff hat seinen Ursprung in der Hetzkampagne von Harry J. Anslinger in den 1930 Jahren als die Kriminalisierung begann und er diesen Begriff mit der Xenophobie der weißen Mittelstandsamerikaner verbinden konnte. Es ist technisch gesehen ein rassistisches wort für Cannabis.Ansonsten wie schon erwähnt ein toller Artikel. Ich bin froh wenn dieses Thema mehr Aufmerksamkeit aus objekiven Blickwinkeln bekommt, denn nur dann kann man sich produktiv darüber unterhalten.BGCH

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