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Österreich und der Weltraum: SPACE Ausstellung im Technischen Museum

Das Technische Museum Wien zeigt vom 25. Oktober 2013 bis 6. Jänner 2015 eine Ausstellung zum Thema Weltraum und Österrreichs Beitrag dazu. Die Direktorin des Technischen Museums Wien, Dr. Gabriele Zuna-Kratky, stellte im Beisein von Bundesministerin Doris Bures (Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie) die neue Ausstellung SPACE vor, in der besonders die Verdienste Österreichs resp. der österreichischen Technologiewirtschaft gewürdigt werden. Immerhin 50 Firmen (mit ca. 1000 Beschäftigten) arbeiten in der Weltraumforschung allein in Österreich und sie erwirtschaften insgesamt 125 Millionen Euro, so die Bundesministerin. Ein Nanosatellit der Universität Graz befinde sich zum Beispiel derzeit im Orbit, um die Helligkeit der Sterne zu untersuchen, aber das ist nur ein Beispiel für die Vielfältigkeit des österreichischen Beitrags zur Weltraumforschung. Deswegen könne man Österreich durchaus als -Weltraumforschungsstation- bezeichnen, so Bures.

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Weltraum zum Anfassen

"Mit unserer Weltraumausstellung SPACE ist uns die Gestaltung einer wissenschaftlich fundierten, interaktiven Schau gelungen, die das Zusammenspiel technischer Leistungen vergangener Jahrhunderte mit aktuellen und visionären Ideen anschaulich darstellt. SPACE zeigt-dank der Unterstützung unserer Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft - auch die Leistungen österreichischer Unternehmen", meint Museumsdirektorin Zuna-Kratky. Die Ausstellung zeigt in einer Originalkoje auch den Raumanzug „Sokol KV2“ des ersten Österreichers im All, Franz Viehböck, mit kyrillischer Aufschrift, Bankenaufdruck und Accessoires, die  die Raumfahrer beim Flug bei sich trugen, darunter auch ein kleines russisches Vodkafläschchen, wohl als Wegzehrung. Das größte Originalobjekt ist ein Modell 1:70 der internationalen Raumstation ISS, das kleinste sind Splitter vom Mars. Die älteste Devotionalie ist eine Erstausgabe von Kopernikus aus dem Jahre 1543. Die Ausstellung legt aber auch Wert auf Interaktivität, da natürlich auch Schulklassen und junge Besucher in speziellen Führungen angesprochen werden.

Von Barock bis Rock`n´Roll

"Weltraumaktivitäten sind Motor wirtschaftlicher Entwicklung und ein wichtiger Teil unseres nationalen Innovationssystems. Darauf können wir stolz sein. In der Ausstellung SPACE im Technischen Museum werden die Weltraum-Innovationen `Made in Austria´ nun erstmals vor den Vorhang geholt. Der Weltraum begeistert Groß und Klein und diese Ausstellung zeigt, wie spannend die Welt der Forschung und Technologie ist", so Innovationsministerin Bures. Der erzählerische Rahmen der Ausstellung bewegt sich insgesamt von der Barockzeit über die Entwicklung der Raumfahrt im 20. Jahrhundert bis hin zu visionären Ideen der Gegenwart. Eine interaktive Installation zeigt auch Alltagsgegenstände wie etwa einen Akkubohrer und seine Bedeutung für den Weltraum, der mit einer Art Wissensquiz ob seiner Innovation überprüft werden kann. „Wie viel Weltraum(forschung) ist im Alltag drin?“, ist nur eine der Fragen, die durch die 600m2 große Ausstellung beantwortet werden kann und den Besucher auf eigens bereitgestellten Liegen auch zum „abspacen“ mit zeitgenössischer Rockmusik einlädt.

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Einmal Mars: einfach!

Der Kurator Mag. Jürgen Öhlinger bemühte sich in der Vorstellung von SPAEC aber auch, die symbolische Bedeutung und die politischen Implikationen des Weltraums zu verdeutlichen. Der (meist männliche) Astronaut, der - als Pionier inszeniert - im sog. „space race“ den Weltraum für die jeweilige Supermacht eroberte, steht wie kaum ein anderes Beispiel für die konstruktive Rivalität zwischen USA und UdSSR in den Zeiten des Kalten Krieges. Die kompetitiven Höchstleistungen führten nach der Wende aber auch zu Zusammenarbeit und Kooperation, wovon auch Österreichs Weltraumforschung profitierte. Das Gestaltungsprinzip „maximale Beengtheit“ wird durch Ausstellung der Gegenstände in Originalkojen der Weltraumstation auch „fühlbar“ gemacht. Natürlich widmet sich die Ausstellung auch den zukünftigen Zielen der Weltraumforschung: dem Planeten Mars. Bei den derzeitigen technischen Möglichkeiten würde eine Reise dorthin wohl ein Menschenleben lang dauern. Das Projekt „Mars One“ versucht derzeit eine bemannte Marsmission über private Geldgeber zu finanzieren, aber ein Rückflugticket wird aus Kostengründen derzeit wohl noch nicht drin sein. Der Schweizer Künstler Christian Waldvogel setzt sich in einem Entwurf mit diesem Problem innovativ und witzig auseinander.

Das Veranstaltungsprogramm zur Ausstellung reicht von Führungen mit den Kuratoren bis hin zu Vorträgen und Filmnächten. Genauere (aktualisierte) Informationen dazu können der Homepage des Museums entnommen werden.

Teaserbild: © TU Wien, Thomas Frings, Melanie Klähn

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