Pflanzen für den Wintergarten: Anforderungen und Pflegetipps

Pflanzen von oben fotografiert
© 123rf.com | Diese Pflanzen fühlen sich im Wintergarten wohl.

Wer im Glashaus sitzt, muss einen genauen Blick darauf werfen: Denn nur mit Wissen über Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Lichtangebot gedeihen die Pflanzen im Wintergarten.

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Viele Hausbesitzer wünschen sich einen Wintergarten. Dabei sind die zwei meist genannten Gründe, ihn als zusätzlichen Wohnraum oder als Unterstellplatz für Pflanzen nutzen zu wollen. Doch bei allen Motiven stellt man sich früher oder später dieselbe Frage: Welche Pflanzen sind für den Wintergarten geeignet? Das entscheiden in erster Linie die dort vorherrschenden Temperaturen.

Pflanzen im kalten Wintergarten

Im Kaltwintergarten oder auch Sommergarten wird nicht geheizt. Er wird hauptsächlich zur Überwinterung genutzt. Kübel- und Kletterpflanzen sowie Mittelmeerpflanzen, die klimatische Wechselbäder bevorzugen, fühlen sich hier am wohlsten. Durch seine leichte Bauweise aus einer Einfachverglasung und einer Aluminium-Konstruktion ist er von der Außentemperatur bestimmt. Im Idealfall kühlt er im Winter auf maximal - 5 Grad ab, doch in kalten Gegenden ist es durchaus möglich, dass der Wintergarten eine zweistellige Minustemperatur erreicht. Das vertragen allerdings nicht alle. Aus diesem Grund unterscheidet man zwei Varianten:

Pflanzen für den kalten, unbeheizten Wintergarten

Hier sollte man möglichst winterharte Pflanzen unterstellen oder das Risiko eingehen, dass es nicht alle überstehen.

  • Olivenbaum
  • Echte Feige
  • Bambus
  • Sternjasmin
  • Kakipflaume
  • Zwergpalme
  • Hanfpalme
  • Kamelien
  • Weihnachtsbuchs
  • Keulenlilie
  • Gemeiner Efeu
  • Diverse winterharte Kakteen

Pflanzen für frostfreie kalte Wintergärten

Ein sogenannter „Frostwächter“ heizt minimal und verhindert, dass die Temperatur unter den Gefrierpunkt sinkt.

Hier fühlen sich alle oben genannten Pflanzen und folgende wohl:

  • mediterrane Pflanzen wie Myrte, Oleander, Lorbeer, Zwerggranatapfel, Mittelmeer-Zypresse
  • Zitruspflanzen wie Zitronen-, Orangen-, Mandarinenbaum
  • Akazie
  • Yukka
  • Agave
  • Pfefferbaum
  • Eisenholzbaum
  • Erdbeerbaum
  • Flaschenputzer
  • Lavendel
  • Rosmarin
  • Seidenbaum
  • Feigenbaum
  • Eukalyptusstrauch
  • Wollmispel
  • Schmucklilie
  • Succulenten
  • Blaue Hesperiden-Palme
  • Johannisbrotbaum

Doch auch Plusgrade können den Pflanzen im Kaltwintergarten gefährlich werden: Damit ihre Winterruhe nicht unterbrochen wird, muss ab 5 Grad regelmäßig gelüftet und bewässert werden. Im Sommer kann sicher dieser Wintergarten-Typ auf bis zu 50 Grad aufheizen und auch ein feucht-heißes Klima wie in einem Treibhaus kann hier schnell entstehen. Das macht eine Wintergartenbeschattung am Dach sowie gegebenfalls an den Seitenwänden unerlässlich.

Pflegehinweise zur Überwinterung:
Die Pflanzen im Kaltwintergarten müssen nur wenig gegossen werden, es sei denn er wird wärmer als 5 Grad. Gedüngt wird von März bis August.

Pflanzen für warme Wintergärten

Der warme Wintergarten wird auch Wohnwintergarten genannt, da er als Verlängerung des Wohnraumes gesehen wird. Durch die Heizung im Winter und der Doppel- oder Dreifachverglasung sowie Schattierungen hat er das ganze Jahr eine konstante Temperatur von 18 bis 20 Grad. Damit ist er ideal für tropische Pflanzen und Kräuter.

Einigen Exoten mangelt es im Winter aber an ausreichend Lichtzufuhr, was durch eine Pflanzenbelichtung kompensiert werden kann. Außerdem benötigen die meisten dieser Art eine Luftfeuchtigkeit von etwa 80 Prozent. Da die Heizungsluft nur 40 bis 60 Prozent erreicht, muss es durch regelmäßiges Besprühen, große Wasserschalen oder Luftbefeuchtungsgeräte ergänzt werden.

Steigt der Wert allerdings über den natürlichen Bedarf, kann das Kondenswasser zu Schimmelbildung führen. Häufiges Lüften oder ein Klimagerät sorgt für den nötigen Ausgleich. Ein Thermo-Hygrometer gibt Auskunft über Feuchtigkeit und Temperatur.

Folgende Pflanzen fühlen sich hier wohl:

  • Baumfarn
  • Don-Juan-Pflanze
  • Fächerpalme
  • Goldbaum
  • Guave
  • Hibiskus
  • Mango
  • Goldbaum
  • Zieringwer
  • Palmlilie
  • Orchidee
  • Muschelingwer
  • Buntwurz
  • Ananasgewächs
  • Bougainville
  • Elefantenblatt
  • Fruchtbanane
  • Feuerranke
  • Kaffeepflanze

Pflanzen im temperierten Wintergarten

Eine Mischung aus eben genanntem ist der temperierte Wintergarten, auch Warmwintergarten genannt. Er wird im Winter auf 5 bis 15 Grad beheizt und hat im Sommer durch Beschattung sowie einem Wärmeschutzglas maximal 25 Grad.

Der temperierte Wintergarten kann nicht durchgehend als Wohnraum genutzt werden, ist aber ideal zum Überwintern. Damit hat der temperierte Wintergarten die größte Pflanzenauswahl:

  • Baum-Strelizien
  • Eukalyptus
  • Tomaten
  • Nachtjasmin
  • Gardenie
  • Korallenstrauch
  • Oleander
  • Orchideen
  • Veilchenstrauch
  • Wunderblume
  • Kreuzblume
  • Konfettistrauch
  • Zitrone
  • Andentanne
  • Bananenstrauch
  • Guave
  • Vogelaugenbusch
  • Zylinderputzer
  • Kaffeepflanzen

Subtropische Pflanzenarten aus Südamerika und Südafrika wie auch mediterrane Gewächse sowie fast alle Zimmerpflanzen sind für den Warmwintergarten geeignet.

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Die ideale Lichtzufuhr für die Pflanzen

Neben der Temperatur ist auch die Lichtzufuhr ausschlaggebend für das Pflanzenangebot. Die wird nicht nur von Lage, sondern auch durch die Isolierung, die Verglasungsart sowie die Beschichtung der Fenster beeinflusst. Baurechtliche Vorschriften können die Anforderungen der Wunschpflanze verhindern.

Luftfeuchtigkeit regulieren

Die Luftfeuchtigkeit ist ein entscheidender Faktor für die Gesundheit der Pflanzen. Im Idealfall liegt der Wert zwischen 50 und 60 Prozent. Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit steigert die Pilzinfektion, eine zu niedrige begünstigt den Schädlingsbefall und sorgt für trockene Blattränder.

Für die Steuerung der Luftfeuchtigkeit im Wintergarten muss sie zuerst mit einem Hygrometer erfasst werden. Danach gibt es mehrere Möglichkeiten: Eine Lüftung, das Besprühen der Pflanzen, Wasserschalen, ein Zimmerbrunnen oder ein Luftbefeuchter. Pflanzen mit großen Blattoberflächen erhöhen bei passender Wärme selbst die Luftfeuchtigkeit.

Schädlinge vermeiden

Deformierte und klebrige Blätter sind ein Hinweis auf einen Schädlingsbefall. Ständige Kontrolle ist wichtig, denn mit jedem Stadium erschwert sich die Bekämpfung. Falls man sich selbst viel in dem Raum aufhält, sollte man auf chemische Mittel verzichten.

Haushaltstipps gegen Schädlinge bei Pflanzen

  • Besprüht man Blatt- und Schildläuse mit einer Mischung aus Wasser, etwas Spiritus und einem Löffel Schmierseife trocknen sie aus und fallen ab.
  • Oft können die Schädlinge durch eine Wasserdusche entfernt werden.
  • Wenn sich Schädlinge an den Triebspitzen festsetzen, kann man diese einfach abschneiden. 
  • Schild- und Wollläuse können mit einem Schwamm oder einer alten Zahnbürste abreiben.
  • Mit einer Gelbtafel lassen sich weiße Fliegen fangen.

Achtung: Beim Einsatz von Nützlingen sollte man nicht auf Hausmittel gegen Schädlinge zurückgreifen, da auch die Nützlinge damit bekämpft werden.

Töpfe oder Beete?

Vorteile Töpfe

  • Die Ansteckungsgefahr durch kranke Pflanzen ist begrenzt. Sie können zudem unkompliziert aussortiert werden.
  • Die Blumenarrangaments können schnell und einfach verändert werden.

Nachteil Töpfe

  • Pflanzen in Kübeln verursachen mehr Arbeit, da sie öfter umgetopft werden müssen.

Vorteile Beete

  • Pflanzen in Beeten können besser wachsen und sich entfalten, ohne einen Aufwand zu verursachen.
  • Das Blumenbeet ermöglicht eine automatische Bewässerungsanlage.
  • Die Wurzeln sind im Beet besser vor Kälte geschützt, was sie für den Sommerwintergarten ideal macht.
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