Beruf Künstler - Ein Berufsbild das oft härter ist als Brot

Abbildung mit Stuhl, Leinwand und Halterung
© M.E./ pixelio.de | Stuhl und Leinwand im Atelier. Der Beruf des Künstlers gewinnt in unserer Gesellschaft wieder an ansehen. Aber das Leben als Freischaffender Künstler ist schwer.

Künstler sind kunstschaffend und bringen aufgrund ihrer Kreativität künstlerische Arbeiten hervor. SIe kreieren Kunstwerke in der Bildenden Kunst, der Angewandten Kunst, der Darstellenden Kunst, der Literatur und der Musik.

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Wer eine künstlerische Hochschulausbildung erfolgreich absolviert hat, weist jedenfalls die künstlerische Befähigung für die Ausübung der von der Hochschulausbildung umfassten künstlerischen Tätigkeiten auf, heißt es nach der gesetzlichen Definition in Österreich.

Aber nicht alle Künstler haben derartige Ausbildungen an Kunsthochschulen vorzuweisen. Wie bekannt ist, gibt es sehr viele Autodidakten, deren Kunst denselben Stellenwert erlangen kann, wenn sie einzigartig ist und das Kunstpublikum überzeugt.

Über die Kunst und den Kunstmarkt wird sehr viel geschrieben. Es gibt Neuerscheinung um Neuerscheinung am Buchmarkt. Da wird die Kunst gesucht und die Frage aufgeworfen, ob Künstler für den Kunstmarkt die Platzreife haben. Tipps für Sammler und Anleger werden gegeben, vor allem wo man Kunstwerke am besten findet, aufspürt und ersteigert. Aber wie es den Künstlern als Berufsgruppe geht, darüber wird nicht sehr viel berichtet.
Nur Kunstsoziologen richten ihr Interesse auf den Hervorbringer und Schaffenden eines Kunstwerks, den Künstler. Für die Sammler und Kunsthistoriker steht natürlich das Kunstwerk im Mittelpunkt ihres Interesses, das es aber ohne Künstler nicht gäbe.

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Der Künstler als Gestalter gewinnt an gesellschaftlicher Bedeutung

Obwohl es zum Repertoire eines Künstlers gehört, gegen die Gesellschaft zu „rebellieren“, ist in  der Vergangenheit der Wunsch der Künstler, auch in die Gesellschaft integriert zu werden und in ihrem Berufsbild akzeptiert zu werden, größer geworden und das schon zu Lebzeiten.
Oft hängt über vielen der Ausspruch: „ Nur ein toter Künstler, ist ein guter Künstler.“

Leider bewahrheitet sich gerade in Österreich und Europa, dieses immer wieder. Das belegt eindrucksvoll der Kunstmarkt mit hinaufschnellenden Preisen, wie das internationale Künstler-Ranking, bei dem jedem Künstler nach seinem Marktwert ein Platz zugewiesen wird. Auf einmal ist das Werk eines jüngst verstorbener Künstler mehr wert, als es das zu seinen Lebzeiten war. Wahrscheinlich weil er sein Werk nicht mehr fortsetzen kann.
Künstler sind kreativ und schaffen Neues. Neues macht Angst und bleibt meist unverstanden. So kam es zur Entfremdung der Künstler in der Gesellschaft. Künstler wurden nicht integriert. Sie sind sozial und ökonomisch benachteiligt. Verdienen sich ein hartes Brot und konnten bis auf wenige Ausnahmen nicht von ihrer Kunstproduktion leben.

Es ist aber ein gegenläufiger Trend sichtbar. Man schmückt sich mit Künstlern, hofiert sie wieder, versucht sie zu integrieren. Es ist chic, gerade für Politiker mit Künstlern befreundet zu werden, das gibt einen liberalen Touch, zeigt dass man offen und bereit für Veränderungen ist. Kulturpolitik zu betreiben und Künstler zu fördern kommt gut an. Es gibt den Trend und das Bestreben, die Künstler wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Nur jene, die hofiert werden, haben es bereits geschafft und Bekanntheit und Anerkennung gewinnen können.

Alle die, für die das nicht gilt, die Jungen, Akademieabgänger und Abgänger diverser Kunsthochschulen, Neueinsteiger,  für die ist es ein hartes Los sich am Kunstmarkt zu etablieren. Sich und ihr Werk zu vermarkten. Eine Galerie zu finden ist für Neueinsteiger der Künstlerzunft sehr schwierig. Da ist ein verkauftes Bild schon ein Highlight. Wer kann davon einen Lebensunterhalt bestreiten. Heute haben Fördrpreise und Stipendien die Rolle der Mäzene übernommen. Auch ist es sehr teuer für einen Künstler seine Materialien zu finanzieren, Leinwände, Farben. Gerade Bildhauer steigen oft auf Papierarbeiten um, weil sie sich teure Rohmaterialien wie Bronze oder Stein nicht mehr leisten können, falls es nicht einen Auftraggeber gibt, für den eine Plastik gegossen wird. Gerade im Segment der
30 – 45-Jährigen gibt es sehr viele gute Künstler mit hervorragender Ausbildung und einem umfangreichen Werk, die es nie schaffen werden sich am Kunstmarkt zu etablieren.
Kleine Ausstellungsbeteiligungen, Atelierverkäufe und hie und da ein Auftrag für eine Illustration...

Doch davon lassen sich diejenigen, die sich zum Künstler berufen fühlen nicht abschrecken,
jeder glaubt es zu schaffen und entdeckt zu werden und wie ein Stern am Kunsthimmel aufzugehen. Nur leider sind schon zu viele, die entdeckt wurden auch schnell wieder verglüht.

Wer heute als Künstler überleben will, ist in der Wahl seines Brötchenberufs, dem zusätzlich nachgegangen werden muss, nicht zimperlich. Nicht alle haben die Möglichkeit in ihrem Fach zu unterrichten, um existenziell abgesichert zu sein und versichert zu sein. Denn wie jeder andere werden Künstler auch krank. Entweder weil sie als Bildhauer zu schwer tragen, gebückt arbeiten, giftige Dämpfe und Lacke einatmen, die bei der Nachbehandlung der Werke verwendet werden...Bildende Künstler haben meist nicht die Mittel sich ihre Hände versichern zu lassen, wie bekannte Pianisten oder Geiger, geschweige krankenversichert zu sein. Denn um in den Künstlersozialversicherungsfonds aufgenommen zu werden, ist ein Nachweis der künstlerischen Tätigkeit, wie der Verkauf der Kunstwerke zu erbringen.

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Künstler haben eine extrem wichtige Aufgabe in der Gesellschaft

Künstler sind die Seismographen einer Gesellschaft! Durch ihre Sonderstellung können sie mit ihrer künstlerischen Arbeit kritische Statements abgeben. Künstlerinnen haben Antennen für die Stimmung, die gesellschaftlichen Veränderungen innerhalb eines Landes.

Es ist keine große Kunst Künstler zu fördern, hie und da eine Arbeit von einem Künstler zu einem erschwinglichen Preis zu kaufen. Wären sich dieser Möglichkeit auch Menschen bewusst, die nicht zum Kreis der internationalen Sammler gehören, dass ein Original oft weniger als ein paar Stiefel kostet, aber die Zeit überdauert, dann wäre vielen Künstlern geholfen.

Ohne die Künstler, gäbe es keine Werke, ohne ihre Werke keinen Kunstmarkt, keine Auktionen, keine Galerien, Museen, Sammler, Ausstellungen! Was wäre das für eine verarmte Welt, die keine Künstler hätte! Tragen Sie einen Teil bei und unterstützen sie die Arbeit der Künstler, auf dass sie weiter schaffen und ihren künstlerischen Beruf ausüben können!

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Lea

04. Dezember 2023 - 08:16 Uhr

Bitte einfach Kunst machen und nicht so viel über wie oder was überlegen!Einfach mal damit anfangen und nicht entmutigen lassen :) Träume können wahr werden!!

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Sabine

18. Februar 2020 - 17:50 Uhr

ein Beruf und keine Berufung, von der Kunst kann man nicht leben vielleicht von der Arbeit

karin

16. November 2015 - 16:12 Uhr

Wie wahr ist diese Aussage- und jeder Künstler hat eine Verantwortung der Gesellschaft gegenüber!www.ganatschnig.com

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