Einmal Diabetikermenü bitte!

verschiedene Brotscheiben in einem Korb
© PhotRack.net | Kohlenhydrate in der Diabetikerernährung spielen sowohl bei Typ I als auch bei Typ II eine Rolle

Zwischen den beiden Diabetesarten herrschen teilweise Unterschiede in der Ursache und der Therapie. So auch in der Ernährung. Während der Typ I Diabetiker hauptsächlich seine Kohlenhydrate kalkuliert, spielt beim Diabetikermenü des Typ II auch der Eiweiß-, und Fettanteil eine wichtige Rolle.

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Diabetes Mellitus Typ I: Kohlenhydrate berechnen

Größte Bedeutung im Ernährungsplan des Typ I Diabetikers hat der Kohlenhydratanteil, denn dieser und die aufgenommenen Insulindosen werden einander angepasst. Berechnet werden die Kohlenhydrate in Broteinheiten (BE). 1 Broteinheit entspricht laut deutscher Diätverordnung 12g Kohlenhydrate, also zum Beispiel einer halben Semmel, oder einem kleinen Apfel. Das Insulin wird in Internationalen Einheiten angegeben. Je nach Tageszeit werden 1 bis 1,5 Internationale Einheiten pro Broteinheit appliziert. Da die klassischen Insulinformulierungen ca. 30 Minuten nach der Applikation zu wirken beginnen, sollte man den sogenannten Spritz-Ess-Abstand von 20 bis 30 Minuten einhalten. Dank in den letzten Jahren gentechnisch hergestellter Insulinanaloga ist diese Wartezeit nicht nötig. Die Wirkung schnell wirksamer Insulinanaloga wie das Insulin lispro oder das Insulin aspart setzt bereits nach 10 Minuten ein, sie können daher unmittelbar vor dem Essen eingenommen werden.

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Diabetes Mellitus Typ II: Kalorien zählen

Was ernährungstechnisch für den Typ II Diabetiker gilt, gilt im Grunde auch für uns alle. Denn das Idealgewicht zu halten sich ausgewogen zu ernähren und sich ausreichend zu bewegen schadet niemandem, die Gesunden unter uns bleiben es, und die Typ II Diabetiker werden es wieder.

Häufig ist der Typ II Diabetiker nicht nur mit dem Diabetes konfrontiert, sondern mit dem Metabolischen Syndrom, bei dem der Diabetes neben Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck und dem Übergewicht nur einen Teil darstellt. Anders als beim Typ I gilt es bei Typ II daher mehr als nur die Kohlenhydrate zu berücksichtigen, vor allem die Kalorienzufuhr sollte pro Tag bei 1200 bis 1600 Kalorien liegen. Ein Typ II Diabetikermenü sollte sich laut Sven- David Müller, Diätassistent und Vorsitzender des Deutschen Kompetenzzentrums Gesundheitsförderung und Diätetik wie folgt zusammensetzen:

10-20% Eiweiß

80-90% Kohlenhydrate und Fett

Der aufgenommene Fettanteil sollte laut Müller zu 60-70% aus einfach ungesättigten Fettsäuren, also zum Beispiel aus Oliven-, oder Rapsöl kommen, mehrfach ungesättigte Fettsäuren, zum Beispiel aus der Diätmargarine sollten die gesättigten Fettsäuren, die in tierischen Fetten wie Butter sind, auf jeden Fall mengenmäßig übersteigen.

Umstritten ist der Kohlenhydratanteil. Während oberes Beispiel zeigt dass der Großteil der Diabetesernährung daraus bestehen sollte, ist auch die Meinung gängig, dass er nur die Hälfte des Speiseplans beanspruchen sollte, andere wiederum stellen die Notwendigkeit der Kohlenhydrate überhaupt in Frage. Einigkeit besteht jedenfalls darin, dass ausreichend Ballaststoffe eingenommen werden sollten, in Form von Vollkornprodukten, frischem Obst und Gemüse. Denn sie machen schneller und länger satt, sind kalorienarm, und senken einer amerikanischen Studie zufolge sogar den Körperfettanteil.

Bei Diabetes mit Stevia süßen

Eine Frage, die sich bei der Zuckerkrankheit aufdrängt, ist welche Alternativen es zum Rohrzucker gibt. Neben Süßstoffen und Zuckeraustauschstoffen, wie Sorbit, die sich zum Süßen anbieten, hört man in den letzten Jahren vermehrt von Stevia. Dabei handelt es sich um einen in Südamerika beheimateten Strauch. Seine Blätter enthalten Inhaltsstoffe, die eine 30 mal stärkere Süßkraft als Zucker besitzen, ohne die Schäden des Zuckers hervorzurufen. Stevia ist somit bestens für Diabetiker geeignet, und kann als Süßungsmittel in jedem Diabetikermenü Verwendung finden.

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