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Chocolate Museum Vienna: Die süßeste Attraktion im Wiener Prater

hand die Schokodrops hält, viel Schokolade im Hintergrund
© Mario Mayer | Die süßeste Verführung Wiens, das Schokoladenmuseum.

Ja, wir haben eine neue Versuchung in Wien, das neue Schokolademuseum der Firma Miscal. Die neue Attraktion eignet sich für einen Familienausflug genauso wie für ein romantisches Date im Wiener Prater. Für den Spaß mit Kindern und spannende Information über Kakao und Schokolade sind gesorgt. Was wäre außerdem romantischer, als handgemachte Pralinen von seiner oder seinem Liebsten geschenkt zu bekommen und diese noch dazu gemeinsam zu fabrizieren.

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Ein Besuch im Chocolate Museum Vienna

Anmeldung: Für Privatpersonen ist keine Anmeldung notwendig. Schulklassen bittet das Museum, sich im Voraus anzukündigen. Workshops müssen gebucht werden. Das Museum sieht vor, in Zukunft ihren Roboter Pepper, der derzeit noch als Empfangsdame angestellt ist, für Führungen verantwortlich zu machen. Derzeit bietet die Geschäftsführerin Jovana Misaljevic auf Anfrage auch Führungen an.

AdresseWiener Prater / Riesenradplatz 5, 1020 Wien

E-Mailinfo(at)schokolade-museum.wien

Tel.: +43 660 8576848

Was unterscheidet das Wiener Schokolademuseum von anderen?

Was die meisten Österreicher nicht wissen: Österreich hat in der Geschichte der Schokolade eine große Rolle gespielt. Seit der Kolonialzeit im 16. Jahrhundert betrieben die Habsburger rege Heiratswirtschaft mit dem spanischen und dem französischen Hof. Die europäischen Kolonialmächte in Südamerika wurden angeführt von Spanien. Neben Spanien, England und Frankreich war durch die Verbindung der Adelshäuser auch Österreich an der verheerenden Plünderung von Rohstoffen und Kulturgütern aus Übersee beteiligt.

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So entwendete man vermutlich auch den Kopfschmuck des Aztekenherrschers Montezuma II dem indigenen Volk der Azteken in Südamerika, brachte ihn per Schiff nach Europa und bewahrte ihn lange Zeit auf einem Grafenhof in Tirol auf. Das noch immer umstrittene Original integrierte man später in die Sammlung des Naturhistorischen Museums in Wien, wo dieser auch heute noch zu bewundern ist. Mit den Handelsgütern nach Europa eingeschleppte Insekten lösten schließlich Epidemien von Tropenkrankheiten bei der europäischen Bevölkerung aus. Diese gesundheitliche Katastrophe erzwang internationale Handelsverbote mit Rohstoffen wie Kakao, Kaffee und weiteren südamerikanischen Pflanzen.

Dennoch schaffte es eine kleine Menge Kakao, über den Schwarzhandel nach Europa zu kommen. Im 18. Jahrhundert schmuggelte die ein oder andere Habsburgerprinzessin aus Liebe zum Kakao diesen bis zu ihrem neuen Heim, dem französischen Hof. Spätestens seit der Regierungszeit von Marie Antoinette, der Enkelin der österreichischen Kaiserin Maria Theresia, war die Schokolade als Getränk in adeligen Kreisen en vogue. Wegen dieser engen Verknüpfung von Österreich mit der Entwicklung des Schokoladenkonsums in Europa wurde es höchste Zeit, dass neben den wichtigsten Informationsorten zur Schokolade, Berlin und Hamburg, auch Wien eine umfassendes Schokolade-Museum erhält.

Alleine in Wien gibt es mittlerweile mehrere Schokoladenmuseen. Das Chocolate Museum Vienna zeichnet sich durch die modernste Technik aus. Der Museumsbesuch geht dort weit über reine Information hinaus, denn schon am Eingang erwartet einen ein Robotermädchen namens Pepper für einen kurzen Smalltalk. Der erste, informative Bereich, erzählt die Geschichte des Kakaos und wie dieser kostbare Rohstoff in der Zeit der Kolonialisierung von Südamerika und Afrika nach Europa kam.

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Im nächsten Raum verbirgt sich ein imitierter Regenwald und interaktive Spiel-Stationen zur Geschichte der Kakaopflanze und der Herstellung von Schokolade. Im Bereich des Kakao- und Schokoladenhandels ist für die Zukunft eine Spendensammlung geplant, die den Schokoladenbauern und dem Fairtrade-Handel zugutekommen soll.  Die Betreiber-Firma Miscal teilt mit dem Museum ihre große Begeisterung für Schokolade, die nicht beim Kakao-Import und der Schokoladenproduktion Halt macht. Das Unternehmen engagiert sich dafür, die Schokoladenbranche anderen näher zu bringen.

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Seit der Eröffnung im November 2017 wird das Museum als Vergnügungsort für Interessierte und als Networking-Gelegenheit für Professionelle in der Schokoladneindustrie genutzt. Neugierige können einen Workshop buchen, bei dem man von den hauseigenen Chocolatiers lernt, seine eigenen Pralinen herzustellen. Auf Anfrage lässt sich das Museum auch als Veranstaltungsort für Geburtstagsfeiern und andere Events reservieren. Das Chocolate Museum Vienna kombiniert dieses interaktive Museumskonzept mit der modernsten Software für interaktive Spiel-Stationen. So wird das Museum sogar zu einer modernen Bildungseinrichtung, das sich besonders für einen Ausflug mit Schulklassen eignet.

Das Chocolate Museum Vienna bemüht sich darum, ein lebendes Museum zu sein und sich ständig weiterzuentwickeln. Schon am Namen erkennt man, dass das Chocolate Museum Vienna auch auf anderen Sprachen über Schokolade informieren will. Die zweite Geschäftsführerin Jovana Misaljevic spricht außer Deutsch fließend Englisch und auch mit den Chocolatiers in der "Schokoladenwerkstadt" am Ende der Ausstellung kann sogar auf Arabisch kommuniziert werden, wenn man das möchte. Im Zentrum steht das sinnlichen Erlebnis, das für Chocolatiers und Schokoladengenießer verbunden ist.

Nachhaltigkeit wird hier als Grundprinzip in allen Bereichen geschätzt. Als Zukunftsprojekt will das Museum vertiefende Informationen darüber anbieten, wie Kakaobutter in der Küche und zur Körperpflege vielseitig eingesetzt werden kann. Aber auch die künstlerischen Nutzungsmöglichkeiten von Schokolade werden voll und ganz ausgekostet. Das Museum beherbergt nicht nur das ein oder andere Skulptur-Meisterwerk aus Schokolade, sondern auch Gemälde, die mit flüssiger, dunkler Schokolade gezeichnet wurden.

Das Schokomuseum: Der perfekte Ort für ein romantisches Date?

Was wäre romantischer, als handgemachte Pralinen von seiner oder seinem Liebsten geschenkt zu bekommen und diese noch dazu gemeinsam zu fabrizieren? Der reguläre Workshop zur Pralinenherstellung wird an besonderen Anlässen wie dem Valentinstag mit Kerzenlicht und romantischer Dekoration zusätzlich aufgepeppt. Auch ohne den Anlass des Valentinstags lässt sich im Chocolate Museum Vienna das ganze Jahr über als Paar ein romantischer Abend verbringen. Besonders zu dieser kalten Jahreszeit aber ist das Museum im Prater besonders attraktiv, weil es sich über die U-Bahnlinien U1 und U2 gut erreichen lässt und man dort im Warmen stundenlang die Zeit vergessen kann. Wenn man sich den Workshop nicht leisten will, ist der Museumsbesuch alleine schon einen Ausflug wert.

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Kakao wurde in der Antike nur als Göttergabe verwendet und nur von den höchsten PriesterInnen und später den feinsten KaiserInnen und Adeligen tatsächlich konsumiert. Die raffinierte Schokolade, der Kakaosirup vermengt mit Zucker und Milch, wurde schon immer als sehr wertvolles und sinnliches Genussmittel verehrt. Schokolade schmilzt erst bei etwa 36 Grad Celsius, was der menschlichen Körpertemperatur entspricht. Das Chocolate Museum Vienna beherbergt überdimensionale Versionen von berühmten Statuen, die voll und ganz aus Schokolade bestehen. Spätestens ab da fühlt man sich wie in einer Führung durch die Schokoladenfabrik von Willy Wonka oder wie Alice im Wunderland höchstpersönlich.

Je weiter man im Museum geht, desto näher kommt man an die Schokoladen-Küche und es beginnt mehr und mehr, nach Schokolade zu riechen. Im Grande Finale kann man dann, wenn man den Workshop bucht, selbst zum "Schokokünstler" oder zur "Schokokünstlerin" werden und fast so wie im Romantik-Klassiker "Ghost" gemeinsam mit seinem Partner seine eigenen Schokopralinen formen. Endlich kann man auch herausfinden, ob man derselbe oder vielleicht doch ein anderer Schokoladentyp als sein Partner ist, damit ein für alle Mal klar ist, welche Schokolade man in Zukunft schenken sollte, um den anderen glücklich zu machen.

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Das Schokolademuseum mit Kindern und interaktiven Video-Spielen erleben

Man erwartet nicht, es in einem Schokolademuseum gleich von Anfang an mit künstlicher Intelligenz zu tun zu bekommen. Das Robotermädchen Pepper begrüßt einen am Eingang und ein Mitarbeiter aus Fleisch und Blut erklärt einem dann, wozu man das elektronische Armband in der Ausstellung benutzen kann. Für viele Menschen ist so etwas wie virtuelle Realität noch ein Fremdwort, obwohl sich diese Technologie auf dem Entertainment-Markt schön langsam gegen traditionelle Spielkonsolen durchsetzt. Im Chocolate Museum Vienna fehlt zwar noch die 3D-Brille, aber die geräumigen Spiel-Stationen erlauben es, das eigene Spiegelbild auf der Leinwand in einem Dschungel tanzen zu sehen.

Die Punkte, die man als Spieler gewinnt, kann man dann im Chocoshop beim Ausgang gegen ein Mitbringsel, zum Beispiel ein Glas Kakaobutter, einlösen. Währenddessen kann man genussvoll über die verschiedenen Kakaobohnensorten und die anderen Inhaltsstoffe von Schokolade lernen. Für Schulen ist dieses moderne didaktische Konzept besonders attraktiv, weil hier Lernen mit Spaß verknüpft wird. Das steigert nicht nur das Interesse, sondern fördert auch nachhaltiges Wissen.

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Moderne Lerntheorien zeigen, dass der interaktive, produktive Teil einer Übung Gehirnprozesse am wirkungsvollsten steuert und wichtig für richtiges Lernen ist. Deshalb bringt ein Besuch im Museum nicht nur mehr Wissen und Fähigkeiten im Bereich der Schokoladenindustrie und der Geschichte Österreichs mit sich. Der Tag im Museum kann von Pädagogen auch als Möglichkeit genutzt werden, die SchülerInnen an körperlich und mental aktive Lernstrategien heranzuführen, die sie dann auch im Schulalltag einsetzen können. Außerdem ist der regelmäßige Umgang mit neuen Medien ganz im Sinne des offiziellen Lehrplans für so gut wie alle Schulfächer.

Der Deutschlehrer sowie die Geschichtelehrerin könnten für einen modernen Unterricht einmal gemeinsam mit der Klasse das Schulhaus verlassen. Noch dazu kommt, das Kakao durch den biologischen Prozess in unserem Körper die Konzentration anregt. Kakao in seiner reinen Form oder als hochprozentige Schokolade kann von Schülern und Lehrern definitiv als motivierender Lernbegleiter genutzt werden. 

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