Jetzt kommt der Handwerkerbonus und bis zu 2.000 Euro zurückholen!

Seit Jahren steckt die Handwerks- und Gewerbebranche in der Krise, 2023 verzeichneten alle Handwerksbranchen ein reales Minus. Auf diese Umsatzrückgänge reagiert die Bundesregierung nun mit einem Handwerkerbonus. Damit möchte sie Anreize für Wohnraumbeschaffung und Umbauerarbeiten schaffen und die heimischen Handwerksbetriebe stärken.

Wer einen heimischen Handwerker beauftragt, kann sich bis zu 2.000 Euro an Förderung vom Bund zurückholen. Nun ist der Handwerkerbonus beschlossen. Alle wichtigen Details zum finanziellen Zuschuss erfahren Sie im Folgenden.

Beim Handwerkerbonus handelt es sich um einen finanziellen Zuschuss für handwerkliche Leistungen im privaten Wohnbereich. Gefördert wird ausschließlich die Arbeit von Handwerksbetrieben mit entsprechender Gewerbeberechtigung und Niederlassung bzw. Sitz in Österreich.

Der Bonus kann für eine Vielzahl an Handwerksleistungen in Anspruch genommen werden, etwa für die Renovierungen und Modernisierung von privat genutztem Wohnraum oder für Zu- und Neubauten. Unter Sanierungssarbeiten fallen beispielsweise

• Maler- und Anstricharbeiten,
• Sanitär und Installationen,
• Fliesen- und Bodenverlegungen,
• Einbau von Fenstern & Türen,
• Elektroinstallationen und vieles mehr.

Neben der wirtschaftlichen Unterstützung heimischer Betriebe soll mit dem Handwerkerbonus auch Schwarzarbeit eingedämmt werden. Für die Antragstellung muss nämlich eine Rechnung über die Handwerksarbeit eingereicht werden. 

Mit dem Handwerkerbonus kann man sich 20 Prozent der Kosten für die Handwerksleistung zurückholen, sofern sich die Gesamtkosten der Arbeiten auf mindestens 250 Euro belaufen. Rabatte oder Skonti müssen bei der eingereichten Rechnung bereits abgezogen worden sein.

Da die Förderung auf eine Gesamtsumme von 10.000 Euro begrenzt ist, beträgt der Handwerkerbonus im Jahr 2024 maximal 2.000 Euro (also 20 %). Für 2025 ist ein maximaler Förderbetrag von lediglich 1.500 Euro (bei Gesamtkosten bis maximal 7.500 Euro) vorgesehen.

Hinweis: Es werden nur die Kosten für die reine Arbeitsleistung gefördert. Fahrtkosten oder Materialkosten sind von der Förderung ausgeschlossen. Daher muss die Arbeitszeit in der Schlussrechnung gesondert ausgewiesen sein.

Der Bonus soll pro erwachsener Person im Haushalt einmal pro Jahr beantragt werden können. Sowohl Mieter als auch Eigentümer des Wohnobjekts können einen Förderantrag stellen.

Ab 15. Juli 2024 kann der Handwerkerbonus beantragt werden. Der Bonus wird auch rückwirkend gültig sein. Konkret kann der Zuschuss für Handwerksarbeiten beantragt werden, die zwischen dem 1. März 2024 und dem 31. Dezember 2025 durchgeführt werden.

Gut zu wissen: Seit 1. April 2024 gibt es im Burgenland einen zusätzlichen Handwerkerbonus, der bis 10. Jänner 2025 für Leistungen burgenländischer Betriebe beantragt werden kann. Gefördert werden 25 Prozent der Kosten mit einer Obergrenze von 10.000 Euro pro Haushalt.

Der Antrag auf den Handwerkerbonus ist nur online möglich. Eine spezielle Website zu diesem Zweck wird in wenigen Wochen abrufbar sein.

Wer den Bonus beantragt, muss sich eindeutig identifizieren. Dazu erfolgt die Anmeldung mittels ID Austria (» zur Schritt-für-Schritt-Anleitung). Alternativ kann ein gültiger Lichtbildausweis hochgeladen werden. Das Wirtschaftsministerium kündigte bereits "institutionelle Hilfestellungen" für alle an, die sich im Internet schwer tun.

Der Antrag kann mehrere Rechnungen beinhalten, sofern alle erwähnten Bedingungen berücksichtigt wurden. Die Rechnungen müssen jede Arbeitsleistung gesondert ausweisen und sollten unbedingt aufbewahrt werden.

In den Jahren 2024 und 2025 stellt die Bundesregierung insgesamt 300 Millionen Euro für den Handwerkerbonus zur Verfügung.

Der angekündigte Handwerkerbonus ist Teil eines größeren Wohn- und Baupakets der Bundesregierung, das diese Ziele verfolgt:

• die Baukonjunktur ankurbeln
• Arbeitsplätze in der Baubranche sichern
• Investitionen in Immobilien fördern
• die Schaffung von leistbarem Wohnraum unterstützen
• die Klimaziele adressieren

Seit Jahren steckt nicht nur die Branche Gewerbe & Handwerk, sondern die gesamte Baubranche in einer Krise. 2023 war für die Handwerksbranche das vierte Jahr in Folge, das mit einem realen Minus (-5,6 %) beendet wurde. Im Vorjahr blieb allerdings keine Branche innerhalb des Sektors vom Umsatzminus verschont. Ob Holzbau, Kunststoffverarbeiter, Dachdecker, Glaser, Spengler, Heizungs- oder Lüftungstechniker ­– alle verzeichneten deutliche Einbußen.

Preissteigerungen bei Rohstoffen, Materialien und Energie machen den Unternehmen aktuell ebenso zu schaffen wie Preiskonkurrenz oder Fachkräftemangel.

Das Wohn- und Baupaket umfasst neben dem Handwerkerbonus mehrere Maßnahmen zur Unterstützung der Baubranche und der Haushalte, unter anderem:

• vorübergehende Streichung der Grundbuchseintragungsgebühr für den Kauf von Eigenheimen bis 500.000 €
• steuerliche Anreize für die ökologische Sanierung von Mietwohnungen und den Umstieg auf umweltfreundliche Heizanlagen
• Ausweitung des Wohnschirms 
• Ausweitung des Reparaturbonus

Weitere Förderungen und Boni:

► Förderungen für Photovoltaik

► Förderungen für Sonnenschutz

► Gasheizung umrüsten: Förderung "Raus aus Öl und Gas"

► Wiener Reparaturbon