Critical Consumption: Ausstellung im MAK über die Schattenseiten der Textilindustrie

Critical Consumption

Wann? Bis 8. September 2024
Wo? MAK – Museum für angewandte Kunst

Die heutige Modewelt ist durchzogen von Fast-Fashion-Prinzipien und liefert zuverlässig humanitäre wie umweltfeindliche Skandale: Mangelhafte Qualität, prekäre Arbeitsbedingungen und geschredderte Neuware. Die großen Namen der Textilindustrie stehen im Hinblick auf Konsumverhalten, Herstellungsprozesse und Nachhaltigkeit zunehmend im Fokus. Mit der Ausstellung "Critical Consumption" beleuchtet das MAK all die Aspekte, die von Verantwortlichen sonst gerne unter den Teppich gekehrt werden.

Die Ausstellung soll dazu anregen, sich mit dem eigenen Konsumverhalten kritisch auseinanderzusetzen. Interaktive Stationen wurden installiert, um die Reflexion jeder Einzelperson anzukurbeln. Videoarbeiten und andere Werke von internationalen Kunstschaffenden – darunter Celia Pym, Dead White Men’s Clothes, Ines Doujak, Stefanie Moshammer, Sylvie Fleury, Tenant of Culture, The Nest Collective und Wang Bing – beziehen sich auf die komplexen Verflechtungen von Kleiderkonsum und -produktion sowie deren globale Auswirkungen. Darüber hinaus finden sich historische Sammelstücke, die die Entwicklung der Textilthematik über drei Jahrhunderte aufgreift.

Die Ausstellung berichtet über eine gesellschaftliche Entwicklung, die aus Konsumtrieb eine Art Ersatzreligion entstehen ließ. Nun besteht die Herausforderung darin, mit dem aktuellen Ausmaß, das als Ultra Fast Fashion bezeichnet wird, umzugehen und Verantwortung zu übernehmen.

"Critical Consumption" passt perfekt zum MAK, denn Gesellschaftskritik gepaart mit Experimentierfreude ist eine Kombination, die das beliebte Museum nicht zum ersten Mal aufgreift. Der Anspruch, Besucher*innen zur Selbstreflexion zu motivieren ist ein Aspekt, der auch für Schulklassen äußerst spannend und relevant sein dürfte.

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