Mauertrockenlegung: Was tun, wenn’s tropft? Feuchte Mauern sanieren

Profi betrachtet Wasserschaden in Wohnung
© 123rf.com | Wenn sich Wasser im Mauerwerk ansammelt: Profi beauftragen

Ob Rohrbruch oder fehlende beziehungsweise schadhafte Isolierung: Mit aufsteigender Feuchtigkeit ist nicht zu spaßen. Wasserschäden an und in Ihrem Mauerwerk sind bei weitem nicht nur ein optisches Thema.

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Natürlich ist es nicht schön, wenn der Putz bröckelt oder sich Salzschäden durch das Diffundieren, also das Abgeben von H2O durch die Mauern an die Umgebung, zeigen. Doch die Feuchtigkeit bringt noch ganz andere Probleme mit sich, wie die Verschlechterung des Wohnklimas durch Schimmel oder Fäulnisbildung und daraus resultierenden Schäden für die Bewohner des Haushalts oder auch ein immenser Energieverlust, da die Feuchtigkeit zu weniger Dämmleistung und damit weit höheren Heizkosten führt. Schon bei 10% Durchfeuchtung halbiert sich die Dämmfähigkeit.

Feuchte Mauern sanieren

Besonders wichtig ist es herauszufinden, woher das Wasser kommt und mit welcher Bausubstanz man es überhaupt im Detail zu tun hat. Verschiedene Stoffe weisen sehr unterschiedliche  Eigenschaften auf – vor allem in Bezug auf deren Umgang mit Wasser. Die Art, wie man dem Problem begegnet, ist stark von der einzelnen Situation abhängig. Sobald es zu Hause feucht wird, zahlt es sich definitiv aus, einen Profi ins Vertrauen zu ziehen.

Es ist vollkommen sinnlos, dem Problem rein oberflächlich zu begegnen. Eher früher als später steht man dann wieder am Startpunkt und muss sich der Feuchtigkeit erneut stellen, denn die Ursache liegt tiefer. Verwendet man dabei beispielsweise ‚Isolierputz‘ so lassen sich erneute Schäden im besten Fall verzögern (Wandkosmetik), die Flüssigkeit ist dadurch jedoch nicht verschwunden, sondern lauert immer noch im Kern der Bausubstanz und wartet auf seinen Moment.

Mauertrockenlegung mittels Injektion

Vor allem ältere Bauwerke kämpfen oft gegen das Wasser. Anno dazumal war man sich der Wichtigkeit von Horizontalisolierungen nicht bewusst, was Jahre oder Jahrzehnte später gerne zu feuchten Kellern oder ähnlichen Problemen führen kann. Bei modernen Bauwerken wird vor allem Bitumenpappe verwendet, um aufsteigende Feuchte vom Boden von der Bausubstanz fernzuhalten. Eine Möglichkeit hier nachzurüsten ist die Injektion von Expansionsharzen, wie etwa vom Hersteller URETEK.

Dabei werden eine Basis- und eine Härter-Komponente kombiniert, wodurch eine chemische Reaktion – die Polymerisation – in Gang gesetzt wird und das vorerst flüssige Harz zum Erhärten bringt, wodurch auch problemlos in die kleinsten Hohlräume eingedrungen und der Boden von unten abgedichtet werden kann.

Richtig heikel wird es, wenn das betroffene Bauwerk unter Denkmalschutz steht. In diesem Fall muss vorsichtig und sorgfältig vorgegangen werden, um betroffene historische Bauten bestmöglich erhalten zu können. Es gibt spezielle Systeme zum Schutz dieser unwiederbringlichen Gebäude – wie etwa das Putz- und Innendämmsystem der Firma DiffuPOR.

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Injektionsverfahren selber anwenden?

Eine Selbstanwendung ist immer problematisch. Einerseits fehlen Fachkenntnis und – für ein Druckverfahren – auch die notwendigen Geräte. Andererseits sind schwerkraftabhängige Verfahren nur bei sehr geringer Durchfeuchtung überhaupt möglich. Dazu kommt noch, dass viele der verwendeten Chemikalien recht gefährlich sind, weshalb ausreichend Fachkenntnis zum sicheren Umgang mit diesen Stoffen nötig ist. Wenden Sie sich lieber an einen Profi:

Mauerentfeuchtung einer Ziegel-Mauer

Der Ziegel nimmt in den Reihen der Baustoffe eine besondere Stellung ein. Der Brennvorgang sorgt für einzigartige Eigenschaften, da dabei zahlreiche Hohlräume und poröse Strukturen entstehen, die mit Kapillaren verbunden sind, was dazu führt, dass Ziegel relativ viel Feuchtigkeit zeihen können.

Gebrannter Ziegel passt sich der Feuchtigkeit seiner Umgebung an, welche je nach Temperatur oder Luftfeuchtigkeit variiert. Dabei ist zu beachten, dass bei steigender Feuchtigkeitsaufnahme der Dämmwert sinkt. 

Eine der Ursachen für Feuchtigkeit im Ziegel können die wechselnden Witterungsverhältnisse der Jahreszeiten in Bezug auf Luftfeuchtigkeit, Temperatur aber auch Bodenfeuchte beziehungsweise -Kälte sein. Auch problematisch können schadhafte oder gar fehlenden Abdichtungen im Kellerbereich sowie die Aufnahme von Schadstoffen über die Umgebungsluft sein. 

Ziegel kann durch die Aufnahme von diversen Stoffen aus der Umgebung aus Luft oder Boden große Schäden erleiden: Es entstehen Salze, die das Wasser aus der Umgebung anziehen und in weiterer Folge durch den kapillaren Wassertransport an die Oberfläche des Mauerwerks gelangen und dort auskristallisieren können. Die sichtbaren Folgen davon sind unschöne Salzschäden, abgeplatzter Putz oder die Absprengung von Mauerteilen – im Innenraum wie auch außen. Aber auch im Ziegel selbst zeigen sich Schäden, verursacht durch die Sprengkraft durch Volumenvergrößerung der in der Flüssigkeit gelösten Salze.

Und dabei handelt es sich um einen wiederkehrenden Prozess. Die Bausubstanz wird dadurch nach und nach, langsam aber sicher zermürbt. Um tiefgreifende Schäden an Ihren Mauern zu verhindern lohnt es sich professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um diesen Teufelskreis zu durchbrechen.

Mischmauerwerke entfeuchten

Mischmauerwerke bestehen meist aus einem Mix aus Stein und Ziegel. Diese Bauweise war vor allem in der Nachkriegszeit sehr verbreitet - es wurde alles an Substanz verbaut, die vorhanden war. In Bezug auf aufsteigende Feuchtigkeit zeigen sich hier aber aufgrund der Eigenschaften der verschiedenen Baustoffe in Kombination miteinander ganz eigene Problemfelder.

Abhängig von der Art nimmt Stein grundsätzlich so gut wie kein Wasser auf, außer es handelt sich dabei beispielsweise um Schiefer. Doch selbst dann zieht ein Ziegel mehr Flüssigkeit. Problematisch werden dabei jedoch die Fugen zwischen den Steinen, denn der Mörtel ist sehr feuchtigkeitsempfindlich, wird durch die Flüssigkeit weich und löst sich in Wasser auf. Auch sind nasse Steinmauern an schwer trockenzulegen.

Durch die hohe Komplexität, wenn zwei verschiedenen Baustoffe aufeinandertreffen zahlt es sich aus, einen Profi zu beauftragen sich solche Bauwerke genauer anzusehen.

Trockenlegung von Beton

Im Gegensatz zu Ziegeln ist Beton salopp formuliert pflegeleichter – vor allem in Bezug auf Feuchtigkeit. Beton kann Wasser zwar aufnehmen und wieder abgeben, allerdings bleibt er selbst dabei unversehrt. Aber auch er kann beispielsweise schimmeln, wenn auch im Normalfall nur an der Oberfläche.

In der Regel wird Beton eher gespachtelt als verputzt, jedoch ergeben sich ähnliche Probleme. Beton hat aufgrund seiner glatten Oberfläche grundsätzlich schon das Problem, dass etwas nur schwierig daran haftet. Kommt dann noch Feuchtigkeit ins Spiel und verschlechtert die Haftung zusätzlich ergibt sich oft dasselbe Bild wie bei Putz auf nassem Ziegel: Der Wasserfilm zwischen Betonoberfläche und Spachtelmasse sorgt dafür, dass Blasen geworfen werden oder an den betroffenen Stellen der Oberflächenbelag abblättern kann.

Das Problem mit dem Putz

Aufgrund hoher Zement- und Kalkanteile sind Putz aber auch Spachtelmasse per se stark saugend. Wenn dieser dann mit Flüssigkeit gesättigt ist, wird die Masse weich, was zum Abbröckeln führt. Zusätzlich dazu kann er sich auch vom Mauerwerk abheben oder aufgrund von Dampfdruck unschöne Blasen auf Ihren Mauern werfen.

Um dem entgegenzuwirken hat das Unternehmen DiffuPOR ein besonderes, feuchtigkeitsregulierendes System entwickelt, dass gleichzeitig die bestehenden Bauwerke inklusive derer Fassaden erhalten kann. Dieses patentierte System nennt sich FRIDS (Feuchte-Regulierendes-Innen-Dämm-System) und kann Probleme mit Feuchtigkeit dauerhaft und – im wahrsten Sinne des Wortes - nachhaltig lösen. Dabei spart man sich aufwändiges Einrüsten und damit Arbeitszeit und Kosten und man setzt auf natürliche Rohstoffe.

Teil dieses Systems ist besonderer, hydrophiler Putz, der innen wie außen anwendbar ist und auf den es sogar 5 Jahre Garantie gibt. Dieser Putz kann als Teil von FRIDS oder auch als Alleinmaßnahme gegen feuchte Mauern eingesetzt werden – je nach Fall.

Feuchter Keller in Wien

Besonders in älteren Gemäuern kennt man die typische Feuchte in den Kellern. Dabei fängt es insbesondere in Bodennähe aber auch an Kaltwasserleitungen sogar im Sommer gerne zu tropfen an. Aber warum ist das so?

TIPP: Lüften Sie zum richtigen Zeitpunkt!

Das Phänomen kennen wir aus kalten Wintertagen: Wenn feuchtwarme Innenluft durch ein geöffnetes Fenster entweicht, beschlägt sich die kalte Außenscheibe. Im Sommer sind die Verhältnisse umgekehrt: Die feuchtwarme Luft, an schwülen Tagen mit bis zu 30 Gramm Wasser pro Kubikmeter, ist draußen. Trockenere Luft und kühlere Oberflächen sind drinnen. Wird die Luft ausgetauscht, kommt es zu einem Feuchtigkeitstransport von außen nach innen. Der Innenraum wird, entgegen der Erwartung, feuchter. Daher Vorsicht besonders bei feuchten und etwas modrigen Kellern: Sie können an heißen Tagen nicht durch Lüften getrocknet werden.

Oberflächentemperaturen von unter 25 Grad Celsius reichen aus, um dampfhaltige Luft von über 30 Grad zum Kondensieren zu bringen. Primär „schwitzen“ dabei die kältesten Oberflächen wie Wasserleitungen oder kalte Gegenstände in Bodennähe. Halten Sie daher die Fenster geschlossen, bis es draußen kälter ist als im Keller. Lüften Sie am Abend oder in den Morgenstunden. Bei aufgehender Sonne herrscht die größte Temperaturdifferenz. Sie ist ideal für das Ablüften überschüssiger Kellerfeuchte.

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