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Neues Pfandsystem für Einweg-Plastikflaschen und Dosen in Österreich

Das Bild zeigt Plastikflashen.
© Pixabay | 25 Cent als Pfand.

Mit der Einführung eines flächendeckenden Einwegpfandsystems in ganz Österreich soll ein effizientes Recyclingsystem für alte Getränkeflaschen und Dosen implementiert werden. Jetzt wurden Details zur Umsetzung und Abwicklung des ab 2025 geltenden Pfandsystems bekanntgegeben, unter anderem die Pfandhöhe von 25 Cent. Welche Änderungen mit dem Projekt auf uns zukommen, lesen Sie hier.

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In einer Pressekonferenz vom 25.09.2023 präsentierte die Klimaschutzministerin Leonore Gewessler gemeinsam mit den Geschäftsführern der EWP Recycling Pfand Österreich GmbH, die in diesem Projekt als zentrale Stelle gegründet wurde, Details zum geplanten Einweg-Pfandsystem in Österreich.

Eine entsprechende Pfandverordnung für Einweggetränkeverpackungen, die vor einem halben Jahr in Begutachtung gegangen ist, werde heute erlassen. Die Einwegpfandverordnung soll das neue Pfandsystem in Österreich regeln und für eine praktische und einfache Umsetzung sorgen. 

Klimaschutzministerin Gewessler dazu: "Österreich bekommt ein Pfandsystem. Der letzte Schritt dazu – die Pfandverordnung – ist nun fertig. Dem Einwegpfand ab dem Jahr 2025 steht damit nichts mehr im Weg. Wichtige Vorbereitungen sind bereits in Arbeit. Nun kann das Pfandsystem in Österreich in die breite Umsetzung gehen. Das ist ein wirklich großer Meilenstein, der unsere Natur schützt und sicherstellt, dass Plastikflaschen und Dosen fachgerecht recycelt werden können. Die Menschen in Österreich wollen es und sind bereit dafür – gemeinsam verhindern wir Müll in unserer schönen Natur."

Novelle des Abfallwirtschaftsgesetzes 2021 als Grundstein

Dass Österreich 2025 ein Einwegpfand auf Plastikflaschen und Getränkedosen einführt, wurde schon 2021 mit einer Novelle des Abfallwirtschaftsgesetzes beschlossen. Folgende Maßnahmen dieser Novelle werden in den nächsten Jahren umgesetzt:

  • Ab 1. Jänner 2024 kehrt das verbindliche Mehrwegangebot mit verpflichtender Mehrwegquote zurück. Das Angebot wird flächendeckend in Österreich ausgerollt, in allen Geschäften sollen dann wiederbefüllbare Getränkegebinde erhältlich sein. Das betrifft alle Getränke-Kategorien, etwa Bier, Säfte, Mineralwasser oder Milch. 
  • Ab 1. Jänner 2025 wird beim Kauf von Einweggetränkeverpackungen (PET-Einwegflaschen und Aludosen) ein Pfand fällig, das die Kunden bei Rückgabe der Behälter in einer Filiale des Lebensmitteleinzelhandels wieder zurückbekommen.
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Neues Pfandsystem für Österreich

Mit 1. Jänner 2025 soll ein neues Pfandsystem für Einweggetränkeverpackungen in Österreich implementiert werden. Künftig ist auf Einweg-Plastikflaschen und Getränkedosen ein einheitliches Pfand in der Höhe von 25 Cent zu bezahlen, unabhängig von der Größe des Gebindes. Bei Rückgabe der Plastikflaschen und Aludosen gibt es diese 25 Cent dann wieder zurück. Insgesamt soll sich der Preis der Produkte nicht erhöhen. 

Das Pfand wird für alle Getränkearten und für alle Gebinde mit einer Füllmenge von 0,1 bis 3 Litern gelten. Aufgrund der leichten Verderblichkeit von der neuen Pfandregelung ausgenommen sind Milch und Milchmixgetränke. Pfandgebinde werden mit einem einheitlichen Pfandlogo gekennzeichnet. 

Eine weitere Neuerung für Konsumenten wird sein, dass die PET-Flaschen und Aludosen unzerdrückt retourniert werden müssen, sodass sie vom Pfandautomaten erkannt werden können. 

Tipp: Eine weitere Maßnahme der Kreislaufwirtschaft, die von den Österreichern besonders gut angenommen wird, ist der Reparaturbonus.

► Hier mehr dazu lesen!

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Wo kann ich Pfandgetränke künftig retournieren?

Rückgabemöglichkeiten für den Plastikpfand soll es in allen Geschäften geben, in denen solche Einweggebinden aus Kunststoff oder Metall verkauft werden. Es werde eine Rücknahmepflicht für Verkäufer geben: Jeder, der Plastik in Umlauf bringe, werde ein Teil des Kreislaufsystems und müsse somit auch wieder Leergebinde zurücknehmen. 

An einem effizienten Konzept für die Rücknehmer werde derzeit noch gearbeitet. Besonderes Augenmerk wolle man auf die Kleinstrücknehmer, zum Beispiel Würstelstand oder Kiosk, richten und praktikable Lösungen ausarbeiten. Angedacht sind Spezialbestimmungen, etwa eine Mengenbeschränkung, sodass pro Konsument nur haushaltsübliche Mengen verpflichtend zurückgenommen werden müssen. Außerdem sollen Kleinstrücknehmer nur verpflichtet sein, Einweggebinde zurückzunehmen, die sie auch tatsächlich selbst verkaufen.

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Investitionen in Millionenhöhe für Systemumstellung

Derzeit befinde sich das Projekt, in das mehrere Millionen Euro investiert wird, in der finalen Vorbereitungsphase, wobei vor allem die Logistik und die Implementierung eines IT-Systems noch in Ausarbeitung seien. Eine umfassende Informationskampagne für Konsumenten und Produzenten werde es kurz vor Einführung des neuen Systems für Einwegpfand ab Ende nächsten Jahres geben. 

Laut Gewessler sei es der Anspruch, das "beste europäische Pfandsystem" einzuführen, um den Kunden besten Komfort beim Recycling zu bieten und ein effizientes Kreislaufsystem zu implementieren. Bei der Planung des Projekts habe man sich an anderen europäischen Ländern mit ausgeklügelten Pfandsystemen orientiert und deren Expertise eingeholt. 

Ziel des neuen Pfandsystems sei es, die Gefährdung der Natur und den Entsorgungsaufwand des achtlos weggeworfenen Plastikmülls zu verringern. Die jährlich zwei Milliarden Flaschen und Dosen sollen sortiert und das gewonnene Recyclingmaterial wieder dem Wertstoffkreislauf zugeführt werden. 

Hier finden Sie weitere Informationen: 

» EWP Recycling Pfand Österreich

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