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Große Programmänderung zu Ehren von Christiane Hörbiger

Christiane Hörbiger in einem Polstersessel
© YouTube-Screenshot Kurier | Christiane Hörbiger ist gestorben.

Fast sieben Jahrzehnte lang hat sie auf der Bühne gestanden, in Film und Fernsehen begeisterte sie ein Millionenpublikum: Christiane Hörbiger, eine der beliebtesten Schauspielerinnen des Landes, ist am 30. November im Alter von 84 Jahren in Wien gestorben. Ein Nachruf.

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Sie war gerade mal 16 Jahre alt, als sie 1955 ihr Schauspieldebüt im Kinofilm "Der Major und die Stiere" gab, 20 bei ihrem Theaterdebüt an der Wiener Burg – und bereits fast 50 bei ihrem großen Durchbruch als Christine von Guldenburg: Christiane Hörbiger gilt als eine der beliebtesten und vielseitigsten österreichischen Schauspielerinnen und hat sich hierzulande in sieben Jahrzehnten schauspielerischer Glanzleistungen längst den Legendenstatus gesichert.

Nun ist für sie im 85. Lebensjahr der letzte Vorhang gefallen – und die Trauer im Publikum quer durchs Land genauso groß wie der Dank für siebzig Jahre Lachen, Weinen, Schmunzeln, Staunen, Mitfiebern und ein herausragendes künstlerisches Vermächtnis.

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Filme, Serien und Fernsehsendungen mit Christiane Hörbiger

In memoriam Christiane Hörbiger: Anlässlich des Todes der Schauspielerin ändern zahlreiche Fernsehsender im deutschsprachigen Raum kurzfristig ihr Programm. Die wichtigsten Sondersendungen im Überblick:

ORF Sondersendungen

  • Do, 1.12.
    19.45 Uhr (ORF III): "Kultur heute Spezial: In memoriam Christiane Hörbiger"
    20.15 Uhr (ORF III): "Die Hörbigers – Eine Schauspieldynastie" (Doku)
    22.45 Uhr (ORF III): "Gala einer Filmlegende – Christiane Hörbiger zum 80. Geburtstag"
  • Sa, 3.12.
    ab 9:05 Uhr (ORF 2): Sechs Filmklassiker hintereinander: "Oma wider Willen" (2011), "Blatt und Blüte – Die Erbschaft" (2003), "Ein Mann in der Krise" (1995), "Tafelspitz" (1994), "Die Muse des Mörders" (2017)
    22.00 Uhr (ORF 2): "Aus nächster Nähe: Christiane Hörbiger" (Portrait)
    22.35 Uhr (ORF 2): "Schon wieder Henriette" (Krimi-Komödie, 2013)
  • So, 4.12.
    14.30 Uhr (ORF2): "Karussell des Lebens" (Rosamunde Pilcher, 1994)
    20.15 Uhr (ORF 2): "Die Professorin – Tatort Ölfeld" (mit Nichte Mavie Hörbiger, 2017)
  • Ab 1.12. (jew. 13.00 Uhr, ORF III) bzw. ab 27.12. (jew. 9.55 Uhr, ORF 2):
    Wiederholung der Serie "Julia – Eine ungewöhnliche Frau" (1999 – 2003)

Filme im ARD

  • Di, 6.12.
    23.45 Uhr: "Stiller Abschied" (2013)
  • Mi, 7.12.
    0.15 Uhr: "Bis zum Ende der Welt" (2014)

Mediathek des ZDF

In der ZDFmediathek liegt seit kurzem die komplette Serie "Das Erbe der Guldenburgs" auf Abruf bereit.

Preisgekrönte Film- und Fernsehrollen

Ihr überragender Triumph als Hauptdarstellerin in der Serie "Julia – Eine ungewöhnliche Frau" öffnete Christiane Hörbiger zahlreiche Türen. So feierte sie im Anschluss etwa mit Nikolas Leytners Justizdrama "Die Geschworene" oder in Paul Harathers Thriller "Die Gottesanbeterin" weitere Erfolge, und auch die Literaturverfilmung "Der Besuch der alten Dame" brachte ihr Kritiker-Lobeshymnen und viele Lorbeeren ein.

Entsprechend zahlreich fielen im Verlauf ihrer Karriere auch die Preise und Ehrungen aus. 2004 zur Kammerschauspielerin ernannt, erhielt die Hörbiger den Bayerischen Fernsehpreis für ihr Lebenswerk, den Adolf-Grimme-Preis und die Wiener Ehrenmedaille in Gold.

Pünktlich zum 80. Geburtstag wurde ihr außerdem 2018 die Goldene Kamera für ihr Lebenswerk überreicht. Der Preis reiht sich auf dem Regal in eine ganze Sammlung, darunter etwa auch der Karl-Valentin-Orden, das Bundesverdienstkreuz, ein Bambi und mehrere Goldene Kameras.

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Die Hörbigers: Schauspieldynastie in Österreich

Der deutsche Spiegel bezeichnet die Hörbiger in seinem Nachruf als "Personifizierung der noblen Grande Dame, die auf Etikette, Stil, Eleganz, gutes Benehmen und natürlich auch Talent" großen Wert legte. Und lobt gleichermaßen ihr feines Gespür für "besten Sachertorten-Sarkasmus".

Das komödiantische Vermögen war Christiane Hörbiger buchstäblich in die Wiege gelegt, schließlich entstammte sie einer regelrechten Schauspieldynastie. Sie wurde 1938 in Wien geboren, und wäre es nach ihrer berühmten Mutter gegangen, dann hätte Christiane Hörbiger Zuckerbäckerin gelernt – doch die wollte viel lieber die Familientradition fortführen und in die Fußstapfen ihrer Eltern Attila Hörbiger und Paula Wessely treten, beide ihres Zeichens ebenfalls große Namen auf der Theaterbühne. Auch die beiden Schwestern Maressa Hörbiger (77) und Elisabeth Orth (86) haben sich, nicht minder erfolgreich, der Schauspielerei verschrieben.

Vater Attila Hörbiger war langjähriges gefeiertes Mitglied im Ensemble der Wiener Burg, Mutter Paula Wessely hatte bereits früh im Theater in der Josefstadt, noch unter Max Reinhardt selbst, Bekanntheit erlangt. Christianes Onkel war der Theater- und Filmsuperstar Paul Hörbiger. Und ihre Nichte ist Schauspielerin Mavie Hörbiger, die, wie auch die Tante, gerne im Komödienfach unterwegs ist.

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