Skulptur: Skulpturen in der Kunst

Kopfausschnitt im Seitenprofil von einer Skulptur
© Martin Jäger/ pixelio.de | Skulpturen in der Kunst

Der Begriff Skulptur leitet sich aus dem Lateinischen her, sculpere heißt schnitzen. Skulpturen wurden vielfach zu Luxusgütern aus Marmor und Bronze. Sie prägen seit jeher das Stadtbild und legen Zeugnis ab von vergangenen Epochen. Heroische Abbildungen als Skulpturen in der Kunst von Siegesstatuen, Reiterstatuen, Denkmäler berühmter Persönlichkeiten sagen vom Symbolgehalt über die Zeit, in der sie von den Bildhauern erschaffen wurden oder über das Land, in dem sie einen Platz schmücken, wo und wie sie aufgestellt wurden, sehr viel aus.

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Die Skulpturen im öffentlichen Raum, sind Zeichen, die aus der Vergangenheit ihre Spuren hinterlassen haben. Oft sind Skulpturen Denkmäler, Gedenkstätten und Mahnmale Mittel gegen das Vergessen. Sie schmücken offizielle Gebäude, Plätze, Kirchen, Fassaden und Hallen.

Statuen, Statuetten, Büsten, oder Monumentalplastiken waren auch immer wirtschaftlichen Bedingungen unterworfen, da das verarbeitete Rohmaterial sehr teuer war. Skulpturen wurden vielfach zu Luxusgütern. Marmor und Bronze waren immer sehr teure Werkstoffe.

Die Skulptur als Kunstgattung

Die Skulptur als Kunstgattung ist ein dreidimensionales Kunstwerk, welches enormes Potential bekommen hat, da sie von Seiten der Betrachter entweder höchstes Lob, oder schärfste Kritik unmittelbar hervorgerufen hat.
Skulpturen wurden dem Publikum immer im großen Rahmen gezeigt, vorgestellt, enthüllt. Auf Weltausstellungen oder im Pariser Salon, oder der Royal Academy in London.
Noch heute wie, damals werden Denkmäler und Skulpturen als Hommage gefertigt oder gestürzt als Zeichen der Demontage von Machthabern und Kritik gegen ein Regime.
Heutiger Unmut gegen ein Werk und Geringschätzung gegen den Schaffenden wird mittels Spraydosen kundgetan.
Skulpturen fügen sich in das Wahrnehmungsfeld ein, weil sie schon immer da waren, oder haben eine Boten-Funktion und können Emotionen beim Betrachter hervorzurufen.

Die Herstellung von Skulpturen

Beim Herstellungsprozess spricht man im strengsten Sinne nur dann von Skulpturen, wenn sie aus einem festen Material geschnitzt, werden (Holz), herausgeschnitten werden oder aus Stein gehauen werden. Die Technik die verwendet wird, um eine Skulptur  zu schaffen, ist ein abtragendes Verfahren. Durch das Wegnehmen, das Entfernen von Material entsteht eine Skulptur. Von einer Plastik spricht man, wenn Material hinzugefügt wird.
Heute wird der Begriff Skulpturen gleichbedeutend mit Plastik oder Bildhauerei verwendet.

Die Grenzen in der Materialdebatte haben sich schon lange verwischt, so werden neben den hard scultures auch soft sculptures hergestellt. Hier werden weiche Materialien, wie Filz, Wachs, Kunststoff, Papier verwendet.Zeitgenössische Bildhauer verwenden auch andere Werkzeuge, statt Messer und Meißel hat gerade bei der Holz- oder Stahlskulptur die Kettensäge oder das Schweißgerät Einzug gehalten.

Im Laufe der Zeit veränderte sich nicht nur das Herstellungsverfahren und die Materialgeschichte in der Bildhauerei. Der Stellenwert des Bildhauers selbst  hat sich seit dem 19. Jahrhundert gewandelt.
Dem Bildhauer wurde der kreative Teil zugesprochen, für die Ausführung, wie das Meißeln  und den Bronzeguss gab es Spezialisten. Der Bildhauer selbst überwachte die einzelnen Arbeitsschritte. Das Ansehen der Bildhauerkunst wuchs, die Einstellung zur Bildhauerei blieb jedoch zwiespältig, da es zwischen der kreativen Idee und der ausführenden Handwerkskunst einen großen Zwiespalt gab.

Auguste Rodin als Revolutionär

Auguste Rodin (1840 -1917), der französische Bildhauer und Begründer der modernen Skulptur, war einer der ersten, der gezielt die Skulpturen und die Kunst der Bildhauerei in den Ausstellungsbetrieb integrieren konnte und so zur Vermarktung seines Werkes beitrug. Er ließ sich in seinen Ateliers vor seinen Skulpturen und den Zeichnungen fotografieren, stand zu und vor seinem Werk.

Obwohl er als Revolutionär angegriffen wurde, folgte er doch in seinem Schaffen, dessen Wurzeln in der Vergangenheit waren, noch den Regeln des 18. Jahrhunderts, schon aufgrund seiner klassischen Ausbildung.
Rodin der Meister der Skulptur, verkörperte den Wandel in der Bildhauerei. Er stand als Künstler für die klassische Vollendung und die Neuzeit. Rodin hinterlässt ein umfangreiches Werk, das seinen eigenen Formgesetzen folgte und wirkliche Schöpfung war.
Er war schnell in seiner Arbeitsweise, und besaß die Fähigkeit auf Gesehenes und Ertastetes sofort zu reagieren. Mit seinem inneren Feuer und seiner Kraft versuchte er das Drama des menschlichen, bewegten Körpers darzustellen, was ihm, wie auch seiner genialen und unvergesslichen Schülerin Camille Claudel (1864 – 19439) nachweislich gelungen ist.

Der Bildhauer Henry Moore

Der englische Bildhauer, Henry Moore (1898 – 1986) erkannte auch, dass Skulpturen aus Stein, auch wie Stein wirken sollten. Er verstand seine Skulpturen als Schöpfungen, von naturgetreuen Nachbildungen nahm er Abstand. Für ihn musste eine Skulptur Leben, Vitalität und Pathos besitzen. Der moderne Bildhauer schätzt die Wichtigkeit  und den Stellenwert des Materials, statt nur an den Wert der Darstellung zu denken, das war Moores Überzeugung.

Seine weltweit ausgestellten Skulpturen sind meist Abstraktionen des menschlichen und besonders des weiblichen Körpers. Über den Bildhauer an sich sagte Henry Moore: „ Meiner Meinung ist ein Bildhauer ein Mensch, den die Gestalt und Form der Dinge interessiert.“
Eine Skulptur von Henry Moore ist in Wien zu sehen. Er schenkte 1979 die großartige Plastik „Hill Arches“ der Stadt Wien.
Sie ist am wurde am Platz vor der Karlskirche im Teich aufgestellt.

Alfred Hrdlickas Skulpturen in Wien

Ein der größten österreichischer Bildhauer und Zeichner Alfred Hrdlicka hinterließ viele Spuren mit seinen Monumental-Skulpturen im Stadtbild von Wien. (1928- 2009)
Hrdlicka hat sich immer auf die Seite der Schwachen geschlagen, war politisch und kritisch und voller Lebenselixier in seinem Schaffen. Sein Werk hat nur zu oft Kritik ausgelöst.
Bei der Aufstellung seines „Mahnmals gegen Krieg und Faschismus“ 1988, gegenüber der Albertina, am Helmut-Zilk-Platz, war Hrdlicka vor Anfeindungen nicht gefeit. Doch Hrdlickas Skulpturen sind nicht nur bedeutend sondern haben Gewicht, sprich sie sind unendlich schwer. (Bronze und Marmor) Soll nur einer versuchen sie zu verrücken!
Das großartige mehrteilige Werk, das, auf der Rückseite der Wiener Staatsoper seinen Platz fand, ist ein begehbares Mahnmal. Gedacht ist diese Skulpturengruppe als Zeichen für die Erinnerung und gegen das Vergessen.
Eine Gedenkstätte für die Roma wurde vom burgenländischen Bildhauer Reinhard Gombots (Jahrgang 1961) in Zusammenarbeit mit den damaligen Bombenopfern in Oberwart errichtet und 1998 enthüllt.
Skulpturen sind im Vergleich, schon von ihrer Werkstofflichkeit dazu beschaffen ihre Bildhauer wie die Epochen durch ihre Beständigkeit zu überdauern. Die Themendarstellungen, dienen als Rückschau und zum Verständnis der Geschichte.
Es liegt an uns, die Bildhauer, welche die Skulpturen erschaffen haben, nicht zu vergessen.

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