Wetter
Saharasand - Der Jetstream nach Europa
Aufgewirbelt durch starken Wind
Zu Beginn muss der Sand über der Sahara in die Atmosphäre gelangen. Dies geschieht typischerweise durch starke Winde oder sogar Sandstürme. Kleinere Körner von einer Größe zwischen 10 und 200 Mikrometern können hierbei etwas höher in die Atmosphäre getragen werden, wo sie bis zu einigen Tagen verweilen. Alle Sandflächen der Welt zusammengenommen gelangen jährlich bis zu 3 Gigatonnen Sandaerosol in die Atmosphäre. Zur besseren Vorstellung hier ein kleiner Vergleich: Mit dieser gewaltigen Masse könnten 5 Millionen Beachvolleyballplätze angelegt werden. Rund die Hälfte der weltweiten jährlichen Produktion an Sandaerosol stammt aus der Sahara.
Durch Südwind kommt Saharasand nach Europa
Um nun den Sand von den Luftschichten über der Sahara nach Mitteleuropa zu transportieren muss eine starke Südströmung in den höheren Schichten der Troposphäre vorherrschen. Diese nimmt dann das Aerosol mit und transportiert es in weit nördlichere Gebiete. Kommt es dann in Österreich zur Bildung von Regen, so vereint sich dieser beim Fallen mit den kleinen Sandkörnern und transportiert diese auf Autos und Fensterscheiben. Bei ganz extremen Ereignissen kann sogar eine leicht orange Färbung der Wolken durch die hohe Konzentration der Partikel wahrgenommen werden.
Auswirkungen von Saharasand
Doch die Auswirkungen über Österreich reichen weiter als bis zu verschmutzten Autos und Fensterscheiben. Durch das verstärkte Abschmelzen der Gletscher hat der Saharasand auch einen enormen Einfluss auf den Strahlungshaushalt und somit auf das Klima. Die feinen Sandpartikel setzten sich auch an den Eisoberflächen ab und verdunkeln diese leicht. Dadurch absorbiert das Eis, ähnlich wie ein schwarzes T-Shirt, mehr solare Strahlung, erwärmt sich stärker und es kommt zu verstärktem Abschmelzen der Gletscher. Aktuelle Informationen über das Vorhandensein von Saharasand über Österreich lassen sich auf der Homepage der ZAMG finden.
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