Wetter Statistik Sommer 09
Wetterstatistik Sommer 09. Alle Informationen ob Regen oder Sonne in einer genauen Statistik für alle Bundesländer.Im Osten doppelt soviel Regen als im Durchschnitt
Wetter Statistik Sommer 09
ZAMG Sommer 2009: der feuchteste seit 1966 – aber überdurchschnittlich warm
Entgegen vielen Unkenrufen verlief dieser Sommer in Österreich verbreitet deutlich wärmer als im langjährigen Schnitt (1971-2000). Vor allem aber war er zu feucht: Im Juni sorgten teils intensive Regenfälle sogar für neue Niederschlagsrekorde und somit leider auch für Überflutungen. Der Juli brachte dann viele Sonnenstunden und ein Auf und Ab der Temperaturen. Hitzewellen wurden von kurzen Kaltlufteinbrüchen unterbrochen und im Zuge von einzelnen aber dafür heftigen Gewittern kam es zu teils extremen Hagelschlag. Der August verlief schließlich ausgesprochen sonnig und warm und reihte sich unter die 5 wärmsten Augustmonate der letzten 150 Jahre ein.
Im Osten doppelt soviel Regen als im Durchschnitt
Der Sommer 2009 begann in Österreich verbreitet trocken, nur im Westen kam es um den 7. Juni zu kräftigen Niederschlägen. Mit dem 20. Juni stellte sich die Wetterlage aber grundlegend um: Ein Italientief sorgte am nördlichen und östlichen Alpenrand für intensiven Regen. Von Oberösterreich bis in die Oststeiermark fielen binnen weniger Stunden stellenweise bis zu 115 Liter/m². In Summe wurde in den betroffenen Gebieten das 2- bis 4-fache der durchschnittlichen Juniniederschlagsmenge registriert.
Nach Süden und Westen hin kam es hingegen zu keinen außergewöhnlichen Regenfällen.
Auf den niederschlagsreichen Juni folgten zu Beginn des Julis wiederum im Norden und Südosten einzelne kräftige Gewitterregen, welche die angespannte Hochwasserlage punktuell neuerlich zuspitzten. Zur Monatsmitte hin fiel dann deutlich weniger Niederschlag, ehe eine Kaltfront um den 18. Juli besonders im Westen für intensiven Niederschlag sorgte. Knapp eine Woche später kam es im Zuge einer Gewitterfront am 23. Juli gebietsweise zu verheerendem Hagelschlag. Insgesamt brachte der Juli in Österreich etwas zu viel Niederschlag.
Der August schließlich brachte zum ersten Mal im Sommer 2009 flächendeckend längere trockene Phasen mit sich. Nach einem niederschlagsreichen Beginn verlief die zweite Monatshälfte weitgehend trocken. Erst um den 22. August kam es neuerlich zu heftigen Unwettern, wobei dieses Mal besonders der Süden betroffen war.
Über den gesamten Sommer betrachtet fielen in weiten Teilen Österreichs übernormale Regenmengen. Am niederschlagsreichsten war es mit 200 bis 250% des Erwartungswertes in St. Pölten sowie den anschließenden Regionen Niederösterreichs. Am anderen Ende der Skala steht mit nur etwa 90% des Durchschnittswertes Oberkärnten. Für ganz Österreich ergibt sich somit der niederschlagsreichste Sommer seit 1966. Abgesehen von Bergstationen war der absolute niederschlagsreichste Ort Österreichs in den 3 Sommermonaten 2009 Lunz/ See mit rund 930 Liter/m².
Große Temperaturschwankungen, aber Sommer 2009 überdurchschnittlich warm
Der Sommer brachte in ganz Österreich positive Temperaturabweichungen im Bezug auf den langjährigen Mittelwert (1971- 2000) von rund 0,5 bis 1,5°C, wobei sich die tiefsten Werte im nördlichen Salzburg sowie dem anschließenden Salzkammergut finden. Am relativ gesehen wärmsten war es im Sommer 2009 in den südwestlichen Landesteilen von Osttirol bis ins Klagenfurter Becken. In Lienz und Spittal/ Drau betrug die Abweichung jeweils +1,8°C und auch in Klagenfurt brachte dieser Sommer im Bezug auf die Temperaturen ein Plus von 1,4°C. Aber auch am Boden- oder Neusiedlersee lag das Sommermittel um rund +1,5°C über dem langjährigen Durchschnitt.
Betrachtet man die einzelnen Monate so zeigt sich, dass der Sommer mäßig warm begonnen und außergewöhnlich warm geendet hat. Nachdem der Juni Abweichungen zwischen -0,6 und +1,1°C gebracht hatte, verlief der Juli in ganz Österreich zu warm. Besonders herausragend in diesem Sommermonat war aber der teils extrem schnelle Wechsel zwischen warmen und kalten Perioden. So sorgte eine Kaltfront am 18. Juli nördlich des Alpenhauptkammes für kräftige Abkühlung und kurzfristig sank die Schneefallgrenze sogar bis auf rund 1000m ab. Nur wenige Tage später –am 23. Juli- sorgte eine Hitzewelle von Salzburg bis nach Niederösterreich stellenweise für neue Temperaturrekorde. An diesem Tag wurde auch der absolute Sommerhöchstwerte mit 37,9°C in Waidhofen/ Ybbs verzeichnet. Aber auch in höheren Tallagen, wie zum Bespiel in Krimml wo es 5 Tagen zuvor noch geschneit hatte, stieg die Quecksilbersäule auf über 30°C. Der August verlief zu guter letzt mit Abweichungen von bis zu 3,5°C deutlich zu warm, wobei es weniger die Tageshöchstwerte als die milden Nächte waren, die zu dieser Abweichung führten.
Trotz Regens durchschnittliche Sonnenscheindauer
Nach einem durchwegs sonnenarmen Juni sorgte der Juli in vielen Teilen Österreichs für überdurchschnittlich viele Sonnenstunden. Nur einige Teil Salzburgs und Oberösterreichs mussten neuerlich mit weniger Sonnenschein als im langjährigen Schnitt auskommen. Mit bis zu 130% des Erwartungswertes verlief der Juli 2009 besonders im Osten ausgesprochen sonnenreich. Der August brachte schließlich in ganz Österreich viele Sonnenstunden mit sich, wobei sich die relative gesehen sonnigsten Orte im Westen von Österreich befanden.
Über den gesamten Sommer betrachtet erfüllte die Sonne in weiten Teilen des Landes zumindest annähernd den Erwartungswert. Die relativ und absolut gesehen sonnenreichste Orte finden sich allesamt im Nordosten. Mit fast 800h Sonnenstunden war Eisenstadt nicht nur die sonnigste Landeshauptstadt sonder überhaupt der sonnigste Ort Österreichs im Sommer 2009. Am anderen Ende der Skala liegt Krimml, wo die Sonne im ganzen Sommer nur rund 400 Stunden, was etwa 80% des Erwartungswertes entspricht, zu sehen war.
ZAMG Sommerstatistik
Ort | Ts | D | AMax | Tag | RR | RR% | RRMax | Tag | 0.1 | So | So% | |
Bregenz | 19.4 | 1.6 | 31.8 | 23.07. | 611 | 117 | 72 | 17.07. | 49 | 617 | 92 | |
Innsbruck-Flugh. | 18.2 | 0.9 | 33.2 | 20.08. | 382 | 109 | 44 | 03.08. | 54 | 575 | 88 | |
Salzburg-Flugh. | 18.4 | 0.4 | 36.6 | 23.07. | 675 | 153 | 63 | 23.06. | 59 | 457 | 76 | |
Linz Stadt | 19.4 | 1.0 | 35.0 | 23.07. | 389 | 138 | 40 | 19.06. | 46 | 615 | 86 | |
St. Pölten | 19.6 | 1.2 | 35.0 | 23.07. | 579 | 241 | 89 | 23.06. | 39 | 687 |
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Wien-Hohe Warte | 20.4 | 1.1 | 33.5 | 02.08. | 353 | 180 | 68 | 22.06. | 32 | 721 | 100 | |
Eisenstadt | 20.5 | 0.8 | 34.1 | 02.08. | 349 | 176 | 72 | 24.06. | 39 | 768 | 102 | |
Graz Universität | 19.7 | 1.0 | 34.7 | 23.07. | 554 | 156 | 57 | 18.07. | 42 | 702 | 102 | |
Klagenfurt-Flugh. | 19.5 | 1.4 | 32.7 | 15.07. | 375 | 114 | 52 | 03.08. | 38 | 689 | 98 | |
Ts | Sommermittel der Lufttemperatur in Grad Celsius |
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D | Abweichung vom Normalwert 1971-2000 in Grad Celsius |
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AMax | Absolutes Maximum der Lufttemperatur in Grad Celsius |
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Tag | Datum des Auftretens |
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AMin | Absolutes Minimum der Lufttemperatur in Grad Celsius |
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Tag | Datum des Auftretens |
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RR | Sommer-Niederschlagshöhe in mm |
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RR% | Niederschlagshöhe in % der Normalmenge 1971-2000 |
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RRMax | Maximaler Tagesniederschlag in mm |
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So | So mmer-Sonnenscheindauer in Stunden |
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So% | Sonnenscheindauer in % des langjährigen Mittelwertes |
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