Historischer Marathon Weltrekordversuch unter der 2 Stunden Schallmauer
Eliud Kipchoge ist in Wien gelandet. Kipchoge, Weltmeister im 5.000 Meter Lauf. Olympiasieger im Marathonlauf und zugleich Weltrekordhalter in selbigen mit der Spitzenzeit von zwei Stunden, einer Minute und neununddreißig Sekunden. Jetzt will er in Wien die 42,195 Kilometer unter zwei Stunden bezwingen.

Nichts dem Zufall überlassen
Unter perfekten Bedingungen ist der aus Kenia stammende Spitzensportler bereits 2017 in Monza der „2 Stunden Schallmauer“, wie sie gerne genannt wird, gefährlich nah gekommen. Damals hatten ihn 25 Sekunden von seinem ehrgeizigen Ziel getrennt. Für einen Erfolg muss Kipchoge eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 21 km/h aufrechterhalten.
Dieses Wochenende findet im Wiener Prater der zweite Anlauf statt. Ausgerüstet mit einem Eliteteam an Profis wird Kipchoge auf der Prater Hauptallee 4,4 Runden drehen. Wendepunkt werden im Nordwesten der Praterstern und im Südosten das Lusthaus sein.
Hauptallee im Prater wurde neu asphaltiert
Das Vorhaben wird breit unterstützt. Auf der einen Seite ist Kipchoges Team, welches Wetter, Bedingungen, Jahreszeit, Neigung und Straßenprofil im Auge behält. Auf der anderen Seite ist die Stadt Wien, welches das Event unterstützt und die Hauptallee fit für den Läufer gemacht hat. Davon werden auch zukünftig alle in Wien lebenden profitieren.
Das Projekt ist offiziell allerdings kein Weltrekordversuch. Dazu fehlen die offiziellen Bedingungen eines Marathons als Wettkampf. Vielmehr möchte Kipchoge herausfinden, was menschlich machbar ist unter perfekten Bedingungen. Neben dem neuen Asphalt und der konstanten Überwachung aller relevanten Umweltbedingungen, wurde auch die Kurve um das Lusthaus herum leicht geneigt, um wertvolle Sekunden zu gewinnen.

Offiziell kein Weltrekord
Um die Geschwindigkeit zu halten, werden insgesamt 40 Pacemaker während dem Lauf ein und aussteigen. Sie geben das Tempo vor und dienen dem Kenianer als Orientierung. Die Vorbereitungen für kommenden Samstag lieferte außerdem ein Team des Chemiekonzerns Ineos. Diese haben in minutiöser Kleinarbeit jedes Detail der Strecke ausgearbeitet und wollen nichts dem Zufall überlassen.
So sind zum Beispiel fünf Messtationen an der Strecke angebracht und es wurde ein umfassendes Trainingsprogamm für Kipchoge erstellt. Er befindet sich bereits seit Montag in der Stadt und hält sich an einen strengen Ernährungsplan, um kommenden Samstag eine Spitzenleistung zu erzielen. Wann genau der Lauf stattfinden wird, ist allerdings nicht festgelegt. Das ist Absicht, denn das Team möchte die idealen Bedingungen am jeweiligen Tag abpassen.
Live miterleben - 30 Fernsehsender vor Ort
Das Event wird weltweit übertragen. Neben dem ORF werden sich 29 weitere Fernsehstationen den Lauf live mitverfolgen. Indes erhofft sich auch die Stadt einen Vorteil. Man erhofft sich einen positiven Effekt auf den Tourismus.
„Wenn das für die Stadt keinen Vorteil bringt, dann weiß ich nicht. Wir sind stolz, was uns da gelungen ist. Das ist ein Ritterschlag, eine tolle Geschichte", so Sportstadtrat Peter Hacker (SPÖ).
Und falls das Wetter am Wochenende nicht mitspielen sollte: das Team steht bis zum 20. Oktober in den Startlöchern. Kipchoge hat also insgesamt acht Tage zeit, um sein Ziel zu erreichen.
Hier geht es zur offiziellen Eventpage.