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Hochwasser in Wien: Öffi-Einschränkungen und Straßensperren

überschwemmte Straßen, Fahrzeuge, Straßenschilder
© stadt-wien.at | Große Teile Ostösterreichs sind von den Überflutungen betroffen.

Enorme Regenmengen, die teils viermal so hoch sind wie in einem durchschnittlichen gesamten September sind, haben in den letzten Tagen zu einer gefährlichen Hochwassersituation in Ostösterreich geführt. Nach den anhaltenden Unwettern entspannt sich die Lage in Wien langsam. Was Sie aktuell zu Öffi-Einschränkungen, Straßensperren, Risikozonen und der Wetterlage wissen müssen.

Erstellt von: | aktualisiert am 18. September 2024, Stand: 10:00 Uhr
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100-jähriges Hochwasser im Wienfluss

Der Fokus der Einsatzkräfte lag die vergangenen Tage und Nächte am Wienfluss, Donaukanal und der Liesing: Nach dem Dauerregen haben die Wassermassen den Wienfluss von einem Rinnsal zu einem reißenden Fluss anschwellen lassen, der am Sonntag in Penzing über die Ufer trat. Auch der Donaukanal, der vom Wienfluss gespeist wird, hat so viel Wasser geführt wie bei einem 100-jährigen Hochwasser.

Inzwischen hat sich die Hochwassersituation in Wien nach Angaben von Bürgermeister Ludwig deutlich entspannt, die Pegelstände von Donau, Wienfluss, Donaukanal und Liesing sinken. Derzeit laufen in der ganzen Stadt die Arbeiten, um die Auswirkungen des Unwetters, vor allem auf den Verkehr, zu beseitigen. 

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Einschränkungen bei den Öffis: U-Bahnen wieder in Betrieb

Die Wiener Linien mussten aufgrund des kritischen Pegelstandes des Wienflusses und Donaukanals den U-Bahn-Betrieb erheblich einschränken. Die gefährdeten U-Bahn-Trassen entlang des Donaukanals wurden mit Dammbalken und Sandsäcken vor dem eindringenden Wasser geschützt.

Seit Mittwoch Früh sind alle U-Bahnlinien wieder durchgängig unterwegs. 

U2

Durchgehender Betrieb zwischen Schottentor und Seestadt. 

U3

Durchgehender Betrieb zwischen Ottakring und Simmering. 

U4

Durchgehender Betrieb zwischen Heiligenstadt und Hütteldorf. 

U6

Durchgehender Betrieb zwischen Siebenhirten und Floridsdorf. 

ÖBB

Auch bei den ÖBB kommt es wegen der Witterung zu zahlreichen Abweichungen und Verspätungen im Zugverkehr, aktuell gibt es einige Streckenunterbrechungen in der Ostregion. Die dringende Reisewarnung wurde bis Donnerstagabend verlängert. Der Betrieb auf den zentralen Strecken wird laufend wieder aufgenommen. 

  • Die Weststrecke zwischen Wien Hauptbahnhof und St. Valentin ist wieder eingleisig befahrbar. 
  • Die Ostbahn zwischen Wien Hauptbahnhof und Hegyeshalom ist wieder für den Fern- und Nahverkehr freigegeben. 
  • Die Südstrecke zwischen Wien Hauptbahnhof und Mürzzuschlag ist wieder befahrbar. 

Die ÖBB appellieren, alle nicht unbedingt notwendigen Reisen nicht anzutreten bzw. zu verschieben. Auf den Hauptverkehrsverbindungen der West- und Südstrecke wird derzeit ein Notfahrprogramm mit Bussen organisiert.

Aktuelle Informationen werden laufend auf oebb.at & SCOTTY aktualisiert.

In dieser Galerie: 2 Bilder
Arbeiter bauen einen Hochwasserschutz in der U-Bahntrasse auf.
© Wiener Linien | Aufbau eines Hochwasserschutzes bei der U4.
Hochwasser in der U-Bahn-Baustelle Pilgramgasse
© Wiener Linien | Bei der U2-Baustelle Pilgramgasse kam es zu einem massiven Wassereinbruch.
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Straßensperren und Verkehrseinschränkungen

Aus Sicherheitsgründen kam es am Sonntag zu Sperren der Westautobahn (A1) und der Südautobahn (A2), vor allem war die Westeinfahrt und -ausfahrt bei Wien betroffen. 

Mittlerweile sind die Hochwasser bedingten Sperren im Straßenverkehr wieder aufgehoben. 

Parks und Donauturm schrittweise geöffnet

Die zum Schutz der Bevölkerung gesperrten rund 1.000 Parkanlagen der Wiener Stadtgärten werden nun laufend wieder geöffnet. Durch die enormen Regenmengen war der Boden stark aufgeweicht, wodurch die Standsicherheit der Bäume beeinträchtigt war. Derzeit wird die Standsicherheit der Bäume überprüft, die Freigabe der Parkanlagen erfolgt schrittweise. Dennoch ist in der Nähe von Bäumen Vorsicht vor Baumstürzen geboten!

Am Mittwoch werden schrittweise folgende Erholungsgebiete schrittweise geöffnet: 

Nach Wassereintritten aufgrund des Dauerregens ist auch der Donauturm vorübergehend geschlossen. Am Mittwoch soll der Donauturm dann wieder für Besucher geöffnet werden. 

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Welche Gebiete waren vom Hochwasser bedroht?

Wienfluss

Normalerweise ein harmloses Rinnsal schwoll der Wienfluss am Sonntag innerhalb weniger Stunden zu einem reißenden Fluss an. An manchen Stellen schwappte das Wasser sogar über, in Richtung der Straßen und Gehwege und der entlanglaufenden U-Bahntrasse der U4. Innerhalb von 24 Stunden ist der Pegelstand von 50 cm auf über 2,30 m am Sonntagmorgen angestiegen.

Von den Überschwemmungen besonders betroffen ist der Bezirk Penzing, dort ist der Wienfluss im Bereich der Ludwiggasse über die Ufer getreten und hat Häuser überflutet. 

Donaukanal

Auch dort, wo der Wienfluss in den Donaukanal mündet, ist der Wasserpegel gefährlich hoch gestiegen. Die Strandbar Herrmann und die Gastronomie entlang des Kanals standen am Sonntag weitestgehend unter Wasser. Wo sonst Spaziergänger und Radfahrer gemütlich flanieren, wälzten sich am Sonntag Wassermassen. 

Neue Donau

Die Neue Donau, die parallel zum Hauptstrom verläuft, dient als Entlastungsgewässer für den Fall eines Hochwassers. Am Wochenene floss die Neue Donau ähnlich reißend wie die Donau, die Lage war aber unter Kontrolle. Unzählige Lokale entlang der Freizeitmeile Copa Beach und am gegenüberliegenden Pier 22 (ehemalige Sunken City) standen unter Wasser. Auch im Bereich des Vienna City Beach Club weiter flussabwärts ist der Fluss über die Ufer getreten.

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Wetter in Wien: Wie viel Regen ist zu befürchten?

Sonntagnacht und Montagmorgen brachten eine kleine Verschnaufpause für die Einsatzkräfte in Wien. Durch die kurze Regenpause kam es zu einem leichten Rückgang der Pegelstände der Wiener Gewässer und einer Entlastung der Auffangbecken. Doch wie sieht die Wetterlage für die kommenden Stunden und Tage aus? Sind weitere Regenfälle und damit ein steigendes Hochwasserrisiko zu befürchten?

Mittwoch
Letzte dichte Wolken ziehen bald weg und die Sonne scheint für längere Zeit. Die Schauerneigung bleibt den ganzen Tag insgesamt gering. Dazu weht schwacher Wind meist aus Nordost. Tagsüber um 22 Grad.

Donnerstag
Der Tag verläuft vielfach sonnig. Harmlose Wolken stören kaum und damit bleibt auch die Schauerneigung gering. Es weht schwacher Wind aus Nord bis Ost. Frühtemperaturen um 11 Grad. Tageshöchsttemperaturen rund 21 Grad.

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Effektiver Hochwasserschutz verhindert Katastrophe

Als "herausragende aber bewältigbare Situation" hat Bürgermeister Ludwig die Unwetterlage der letzten Tage in Wien zusammengefasst. Dass die Bundeshauptstadt trotz des rund 30-jährigen Hochwassers in der Donau bzw. 100-jährigen Hochwassers im Donaukanal und Wienfluss von einer katastrophalen Überschwemmung verschont geblieben ist, sei auf den effektiven Hochwasserschutz zurückzuführen.

"Wien kann Hochwasser", hält der Wiener Bürgermeister fest. 

Besonders bewährt habe sich die Donauinsel als Jahrhundert-Hochwasserschutz ebenso wie die künstlich geschaffene Neue Donau, die als Entlastungsgewässer für den Hochwasserfall dient. Doch auch die kürzlich erfolgte Renaturierung des Liesingbaches sei effektiv gewesen.

» Mehr zur Donauregulierung lesen

Feuerwehr und Wiener Netze im Dauereinsatz

In den vergangenen Stunden und Tagen leisten die Einsatzkräfte in ganz Österreich Unglaubliches. Allein in Wien sind zu Spitzenzeiten mehr als 100 Einsatzanforderungen pro Stunde bei der Feuerwehr eingelangt, seit letzter Woche verzeichnet die Feuerwehr in Wien fast 3.000 Hochwassereinsätze. 

Aber nicht nur Niederschlag und Wassermassen, sondern auch der Wind sorgen für zahlreiche Schäden. Neben Wassereintritten in Gebäude, Keller und Garagen sind auch umgestürzte Bäume und abgebrochene Äste für Stromausfälle verantwortlich. In drei Wiener Bezirken – Penzing, Landstraße und Donaustadt – war am Sonntagvormittag die Stromversorgung unterbrochen. Die Wiener Netze sind ebenfalls im Dauereinsatz und versuchen, die rund 300 gemeldeten Störungen schnellstmöglich zu beheben.

Störungen können Sie unter folgender Hotline der Wiener Netze melden: 0800 500 600

Hochwasserschäden: Was übernimmt die Versicherung?

Wie viel Schaden das Hochwasser und Unwetter in Österreich angerichtet haben, ist noch nicht abzuschätzen, es ist von einem hohen Millionenbetrag auszugehen. Viele Menschen sind von den Überschwemmungen und Sturmschäden betroffen und werden auf die Zahlungen ihrer Versicherung angewiesen sein. Doch welche Schäden sind durch die Versicherung im Hochwasserfall abgedeckt? Wir klären die wichtigsten Fragen: 

Welche Versicherung ist zuständig?

Für Eigentum, das sich im Haus befindet, ist die Haushaltsversicherung zuständig. Schäden am Haus selbst deckt die Eigenheimversicherung. Die meisten Haushalts- und Eigenheimversicherungen bieten bei Schäden nach Starkregen, Hochwasser oder Vermurung Produkte mit begrenzter Deckung an – diese bewegt sich in der Regel zwischen 4000 und 10.000 Euro. Individuell sind höhere Versicherungssummen vereinbar. 

Wer zahlt für Schäden am Auto?

Die Kaskoversicherung übernimmt die Kosten für Unwetterschäden am Auto, wobei abhängig von der Art der Kaskoversicherung ein Selbstbehalt anfällt.

Tipp: Hat das Fahrzeug durch Wasser Schaden genommen, sollte es nicht in Betrieb genommen werden, da der Motor dadurch beschädigt werden kann. Dann kann die Versicherung ihre Zahlungen verweigern.

Wie wird ein Schaden gemeldet?

Schäden sollten immer schriftlich bei der Versicherung gemeldet und mit Fotos dokumentiert werden. Lehnt die Versicherung die Zahlung ab, können Katastrophenschäden zumindest in der Arbeitnehmerveranlagung als außergewöhnliche Belastung berücksichtigt werden.

Wer bekommt Geld aus dem Katastrophenfonds?

Privatpersonen, denen Schäden durch Naturkatastrophen entstanden sind, können einen Antrag auf Unterstützung aus dem Katastrophenfonds direkt bei ihrer Gemeinde stellen. Die Höhe der finanziellen Hilfe richtet sich nach den Vorgaben der jeweiligen Bundesländer.

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