Rote Box: Wienerinnen erhalten gratis Menstruationsprodukte

Das Bild zeigt verschiedene Periodenprodukte.
© Unsplash | Frauenhygiene darf keine Frage des Geldes sein!

Nach erfolgreicher Testphase in der Brigittenau wird das Pilotprojekt „Rote Box“ auf ganz Wien ausgeweitet: Ab Mitte Oktober können Frauen und Mädchen in der Bundeshauptstadt gratis Menstruationsprodukte beziehen. Mit der Initiative – angestoßen durch die Wiener Frauenbefragung – soll der Periodenarmut entgegengewirkt werden.

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"Jede Frau und jedes Mädchen in Wien soll Zugang zu Monatshygiene-Artikeln haben – das ist ein Grundbedürfnis. Periodenprodukte dürfen für Frauen auf keinen Fall eine Geldfrage sein! Keine Frau und kein Mädchen soll vor der Frage stehen, ob sie sich Tampons und Binden leisten kann. Deshalb rollen wir die ,Rote Box‘ jetzt auf ganz Wien aus", zeigt sich Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaál erfreut über die Ausweitung des Projekts.

Binden und Tampons für alle, die Hilfe benötigen

Frauen und Mädchen, die finanzielle Unterstützung benötigen, erhalten in Jugendzentren und Sozialmärkten ein kostenloses Gutscheinheft. Dieses können sie dann in der Drogerie gegen Periodenprodukte wie Tampons und Binden einlösen. Ein speziell designte "Rote Box" wird es in allen BIPA-Filialen in ganz Wien geben. Monatlich erhalten Wienerinnen eine Packung "Rote Box-Binden" oder eine Packung "Rote-Box-Tampons" gratis.

Laut Kurier wird es nicht notwendig sein, einen Nachweis über die Einkommenssituation zu erbringen. 

Projekt wird nach erfolgreicher Testphase ausgeweitet

Dass dieses Angebot an kostenlosen Periodenartikeln gut bei den Wienerinnen ankommt, hat eine dreimonatige Testphase des Pilotprojekts "Rote Box" bewiesen. In Wien Brigittenau wurden in diesem Zeitraum in Zusammenarbeit mit BIPA rund 80.000 Tampons und 95.000 Binden für Frauen und Mädchen bereitgestellt.

» Hier finden Sie eine BIPA-Filiale in Ihrer Nähe

Frauenbefragung "Wien, wie sie will"

Mit der Ausweitung der "Roten Box" auf ganz Wien wird eine weitere Maßnahme umgesetzt, die auf Basis der Ergebnisse der Frauenbefragung "Wien wie sie will" gesetzt wurden.

Mit der Frauenbefragung "Wien, wie sie will", die im Jahr 2022 durchgeführt wurde, sollte die Lebenssituation der Wienerinnen nach der Corona-Pandemie beleuchtet werden. Rund 15.500 Wienerinnen haben teilgenommen und ihre Ideen und Wünsche für Wiens Zukunft geäußert.

Die Frauenbefragung lieferte bereits in der Vergangenheit Anstoß für Initiativen zur Verbesserung der Lebenssituationen der Frauen in Wien, ein Beispiel ist die Eröffnung eines 5. Frauenhauses in Wien.

► Die Ergebnisse der Befragung finden Sie hier gesammelt.

Schon gewusst? Seit 2021 liegt die Mehrwertsteuer bei Periodenartikeln, die sogenannte Tampon Tax, bei 10 Prozent anstatt der davor geltenden 20 Prozent. Mit der Halbierung der "Tamponsteuer" wurden Menstruationsprodukte auf eine Stufe mit anderen Produkten des Grundbedarfs gestellt. 

Periodenarmut - Ist Bluten ein Luxus?

Im Laufe ihres Lebens benötigt eine Frau im Schnitt 17.000 Binden und Tampons. Die Kosten dafür belaufen sich auf bis zu 3000 Euro, was für armutsgefährdete Frauen und Mädchen eine enorme finanzielle Belastung bedeuten kann. Viele sind daher von Periodenarmut betroffen – sie können sich die monatlichen Kosten für Menstruationsprodukte schlichtweg nicht leisten und müssen auf Alternativen wie Klopapier oder Stoffreste ausweichen. Das ist nicht nur unhygienisch, sondern kann sogar gesundheitsschädlich sein!

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Anna

23. September 2023 - 15:05 Uhr

80 Tampons kosten 2,75 :-)))

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