Pattern and Decoration: mumok würdigt das Ornament in der Kunst
23. 2.-08. 09. 2019: „P&D“ oder „The New Decorativeness“, eine US-amerikanische Kunstbewegung der Siebziger erfährt eine Würdigung in Form einer Ausstellung im Museum für Moderne Kunst, mumok Wien.

Pattern and Decoration - Ornament als Versprechen
Samstag, 23. Februar 2019 bis Sonntag, 08. September 2019
mumok Ausstellung über Muster und Dekoration
„Ornament als Versprechen“ lautet der Untertitel dieser Ausstellung über die US-amerikanischen Pattern and Decoration-Bewegung (1975–1985), was in folgendem Text gerne weiter unten noch näher ausgeführt und erklärt wird. Die Ausstellung im mumok führt reiche Bestände der Sammler Peter und Irene Ludwig zur größten Präsentation von Pattern and Decoration im deutschsprachigen Raum seit den 1980er-Jahren erstmals zusammen. Zu sehen sind u.a.:
- orientalisch anmutende Mosaiken,
- monumentalen Textilcollagen,
- Malereien,
- Installationen
- und Performances
Ornament als Versprechen
Eigentlich ging das Pattern and Decoration Movement (PDM) von der Galerie von Holly Solomon aus, die sich als eine der ersten dem modernen Zeitgeist entgegenstellte und die als „nicht-westlich“ und „feminin“ verschriene Tradition der Muster und Dekorationen in der Kunst wiederbelebte.
Nicht-westliche Kulturen eroberten sich via dieser Bewegung ihr Terrain im westlichen Kunstsektor zurück und so wurden auch die Verbindungslinien der Kunst zum Design wiederbelebt. Eine wesentlicher Einfluss für die Pattern and Decoration Bewegung ging übrigens von Islamischen Fliesenarbeiten aus Spanien und Nordafrika aus, die mit geometrischen und blumig-floralen Mustern, das sichtbar machten, was zuvor verschmäht wurde: Dekoration als Ausdruck kreativen Schaffens. Andere Einflüsse kamen auch aus Mexiko, dem antiken Roman oder sogar Byzanz und türkischer Stickerei sowie japanischer Schnitzkust oder Iranischer und Indischer Teppichknüpfkunst.
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Artists des PDM
Kritiker wie Anne Swartz sahen im Pattern and Decoration movement ein frühes Beispiel von Postmodernismus. Währdend in den Sechziger und Siebziger Jahren Werke von Künstlern wie Miriam Schapiro, Joyce Kozloff, Valerie Jaudon oder Robert Kushner noch hohes Ansehen genossen, wuchs in den Achtzigern allerdings die Kritik, was der New York Times Kritiker Holland Cotter mit folgendne Worten erklärte:
"Art associated with feminism has always had a hostile press. And there was the beauty thing. In the neo-Expressionist, neo-Conceptualist late 1980s, no one knew what to make of hearts, Turkish flowers, wallpaper and arabesques."
Kein Wunder, dass diese Kunst also heute wiederentdeckt wird und nun in einer Ausstellung im mumok zu sehen ist. Kuratiert von Manuela Ammer. Das Projekt wurde vom Ludwig Forum Aachen initiiert und in Kooperation mit dem mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien realisiert. Im Anschluss an die beiden Stationen ist die Ausstellung im Ludwig Museum – Museum of Contemporary Art, Budapest zu sehen.