Palais Fürstenberg

Palais Fürstenberg

Informationen über das Palais Fürstenberg in der Stadt Wien.

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Zahlreiche Wiener Palais befinden sich inmitten der Innenstadt, etwa das Palais Esterházy oder auch das sehenswerte Palais Fürstenberg bzw. Hatzenberg-Fürstenberg. Seine große Besonderheit ist, dass es sich trotz mehrfacher Umbauarbeiten größtenteils in seinem ursprünglichen Erscheinungsbild zeigt und damit ein echtes Zeitzeugnis des sehr frühen 18. Jahrhunderts darstellt!

Zur Geschichte des Palais Fürstenberg

Wann das erste Haus „am grünen Anger“ erbaut wurde, ist urkundlich nicht erfasst. Was wir aber wissen: Von der Mitte des 16. bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts bestand hier das Otto Weissische Stiftungshaus für geistliche Benefiziaten. Als dieses baufällig wurde, kaufte es 1702 der kaiserliche Rat Ernst Freiherr von Hatzenberg und ließ sich an seiner Stelle ein neues Palais errichten. Zu den weiteren Besitzern zählten im 18. Jahrhundert die Grafen Seilern und Kuefstein sowie die Freiherren von Störck.

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Mitte und Ende des 19. Jahrhunderts kam es am Palais zu ersten größeren Umbauten und Renovierungsarbeiten. etwa durch Friedrich Landgraf von Fürstenberg. Er war zugleich Fürstbischof von Olmütz und seit 1879 Kardinal. Sein Erbe, Josef Landgraf von Fürstenberg, verkaufte das Gebäude 1901 an private Eigentümer, die in den darauffolgenden Jahren immer wieder rasch wechseln sollten.

Heute befindet sich das Palais im Besitz des Hauptverbandes des österreichischen Buchhandels, dessen Vorgängerorganisation das Gebäude 1927 kaufte und darin das Österreichische Buchgewerbehaus einrichtete. Der spätere österreichische Bundeskanzler Dr. Engelbert Dollfuß arbeitete hier von in den 1930ern als Präsident der Landarbeiter-Versicherungsanstalt für Wien, Niederösterreich und Burgenland, die bis 1933 eingemietet war. In den Jahren wurde das Palais Fürstenberg neuerlich sorgfältig restauriert. 

Architektur und Innenausstattung des Palais Fürstenberg

Das Palais ist ein viergeschossiger Baublock mit sieben Fensterachsen an der Hauptfront in der Grünangergasse und sechs Achsen in der Domgasse. Er umschließt einen kleinen, schmucklosen Innenhof. Die beiden Fassaden weisen keine Risalite und keine Vertikalgliederung auf. Das hohe Sockelgeschoss ist genutet, also in der Länge vertieft, und mit Diamantquadern besetzt. Zentraler Mittelpunkt der Schauseite ist das große Portal. Über der hölzernen Türe füllt ein schönes Schmiedeeisengitter das Bogenfeld. Auf den Torsäulen sitzen zwei Windhunde – die Wappentiere der Freiherren von Hatzenberg –, die in ihren Pfoten Blumengirlanden halten, welche von einem Säulenkapitell zum anderen reichen.

Über dem Torbogen befindet sich das Wappen des Dr. Ignaz Eisler von Terramare, der um 1915 das Palais besaß. Die Fenster der Beletage sind durch alternierende Dreieck- und Rundbogengiebel betont. In der stukkierten Eingangshalle ist über dem Marmorkamin ein Reliefportrait von Kaiser Josef II. angebracht. Das Treppenhaus liegt im linken Gebäudeflügel. Es ist mit schönen Stuckarbeiten und einem durchbrochenen Steingeländer versehen. In den unteren Treppenpodestesten stehen in schwarzen Marmornischen weiß gestrichene Götterstatuen: Minerva, Merkur, Venus, Herkules. Stilistisch stehen sie Georg Raphael Donner nahe. Die Decke des später zur Bibliothek umgestalteten Festsaales ist mit allegorischen Stuckdekorationen versehen. 

Text + Bilder: www.burgen-austria.com

Ort/Adresse:
1010 Wien (1. Bezirk), Grünangergasse 4

Das Palais Hatzenberg-Fürstenberg befindet sich in Privatbesitz und kann daher ausschließlich von außen besichtigt werden.

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